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NABU-Positionspapier zeigt, wie es geht



Der Solarpark Finow Tower in Brandenburg. Foto: Eric Neuling
Gut geplante und gestaltete Solarparks sind wesentlicher Bestandteil einer klimaverträglichen Energieversorgung. Denn die Photovoltaik-Freiflächenanlagen könnten in Zukunft fossile Energieträger zunehmend ersetzen. Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 insgesamt 200 Gigawatt durch Photovoltaik zu gewinnen. Das ist mehr als eine Verdreifachung des Stroms, der 2021 durch Photovoltaik erzeugt wurde. Der NABU teilt das Ziel der Bundesregierung, die Photovoltaik in dieser Größenordnung auszubauen.
Dennoch verändern Solarparks prinzipiell die Landschaft. Die Anlagen greifen in bestehende Lebensräume ein und können an einem schlecht gewählten Standort die Arten vor Ort beeinträchtigen. Allerdings bieten Solarparks auch die Chance, die Biodiversität auf artenarmen Flächen zu erhöhen – wenn dabei die Kriterien des NABU-Positionspapiers zu Solarparks berücksichtigt werden.
Solarparks ökologisch aufwerten
Wird ein guter Standort gewählt und der Solarpark naturverträglich gestaltet, lassen Beeinträchtigungen sich vermeiden oder zumindest erheblich reduzieren. So unterstützen etwa Trittsteinbiotope wie Gehölzinseln, Teiche und Steinhaufen die Artenvielfalt in Solarparks. Ebenfalls wichtig sind Durchlässe im Zaun für kleine Säugetiere wie Igel und Feldhase. In großflächigen Anlagen müssen Korridore für Großsäuger wie Wölfe und Rotwild integriert werden.
In einer zersiedelten und intensiv genutzten Landschaft bieten Solarparks der Natur sogar Vorteile, beispielsweise gegenüber dem Anbau von Energiepflanzen wie Mais. Denn die Parkflächen werden weder gedüngt noch mit Pestiziden behandelt. Und mit einem durchdachten Maßnahmenpaket können Solarparks die Strukturvielfalt der Landschaft fördern, bodenbrütenden Vogelarten Schutz bieten und zum Lebensraum werden für gefährdete Reptilien, Insekten und Pflanzen.
Strenge Kriterien für Solarpark-Standorte
Beim Bau von Solarparks sollten Offenlandstandorte ohne ökologischen Mehrwert bevorzugt werden. Im Wald dagegen hält der NABU es für notwendig, auf Solarenergie zu verzichten. Unsere Wälder sind wertvolle Lebensräume und Kohlenstoffspeicher, die erhalten werden müssen. Auch schwimmende Solarmodule sind aus Naturschutz-Sicht wenig sinnvoll. Da die wertvollen natürlichen Gewässer ohnehin nur einen winzigen Teil Deutschlands ausmachen, sollten sie grundsätzlich frei von Photovoltaik-Anlagen bleiben.
Gleiches gilt für Schutzgebiete, intakte Moore und extensiv genutztes Grünland. Dort gehören grundsätzlich keine Solarparks hin. Das Positionspapier sieht aber entsprechend der regionalen Gegebenheiten Ausnahmemöglichkeiten vor. Nach strenger Einzelfallprüfung können etwa Solarparks in Landschaftsschutzgebieten zulässig sein.
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