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Wölfe in Spanien und Portugal
Die Iberischen Wölfe waren nie ganz ausgerottet, aber in den 1970er Jahren bis auf ein Minimum von ca. 50 Paaren geschrumpft aufgrund von Jagd und Vergiftung. Nachdem letztere verboten wurde, erholte sich der Bestand langsam. Das seit langem isoliertem Vorkommen in Andalusien, die Population der Sierra Morena, gilt seit einigen Jahren als erloschen, womit es nur noch neun voneinander abzugrenzende Wolfspopulationen in Europa gibt. Das letzte offizielle Monitoring von 2012 ging von 290 Rudeln in Spanien und Portugal aus. In Spanien lebt mit über 90% der Großteil der Wölfe im Nordwesten. Aktuelle Erkenntnisse belegen mit unter fünf Tieren pro Rudel deutlich geringere Rudelgrößen als bisher angenommen. Seit einigen Jahren bildet das Forschungsprojekt CENSO LOBO IBERICO der Universität von Alcala Ehrenamtliche aus, um durch einheitliches Monitoring bessere Kenntnisse zur iberischen Population zu erhalten.
Wolfschutz in Spanien – Jagd nun im ganzen Land verboten
In Spanien sind Wölfe nördlich des Duero in Anhang V der FFH-Richtlinie gelistet, südlich des Flusses haben sie den strengeren Schutzstatus des Anhang IV. Im Norden durften Wölfe gejagt werden, es gab einen regelrechten Jagdtourismus. Im September 2021 wurde der iberische Wolf in die Liste der streng geschützten Tiere Spaniens (LESPRE) aufgenommen, sodass nun die Jagd auf Wölfe in ganz Spanien verboten ist. Spanien ist damit eines der Länder, die rechtlich gesehen eine Regulierung des Wolfsbestandes anordnen könnte, sich aber aktiv dagegen entscheidet.
Genetischer Flaschenhals
Obwohl die Population nur aufgrund der (vermuteten) Individuenzahlen oft als stabil bezeichnet wird, ist ihr Fortbestand nicht ohne Zweifel gesichert. Die Population geht auf nur wenige Individuen in den 70er Jahren zurück. Die Iberischen Wölfe könnten durch die genetische Verarmung Gefahr laufen, ein geringes Adaptionsvermögen an sich verschlechternde Umweltbedingungen zu besitzen. Zuwachs über die Pyrenäen konnte bisher nicht offiziell gemonitort werden, und wurde durch die (teils illegale) Bejagung in Nordspanien und in den Ausbreitungsgebieten der Alpenpopulation in Frankreich enorm erschwert. Biologische Korridore ohne Bejagung sind nötig, um den genetischen Austausch zwischen den verschiedenen Populationen zu ermöglichen.
Quelle (u.a.): Censo Lobo Iberico
Stand: April 2022
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