Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!„Spoonie“ vom Aussterben bedroht
Weltweit noch 100 Brutpaare des Löffelstrandläufers
Kennen Sie den Löffelstrandläufer? Vermutlich nicht, denn er lebt weit weg von uns und ist einer der seltensten Vögel der Welt. Wer die Art aber einmal gesehen hat, wird noch viele Jahre davon schwärmen. Der sonderbare Löffelschnabel macht diesen kleinen Watvogel so einzigartig. „Spoonie“, wie er im Englischen liebevoll genannt wird, brütet im östlichsten Sibirien.
Sein Überwinterungsgebiet liegt jedoch nicht in Afrika – wie bei vielen anderen Strandläuferarten, die unser Wattenmeer als zentrales Rastgebiet nutzen. Stattdessen fliegt er entlang der Küste Ostasiens zu seinen Winterquartieren in Thailand, Myanmar und Bangladesch. Entsprechend sind die Wattflächen im Gelben Meer für den Löffelstrandläufer die dringend benötigten Hauptrastgebiete.
Nur noch 100 Brutpaare weltweit
Nur noch knapp über 100 Brutpaare des Löffelstrandläufers gibt es derzeit. Sein Bestand ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um 90 Prozent zurückgegangen. Er ist damit unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Für den dramatischen Rückgang vieler Watvogelarten entlang des Ostasiatisch-Australischen Zugweges sind hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich: Entlang der Küste des Gelben Meeres werden immer mehr Wattflächen eingedeicht oder verschwinden unter neuen Industriegebieten. Zudem werden viele Watvögel in den Rast- und Überwinterungsgebieten von der armen Bevölkerung in Netzen gefangen. Seit Jahren kehren deshalb zu wenig Vögel ins Brutgebiet zurück, um die Population zu erhalten. Wenn nicht schnell gehandelt wird, bedeutet das für den Löffelstrandläufer das Todesurteil.
Erste Maßnahmen zeigen Erfolge
Eine „Task Force“ aus Wissenschaftlern, Naturschützern und Regierungsvertretern der Länder entlang des Zugweges koordiniert die Rettungsversuche für den „Spoonie“. Die Vogelschutzorganisation „Birds Russia“ zum Beispiel sammelt in Sibirien die ersten Gelege des Löffelstrandläufers ein. Die Jungen werden in Volieren aufgezogen und vor dem Abflug ins Winterquartier freigelassen, während die Weibchen unterdessen aus einem Ersatzgelege ihre normale Brut aufziehen. Diese Notmaßnahme konnte den weiteren Rückgang zumindest im Kernbrutgebiet stoppen. Auch der Vogelfang in Myanmar konnte mittlerweile weitgehend beendet werden. In einem engagierten Projekt wurden andere Möglichkeiten des Lebensunterhalts für die Familien
der Vogelfänger geschaffen.
Nachhaltige Lösung noch nicht in Sicht
Der Verlust von wertvollen Wattflächen in China und der dortige Vogelfang bedroht jedoch nach wie vor die Rettung des Löffelstrandläufers. Es bedarf noch eines langen Atems und geduldiger politischer Arbeit, um diese Probleme nachhaltig zu lösen.
In Deutschland engagiert sich seit vielen Jahren die Manfred-Hermsen-Stiftung für den Löffelstrandläufer. Nun beteiligt sich auch der NABU an der Finanzierung der dringenden Arbeit der Task Force. Außerdem ist ein deutscher Vogelkundler in diesem Herbst zum Hauptrastgebiet des Löffelstrandläufers nördlich von Shanghai gereist, um mehr über die rastenden Löffelstrandläufer und die Überlebenschancen der handaufgezogenen Jungvögel herauszufinden.
Der Löffelstrandläufer ist einer der seltensten Watvögel der Welt und vom Aussterben bedroht. Seit 2015 unterstützt der NABU die Arbeit der internationalen Löffelstrandläufer-Task-Force und hilft mit, diese Vogelart und damit weitere Küstenvögel Ostasiens zu retten. Mehr →
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