Im Vogelpark Walsrode in der Lüneburger Heide...
Artenschutz zum Anfassen
Vogelpark Walsrode und NABU setzen sich für Vogelschutz ein


Zwischen Hamburg und Hannover liegt der größte Vogelpark der Welt. Auf dem 240.000 Quadratmeter großen Gelände des Vogelparks Walsrode leben 4000 Vögel. Bei seinem facettenreichen Programm kommen alle auf ihre Kosten - Kinder wie Erwachsene, Vogelfreunde wie Gartenfans - und nicht zuletzt die Vögel selbst, denn der Tierpark setzt sich auch, auf unterschiedliche Weise, für den Vogelschutz ein.
So sieht Artenschutz in der Praxis aus
Lyubomila Krivoshieva, Naturschützerin aus Bulgarien, war sofort begeistert, als sie im Vogelpark Walsrode das Gehege der Rötelfalken entdeckte. In ihrer Heimat gelten die stolzen Vögel als ausgestorben. Schnell war die Idee geboren, Falken aus Walsrode in eine Zuchtstation in der Nähe von Sofia zu schicken. Denn das Gelände in Walsrode nicht nur der größte Vogelpark der Welt, es ist auch für sein umfangreiches Zuchtprogramm bekannt. „Seit 50 Jahren ziehen wir die verschiedensten Vogelarten groß. Da kommt eine Menge Expertise zusammen, denn jede Vogelart braucht eine andere Bruttemperatur, anderes Futter und so weiter. Wir bekommen Anfragen aus aller Welt und freuen uns jedes Mal, wenn wir da helfen können.“ erklärt Stephan Bannas, Zoopädagoge und Diplom-Biologe im Vogelpark Walsrode.
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...leben 4000 Vögel. Darunter auch die Rosa Löffler aus Südamerika.
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Nicht nur im Frühling kommen hier auch Gartenfreunde auf ihre Kosten.
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Über 40 der 700 Vogelarten sind aus bedrohten Beständen...
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...in das Schutzprogramm des Parks aufgenommen worden.
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Ein Eisvogel aus Berlin erklärt den Kindern mehr über seinen Lebensraum...
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und zeigt sein Zuhause am Bach
Inzwischen sitzen in Walsrode vier Falken, bereit für den Aufbruch in eine neue Heimat. Die beiden Pärchen werden in ein Zuchtprogramm in der Nähe von Sofia aufgenommen. Mit etwas Glück können bereits ihre Jungen in die bulgarische Steppe ausgewildert werden. „Ich finde es ganz großartig, wenn wir uns durch solche Maßnahmen gegenseitig aushelfen können. Vernetzung ist einfach alles!“ meint Stephan Bannas. Im Rahmen des Walsrode Fonds unterstützt der Vogelpark bereits verschiedene internationale Schutzprojekte. So zum Beispiel die Besenderung von Rotohr-Aras in Bolivien, die dazu dient, mehr über das Verhalten dieser seltenen Papageien-Art zu erfahren, um die Tiere dann noch gezielter und besser schützen zu können.
NABU und Walsrode: Zwei Wege – ein Ziel
Doch das Netz der Naturschützer wächst nicht nur international. Auch in Deutschland gibt es Kooperationen. So stellten Malte Siegert, Leiter des NABU-Wasservogelreservats Wallnau und Stephan Bannas fest, dass die beiden Institutionen Vogelschutzgebiet und Zoologischer Garten das gleiche Ziel verfolgen - wenn auch auf verschiedene Weise. Unter dem Titel „Zwei Wege – ein Ziel“ begann im Herbst 2007 die Zusammenarbeit.
Inzwischen herrscht nicht nur ein reger Informationsaustausch, es gibt auch ein Kombi-Ticket, mit dem Touristen beide Vogelinstitutionen besuchen können. Außerdem ist der Vogelpark beim Sommerfest in Wallnau zu Gast – mit Mitarbeitern und Tieren. „Da Wallnau selbst genug Vögel hat, bringen wir andere Tiere mit“, lacht Stephan Bannas, „Letztes Jahr war eine Python dabei.“