Die Highlights der NABU International Naturschutzstiftung

Wir blicken auf zehn Jahre Naturschutz weltweit

Die NABU International Naturschutzstiftung feiert Jubiläum. Seit mittlerweile zehn Jahren setzt sich die Stiftung für weltweiten Naturschutz ein. Ob der Schutz der Hector- und Mauidelfine vor den Küsten Neuseelands, Hilfe für die Kinder getöteter Ranger in Kenia oder der Bau schneeleopardensicherer Ställe in Pakistan - NABU International fördert unterschiedliche Projekte, die auch die Menschen vor Ort einbeziehen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Seit einer Dekade konnten wir mit den Förderern unserer Stiftung viel bewegen und hoffen auch in Zukunft auf weitere Unterstützung. Wir blicken auf zehn Höhepunkte der vergangenen Jahre.

Zehn Highlights aus zehn Jahren Stiftung

1.) Löwenpopulation in Ngorongoro um 40 Prozent gestiegen

Im Ngorongoro-Schutzgebiet setzt sich NABU International mit dem Partner KopeLion für den Schutz der vom Aussterben bedrohten „Kraterlöwen“ sowie für ein friedliches Miteinander von Mensch und Tier ein. Seit 2015 hat das Team vor Ort 8.398 versprengte Herdentiere aufgespürt und ihren Besitzern zurückgebracht, 137 Gatter vor Löwen gesichert, 195 verletzte Herdentiere medizinisch versorgt und fünf Jagdexpeditionen auf Löwen verhindert.

Seit Beginn des Projektes ist die Zahl der im Krater lebenden Löwen von knapp 50 auf 76 in sechs Rudeln angestiegen – ein Anstieg um 40 Prozent! Die erfolgreichen Schutzmaßnahmen konnten nur durch die gute Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung umgesetzt werden.

2.) Aufbau von schneeleopardensicheren Ställen in Pakistan

NABU International finanzierte acht schneeleopardensichere Ställe in Pakistan und verminderte so den Mensch-Tier-Konflikt. Gemeinsam mit Dorfbewohnern hat die „Baltistan Wildlife Conservation and Development Organization“ (BWCDO) eine Versicherung für den Verlust von Vieh eingerichtet, an der bereits 26 Dörfer teilnehmen. Außerdem wurden insgesamt 38 schneeleopardensichere Ställe gebaut, die den Schutz der Viehherden garantieren und Racheakte an Schneeleoparden mittelbar verhindern.

3.) 150.873 Unterschriften für den Schutz der neuseeländischen Hector- und Maui-Delfine

Im Kampf gegen das Aussterben der Maui-Delfine und ihrer nahen Verwandten, der Hector-Delfine, überreichte Olaf Tschimpke, Ratsvorsitzender von NABU International, der ehemaligen Premierministerin Neuseelands und Vertreterin der regierungsführenden Labour-Partei, Helen Clark, in Berlin knapp 151.000 Unterschriften. NABU International sammelte die Stimmen, um auf das drohende Aussterben der Hector- und Maui-Delfine hinzuweisen und die neuseeländische Regierung, die im Wahlkampf den rigorosen Schutz der Delfine vor Fischerei versprach, zum Handeln aufzufordern.

4.) Neuseelands Küstenregionen zum marinen Hope Spot ausgewiesen

NABU International hatte sich gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Otago in Neuseeland bei der amerikanischen Naturschutzorganisation Mission Blue (Mission Blue Sylvia Earle Alliance) für die Anerkennung der Küstenmeere als schutzbedürftigen „Hope Spot“ eingesetzt. Im November 2018 sind die neuseeländischen Gewässer erfolgreich zu einem marinen „Hope Spot“ erklärt worden.

Der Hope Spot erstreckt sich über eine 17.000 Kilometer lange Küstenlinie bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern und umfasst sowohl subtropische als auch subantarktische Gebiete. Die Gewässer beheimaten eine Vielfalt seltener Tiere, darunter Neuseeländische Seelöwen, Buller-Albatrosse, Gelbaugen- und Zwergpinguine, Riesenhaie und Zwergblauwale. Viele kommen ausschließlich in Neuseeland vor. Vor allem die akut vom Aussterben bedrohten Maui-Delfine und ihre nahen Verwandten, die Hector-Delfine.

5.) Hundestaffel in Kenia aufgebaut

Im Kampf gegen Wilderei baute NABU International zusammen mit dem David Sheldrick Wildlife Trust und dem Kenya Wildlife Service eine Hundestaffel im Tsavo-Nationalpark in Kenia auf. Ausgesuchte Ranger wurden von erfahrenen Experten zu Hundeführern ausgebildet. Ihre Ausrüstung wurde durch Taschenlampen und Nachtsichtgeräten aufgebessert. Die Spürhundestaffel unterstützt nun die Anti-Wilderei-Arbeit im Nationalpark und damit den Schutz von Elefanten, die aufgrund ihres begehrten Elfenbeins gejagt werden.

6.) Eröffnung eines Medizinalgartens in Kafa, Äthiopien

Im Herzen des Provinzstädtchens Bonga ist ein Garten für Pflanzen mit medizinischer Wirkung entstanden. Der Medizinalgarten in der Kafa-Region soll zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen und das wertvolle Wissen über die Heilpflanzen erhalten.

NABU International hat auf einer Fläche von 200 Quadratmetern einen lebendigen Ort für Schulungen geschaffen, um das Naturwissen für Medizinalpflanzen zu sammeln und zu vermehren. Was ist entstanden?

• Ein systematischer Garten für Heilpflanzen, mit nach Lebensraum geordneten Beeten
• Eine Beschilderung der Pflanzen in Englisch und in lokalen Sprachen, wie Amharisch und Kafinoonoo
• Ein Häuschen für Werkzeuge sowie zur Lagerung von Töpfen und Samen
• Schulungen zu Vermehrung und Nutzen der Pflanzen

7.) Hilfe für die Kinder getöteter Ranger in Kenia

Im Rahmen des Rangerfonds greift NABU International Familien verletzter oder getöteter Ranger in Kenia finanziell unter die Arme. Mit diesem Projekt wird jährlich 110 Kindern getöteter Ranger die Schulbildung ermöglicht.

Wird ein Ranger im Einsatz für den Natur-und Artenschutz getötet, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Auch schwere Verletzungen, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, bringen die Familien häufig an den Rand ihrer Existenz. Ranger in Afrika benötigen in dieser schwierigen Situation dringend mehr Unterstützung.

8.) Aufbau einer Hundestaffel in Kaziranga, Indien

Um die Wilderei im Kaziranga-Nationalpark zu bekämpfen, baute NABU International eine speziell ausgebildete Hundestaffel auf. Die drei Vierbeiner unterstützen die staatlichen Ranger dabei, Wilderer aufzuspüren und dingfest zu machen.

Neben der professionellen Ausbildung der Spürhunde unterstützt NABU International den Partner Aranyak bei der veterinärmedizinischen Versorgung und Haltung der Tiere. Außerdem wurde die Ausstattung der Hundeführer und Ranger finanziert, wie zum Beispiel mit der Rangerstation zu Wasser und weiteren Geländefahrzeugen, die eine höhere Mobilität zur Wildereibekämpfung im indischen Assam gewährleisten.

9.) NABU International weißt Streifenhyäne in Tadschikistan nach

In Tadschikistan galt die Streifenhyäne lange als ausgestorben, bis Naturschützer mit Hilfe einer Kamerafalle das Vorkommen der Art dokumentierten. Um den Bestand der Art zu beziffern, starteten der NABU und die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz ein Forschungsprojekt. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass sich rund 30 Tiere im Südosten des Landes befinden. Da das Gebiet landwirtschaftlich stark genutzt wird und Konflikte mit ansässigen Bauern bestehen, setzt sich die Partnerorganisation für eine friedliche Koexistenz und den Schutz der Streifenhyänen in Tadschikistan ein.

10.) 1.300 Orangenbäume zum Schutz der Elefanten in Sri Lanka

Um die Mensch-Elefanten-Konflikte zu reduzieren und die gefährdeten Dickhäuter Sri Lankas zu retten, setzt die NABU International Naturschutzstiftung gemeinsam mit ihrem Partner, der Sri Lanka Wildlife and Conservation Society, ein kreatives Projekt um.

Mit dem Anbau von Orangenbäumen werden Elefanten auf natürliche Weise von den Anbaugebieten der Dörfler ferngehalten. Die Bäume werden in Form eines Gürtels um die Felder und Hütten am Rande des Wasgamuwa Nationalparks gepflanzt und dienen durch den für die Dickhäuter unangenehmen Zitrusgeruch als Schutzwall gegen Elefanteneinfälle. Jede Familie bekommt 25 bis 50 Bäumchen und wird zudem in Anbau und Pflege der Bäume geschult. Etwa 1.300 Orangenbäume wurden bisher gepflanzt.