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Jetzt NABU-Mitglied werden!80 Schutzprojekte für die Bekassine
Der „Vogel des Jahres 2013“ bleibt weiter stark gefährdet
20. Dezember 2013 - Die Bekassine wird immer seltener und findet immer weniger Brutmöglichkeiten: Das ist das Ergebnis einer Kartierung von Brutvorkommen, die der NABU zusammen mit seinem bayerischen Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) in diesem Jahr vorgenommen hat.
Auch wenn die abschließenden Ergebnisse noch ausstehen, zeichnet sich nach der bisherigen Auswertung der Meldungen aus Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein ein weiterer erheblicher Bestandsrückgang ab. In den drei Bundesländern brüten zusammen über 50 Prozent der Bekassinen in Deutschland. Demgegenüber scheint die Zahl der brütenden Bekassinen in Sachsen-Anhalt, die etwa fünf Prozent des Bundesbestands beträgt, seit über zehn Jahren stabil zu sein.
NABU-Schutzprojekte für die Bekassine
Aktuell setzt sich der NABU für den Schutz des Lebensraumes der Bekassine ein. In rund 80 Projekten in ganz Deutschland kümmern sich NABU-Gruppen beispielsweise um die Pflege von Feucht- und Trockenbiotopen. Eine Karte mit einer Übersicht der Schutzprojekte finden Sie: hier.
„Auch wenn eine abschließende Aussage zur Bestandsentwicklung des Vogels des Jahres erst nach Auswertung aller Daten getroffen werden kann, ist damit bereits offensichtlich, dass auch nach dem Bekassinen-Jahr große Anstrengungen notwendig sind, um den Rückgang dieser Art zu stoppen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Hauptgrund für das Aussterben des Schnepfenvogels ist vor allem die systematische Zerstörung ihres Lebensraums. Heute sind 95 Prozent der heimischen Moore zerstört und 90 Prozent des Grünlandes in Deutschland intensiv bewirtschaftet. „Von der Politik erwarten wir daher einen konsequenten Schutz für alle Arten der Feuchtwiesen und Moore. Wiesen und Weiden zu erhalten und wiederzuvernässen ist zudem ein sehr effizienter Beitrag zum Klimaschutz“, so Lachmann.
Wer kennt die Bekassine?
In Deutschland leben heute nur noch 5.500 bis 6.700 Bekassinen-Brutpaare – etwa die Hälfte des Bestandes von vor 20 Jahren. Dass der Vogel heute selten ist, macht sich auch im Bekanntheitsgrad bemerkbar. Nach einer aktuellen Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des NABU konnten über die Hälfte der Befragten die Frage „Was ist eine Bekassine?“ nicht beantworten, lediglich 18 Prozent wussten, dass es ein Vogel ist.
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