Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Rückgrat des europäischen Naturschutzes
Natura 2000 ist das größte Schutzgebiets-Netzwerk weltweit
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Wussten Sie, dass kaum ein EU-Bürger weiter als 20 Kilometer von einem Natura-2000-Gebiet entfernt wohnt? Geben Sie auf der Karte des Bundesamt für Naturschutz einfach eine Postleitzahl ein und lassen Sie sich die Natura-2000-Gebiete vor Ihrer Haustür oder an Ihrem Urlaubsort anzeigen.
Mit Einführung der Fauna-Flora-Habitat-(FFH) und der Vogelschutzrichtlinie haben sich die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, das dramatisch voranschreitende Artensterben zu stoppen und damit zu beginnen, angeschlagene Ökosysteme wiederherzustellen. Die wichtigsten Arten und Lebensraumtypen sollen wieder in einen guten Zustand gebracht werden. Das neben den Vorschriften zum Artenschutz und zur Jagd wichtigste Instrument der Naturschutzrichtlinien ist Natura 2000, das inzwischen weltweit größte Netzwerk von Schutzgebieten. Zuständig für die Umsetzung von Natura 2000 in Deutschland sind die Bundesländer, mit Ausnahme der Meeresschutzgebiete in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), die in der Kompetenz des Bundes liegen.
Inzwischen haben die EU-Mitgliedstaaten knapp ein Fünftel der EU-Landfläche als Natura-2000-Flächen deklariert, insgesamt über 27.000, in Deutschland über 5.000 Gebiete. Von der nordischen Tundra bis zu den Stränden des Mittelmeers, von den Alpengipfeln bis ins Wattenmeer umfasst Natura 2000 die wertvollsten noch erhaltenen Naturschätze der EU. Aber auch auf den ersten Blick weniger spektakuläre Gebiete wie artenreiches Grünland im Mittelgebirge oder naturnahe städtische Parks können zu Natura 2000 zählen. Ausgewählt wurden die Gebiete nach wissenschaftlichen Kriterien gemäß ihrer EU-weiten Bedeutung für bestimmte Tier- und Pflanzenarten oder Lebensraumtypen.
Der NABU und seine europäischen Partner im BirdLife-Netzwerk setzen sich schon seit Jahrzehnten für die Ausweisung, den Schutz und, wo nötig, die Pflege (Management) der Natura-2000-Gebiete ein, und viele Stadt- und Kreisverbände des NABU arbeiten aktiv mit bei der Betreuung, dem Management und dem Monitoring (Erfassung der Entwicklung von Arten und Lebensräumen) dieser Flächen.
Der Schutz der Natura-2000-Gebiete muss besser umgesetzt werden
Die Daten der Bundesregierung zur Lage der Natur von 2014 und 2020 zeigen, dass Natura 2000 und die EU-Naturschutzrichtlinien erfolgreich sein können, vorausgesetzt sie werden konsequent umgesetzt und finanziert. Einige Tierarten, wie Kranich, Seeadler, Biber oder Wolf verdanken Natura 2000 und strengen Artenschutzbestimmungen ihre spektakulären Comebacks in Deutschland.
Gleichzeitig steht es insgesamt schlecht um die Natura-2000-Gebiete, die vielerorts lediglich auf dem Papier existieren. Es fehlt auch in Deutschland an rechtlichem Schutz durch wirksame Schutzgebietsverordnungen, Geld und Personal der örtlich zuständigen Behörden, sowie an kreativen Ideen, um die Gebiete gemeinsam mit allen Betroffenen nachhaltig zu entwickeln. Dies muss sich dringend ändern: Der Schutz der Natura-2000-Gebiete muss endlich konsequent sichergestellt werden! Dass Deutschland sich nicht verhält wie ein Musterschüler, ist mittlerweile auch bei der EU-Kommission angekommen. So laufen gegen Deutschland bereits zwei Vertragsverletzungsverfahren, die im schlimmsten Fall vor dem Europäischen Gerichtshof ausgefochten werden müssen.
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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und seine Kommissare sind dem Vorschlag von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella gefolgt, die EU-Naturschutzrichtlinien zu erhalten und von einer Änderung der bestehenden Regelungen abzusehen. Mehr →
Ein Zeichen für Natura 2000: Seit der Europawahl 2014 bittet der NABU deutsche Kandidaten für das Europäische Parlament, sich für mehr Naturschutz zu engagieren. Die Abgeordneten haben es mit in der Hand, bis 2020 den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Mehr →