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Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist „fit“
12. Dezember 2019 - Die Europäische Kommission hat sich in ihrem Bericht zur Überprüfung der europäischen Gewässerschutzvorgaben deutlich hinter die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gestellt. „Die Ziele der Richtlinie sind heute ebenso relevant wie zum Zeitpunkt ihrer Annahme, wenn sie nicht noch an Bedeutung gewonnen haben“, heißt es in dem Bericht, den die Kommission nach ihrer zweijährigen Evaluation gestern veröffentlichte.
Der Auftrag ist klar, für die Kommission wie für die Mitgliedsstaaten: Die Umsetzung der Richtlinie muss jetzt mit allen Kräften vorangetrieben werden. Denn die Tatsache, dass die Ziele der WRRL noch nicht vollständig erreicht wurden, führt die Kommission auf eine unzureichende Finanzierung und eine zu langsame Umsetzung zurück. Ein großes Hindernis stellt auch die mangelnde Einbeziehung der Gewässerschutzziele in andere Politikbereiche wie Landwirtschaft, Energie und Verkehr dar. Derzeit erreichen nur 40 Prozent der europäischen Gewässer einen guten Zustand. In Deutschland sind es noch viel weniger: knapp 74 Prozent der Seen, über 90 Prozent der Flüsse und alle Küstengewässer verfehlen die WRRL-Ziele. Mängel in der Rechtsvorschrift selbst sieht die EU-Kommission hingegen keine. Das ist ein entscheidendes Signal, da insbesondere Industrie, Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorger die strengen Vorgaben im Zuge einer möglichen Überarbeitung massiv abschwächen wollten.
Stimmen der Bürger*innen hatten großen Einfluss
In dem Bericht wird auch explizit das große Interesse der europäischen Bürger*innen an der EU-Wasserpolitik gewürdigt. Über 370.000 Antworten erhielt die Kommission bei der öffentlichen Konsultation des Fitness-Checks. Dies geht maßgeblich auf die europaweite Kampagne #ProtectWater der Living-Rivers-Europe-Koalition zurück, die der NABU intensiv unterstützt hat.
Die WRRL ist die Grundlage für den Schutz von Flüssen, Seen, Küstengewässern und Grundwasservorkommen in der Europäischen Union. Sie verlangt von allen EU-Mitgliedstaaten Maßnahmen, damit sich der Zustand der Gewässer nicht weiter verschlechtert, sondern verbessert.
- Hintergrundinformationen: Offizielle Zusammenfassung der WRRL-Eignungsprüfung
- Gewässer in Deutschland: Zustand und Bewertung (Umweltbundesamt)
Sauberes Trinkwasser, ungetrübter Badespaß in unseren Gewässern, biologische Vielfalt am und unter Wasser: die „Gesundheit“ unserer Gewässer und auch unseres Grundwassers ist in der Wasserrahmenrichtlinie geregelt. Nun wurde sie einem „Fitness-Check“ unterzogen. Mehr →