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Hoffnung für endemische Delfine – Regierung begräbt Pläne zur Förderung von Öl und Gas in Küstengebieten
12. April 2018 – Es war ein Paukenschlag. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat offiziell bekannt gegeben, dass sich ihre Regierung von Plänen der Öl- und Gasförderung aus dem Meer verabschiedet. Nach dem Ablauf bereits abgeschlossener Verträge wird es keine neuen seismischen Untersuchungen mehr geben. Der Entschluss bedeutet eine politische Kehrtwende und ein Bekenntnis zum Klima- und Artenschutz. Vor allem für die stark bedrohten Maui- und Hektordelfine ist es eine Entscheidung, die letztlich ihren Fortbestand sichern könnte.
Um tief im Meeresboden verborgene Öl- oder Gasfelder zu orten, setzt die Industrie Druckluftkanonen ein, die wochen- oder sogar monatelang rund um die Uhr alle zehn bis zwölf Sekunden starke Schallwellen freigeben. Diese durchqueren nicht nur tausende Meter von Wasser, sondern dringen tief in die Erdkruste ein und reflektieren die Beschaffenheit des Meeresbodens an die Wasseroberfläche zurück. Die buchstäblich ohrenbetäubende Lautstärke von rund 190 Dezibel verbreitet sich über tausende von Kilometern und findet sogar während der Paarungszeit und Jungenaufzucht statt.
Die Meeressäuger kommunizieren und orientieren sich primär durch Laute, die sich im Wasser sehr viel weiter ausbreiten als in der Luft. Die seismischen Erkundungen führen nachweislich zu Verhaltensänderungen sowie akuten und chronischen Schädigungen von Delfinen und Walen, die bis zum Tod führen können. In Verbindung mit der tödlichen Bedrohung durch Stell- und Schleppnetze ergibt sich für die Tiere eine zunehmend lebensfeindliche Umgebung.
Fischereipraxis reformieren!
Ardern verwies in ihrer Erklärung auf die Bedeutung des Klimaschutzes für zukünftige Generationen. Die Regierung strebe eine CO2-neutrale Wirtschaft bis zum Jahr 2050 an. Die Stromversorgung soll bereits im Jahr 2035 aus 100 Prozent erneuerbarer Energie bestehen. Für den Schutz der Maui- und Hektordelfine ist es jetzt wichtig nachzuziehen und die Fischereipraxis des Landes zu Gunsten des Artenschutzes zu reformieren.
NABU International macht sich seit 2009 für den Schutz der Hector- und Maui-Delfine Neuseelands und eine Abkehr von Offshore-Förderungen im Lebensraum der Tiere stark. Dabei wurden wir von internationalen Experten und mehr als hunderttausend Unterschriften aus aller Welt unterstützt.
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