Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Die Vogelsbergteiche
Lebensraumtypen:
Bruch- und Sumpfwälder, Gehölze, Fließgewässer, Stauseen, Röhricht, Feuchtbrache, Hochstaudenfluren, Großseggenriede, Grünland, Borstgrasrasen.
Das macht das Gebiet so interessant:
Mitten in Hessen liegen in 460 Metern Höhe eine Reihe von kleineren und größeren Teichen auf dem Vogelsberg, dem größten erloschenen Vulkan Europas. Diese so genannte Vogelsberger Seenplatte befindet sich rund sechzig Kilometer nordöstlich von Frankfurt. Sie besteht aus Rothenbach-Teich, Reichlosem Teich, Niedermooser und Obermooser Teich. Graf-Dietrich-Weiher und Klesberger Weiher liegen etwas weiter entfernt, zählen aber auch noch mit zum Biotopnetz.
Der Obermooser Teich, der wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert stammt, ist das Herzstück des NABU -Projektes Vogelsbergteiche. Die Teiche sind künstlich angelegte flache Stauseen und dienten der extensiven Zucht von Speisefisch. Auch die umliegenden Grünländer wurden extensiv genutzt, und so entwickelte sich eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Von besonderer Bedeutung sind die Teiche als Rastplatz für Wasservögel, darunter Raritäten wie der scheuen Schwarzstorch. Außerdem gibt es über hundert Brutvogelarten.
Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:
Ihren herausragenden Wert als Trittstein auf dem Vogelzug zeigen die Teiche im Frühjahr und Herbst. Nicht selten werden mehr als tausend Pfeif-, Krick-, Knäk- und Spießenten auf den Wasserflächen gezählt. In Zeiten niedriger Wasserstände nutzen Watvögel wie Austernfischer, Säbelschnäbler oder Strandpieper die Teichböden als Energietankstelle.
Charaktervogel der Teiche ist der seltene Schwarzhalstaucher, der hier eines seiner nur zwei Brutvorkommen in Hessen besitzt. Der Schwarzhalstaucher liebt Klarwasser-Flachseen mit reichlich Unterwasservegetation. Zu viele Fische, also auch eine intensive Fischzucht, gefährden die Art.
Doch nicht nur die Vogelwelt lockt viele Naturliebhaber an den Obermooser Teich. Der botanisch Interessierte findet im angrenzenden Feuchtgrünland und den Borstgrasrasen Raritäten wie Arnika, Sumpfblutauge, Breitblättriges und Stattliches Knabenkraut. In den Uferzonen wachsen Wasserschlauch, Dreimänniger Tännel, Sumpfquendel und seltene Kleinseggenarten. Auch die reichhaltige Insektenfauna bietet ein faszinierendes Naturerlebnis.
Vor wenigen Jahren sollte der Obermooser Teich gemeinsam mit dem benachbarten Reichlosen Teich verkauft werden. Dabei drohte, trotz Ausweisung der Teiche als Naturschutzgebiet, eine intensivere Nutzung der Gewässer mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die biologische Vielfalt. Vor diesem Hintergrund hat sich der NABU Hessen dazu entschlossen, die beiden Teiche zu kaufen und nachhaltig als Naturparadies zu sichern. Dank der bundesweiten Unterstützung zahlreicher NABU-Gruppen und vieler Naturfreunde konnte der NABU das Geld für den Kauf im Juni 2003 zusammentragen. Die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe betreut nun das Projekt.
Im Rahmen eines naturschutzfachlichen Konzeptes sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Zielarten Schwarzhalstaucher, Fischadler, Eisvogel, Tüpfelsumpfhuhn und Bitterling dort auch in Zukunft eine Heimat finden. Zu diesem Konzept gehört unter anderem, dass die Teiche nur noch extensiv fischereiwirtschaftlich genutzt werden. Im Spätsommer wird der Wasserstand der Teiche reguliert, um Nahrungsflächen für rastende Wasservögel zu schaffen und die Teichbodenflora zu fördern. Das Grünland um die Teiche wird extensiv mit Rindern und Pferden beweidet, um Magerrasen, Feuchtwiesen und Sümpfe wiederherzustellen
Das Gebiet soll durch vielseitige Informationsangebote attraktiver für Besucher werden. So soll das Teichhaus zu einem Anlaufpunkt für Information und Naturerlebnis ausgebaut werden und ein Naturerlebnispfad mit einer Beobachtungsmöglichkeit eingerichtet werden. Die ersten Erfolge konnten in Bestandaufnahmen in den Jahren 2003 und 2004 verbucht werden. Es wurden mehr als 60 bedrohte Tierarten festgestellt, darunter der Randring-Perlmuttfalter als seltenes Relikt aus der letzten Eiszeit.
Vogelsbergteiche | |
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Adresse des Gebiets | 36399 Freiensteinau |
Bundesland | Hessen |
Größe | 50 Hektar |
Schutzstatus | Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet |
Besitzstatus | Eigentum des NABU Hessen |
Besonderheiten
- Rundweg um den Obermooserteich
- gute Beobachtungsmöglichkeiten für Frösche, Libellen und Wasserpflanzen am Hälterteich (außerhalb des Schutzgebietes)
- Vulkanradwanderweg
ÖPNV
ab Bahnhof Lauterbach Nord fährt ein Bus bis Obermoos Kirche (sehr zeitaufwändig)
Kontakt:
NABU Hessen
Friedenstraße 26
35578 Wetzlar
Tel.: 06441. 679 04 -17
Info@NABU-Hessen.de
NABU Vogelsberg
Weinstraße 8
36399 Freiensteinau-Fleschenbach
Tel.: 06666. 369
Beitrag aktualisiert am 20. Juni 2008.