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Jetzt informieren!Mischkultur und Fruchtfolge: Weckruf für den Boden
Abwechslung im Beet hält Pflanzen gesund und stark
Mischkultur: Gemeinsam wächst es besser
Die Mischkultur ist eine Jahrtausende alte und erprobte Technik, einer Bodenmüdigkeit vorzubeugen. Mischkultur funktioniert so, wie der Name es vermuten lässt: Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen werden gemischt angebaut - und begünstigen sich so gegenseitig. Jede Pflanze zieht sich eine andere Nährstoffkombination aus unterschiedlichen Bodenschichten. Das ermöglicht eine gleichmäßigere Nährstoffnutzung. Zudem wird zum Beispiel gebundener Stickstoff für andere Pflanzen verfügbar gemacht, unter anderem durch Hülsenfrüchtler.
Die Mischkultur erschwert es auch Krankheiten oder Pilzen, sich durch die Reihen zu pflügen, die Pflanzen bleiben also gesünder. Ein weiterer Vorteil: Die verschiedenartigen Pflanzen helfen sich gegenseitig. So stoßen etwa Duftstoffe Fressfeinde ab. Setzen wir also beispielsweise Kopfsalat neben Fenchel oder Kartoffeln neben Studentenblumen, bleiben die Schädlinge fern. Wer genau wissen möchte, was sich gut zusammen anbauen lässt, findet in zahlreichen Tabellen und Grafiken Anregung.
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn:
Rote Beete | Kopfsalat | Kartoffeln |
---|---|---|
gut mit: Buschbohne, Dill, Erbsen, Knoblauch, Gurken, Kohlarten | gut mit: Buschbohne, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurke, Karotte | gut mit: Buschbohnen, Dill, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Lauch, Mais, Spinat, Tagetes | nicht gut mit: Kartoffeln, Lauch, Mais, Mangold, Spinat | nicht gut mit: Kohlarten, Petersilie, Sellerie | nicht gut mit: Erbsen, Gurken, Kohlarten, Radieschen, Rote Beete |
Fruchtfolge: Vier-Jahres-Plan für eine gute Ernte
Während es bei der Mischkultur darum geht, welche Pflanzen als Nachbarn voneinander profitieren, geht es bei der Fruchtfolge um die Kulturen auf einem Beet über Jahre hinweg. Schon unsere Vorfahren wussten, dass eine Vierfelderwirtschaft guten Boden und Ertragssicherheit bedeutete. Heute ersetzen oft Zucht und Hilfsmittelchen eine sinnvolle Fruchtfolge. Nicht immer zu unserem Vorteil. Glücklicherweise kann im Garten ausgiebig Zeit eingeplant werden. Ein Plan über vier Jahre erleichtert den Anbau und eine Dokumentation in einem schönen Gartenkalender oder Buch lässt Erinnerungen an tolle Erdbeerjahre und verhagelte Apfelsommer lebendig werden.
Pflanzen sorgsam wählen
Damit eine gute Ernte gelingt, sollten die aufeinander folgenden Pflanzen sorgsam gewählt werden, denn auch hier gilt: Nicht jeder versteht sich mit jedem gut. Kartoffeln und Erbsen beispielsweise mögen sich gar nicht, genau wie Dill und Basilikum oder Kopfkohl und Kresse. Hilfreich ist zudem eine Gründüngung. Die gibt dem Beet im vierten und letzten Jahr der Fruchtfolge wichtige Nährstoffe und Struktur zurück, lockert und bedeckt ihn, hält ihn also gesund. Damit der Boden nicht einseitig ausgelaugt wird, Pilze und andere Schaderreger es nicht zu leicht haben und man trotzdem das Beste aus dem Boden rausholen kann, ist eine Fruchtfolge im Gemüsegarten sinnvoll. So können bessere Erträge bei weniger Düngereinsatz erreicht werden.
Eine mögliche Fruchtfolge im Garten könnte sein:
Jahr 1: Gründüngung mit Klee
Jahr 2: Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini oder auch Kürbis
Jahr 3: Mittelzehrer wie Möhren, Mangold oder Fenchel
Jahr 4: Schwachzehrer wie Radieschen, Bohnen oder Zwiebeln
Im fünften Jahr folgt dann wieder eine Gründüngung und das ganze Spiel geht von vorne los.
Verwandte mögen sich nicht
Neben dem Nährstoffbedarf der Pflanzen sind auch die Verwandtschaftsverhältnisse zu beachten, um eine gute Fruchtfolge zu gewährleisten. Denn auch auf dem Gemüsefeld mögen sich nicht alle Familienmitglieder. War zum Beispiel ein Mitglied der Familie der Kreuzblütler da, sollte man im Folgejahr keinen weiteren Verwandten einladen. Kohl, Radieschen und Raps, aber auch Zierpflanzen wie Silberblatt und Goldlack sind Kreuzblütler und sollten nicht zwei Jahre nacheinander angebaut werden. Andere Familien sind die Nachtschattengewächse, wie Tomaten und Kartoffeln, die Rosengewächse wie Erdbeeren, Himbeeren, Fingerkraut und Apfel oder aber auch die Doldenblütler wie Dill, Kerbel, Kümmel oder Fenchel.
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