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Vom NABU beauftragte Studie zeigt Lösungswege auf
17. Mai 2019 – Der NABU begrüßt die Aussage der Bundeskanzlerin beim internationalen Petersberger Klimadialog. Demnach müsse nicht darüber diskutiert werden, ob wir die Treibhausgasneutralität bis 2050 erreichen, „sondern wie“.
Einen Ansatz mit möglichst geringem Einfluss auf das Ökosystem zeigt die vom NABU beauftragte und heute in Berlin vorgestellte Studie „Strategien für eine naturverträgliche Energiewende“ auf. Das Ergebnis der Meta-Studie: Es ist grundsätzlich möglich, die energiebedingten Treibhausgasemissionen Deutschlands bis Mitte des Jahrhunderts gegenüber 1990 um bis zu 100 Prozent zu reduzieren, und gleichzeitig ein hohes Naturschutzniveau zu erhalten.
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Hintergrund
Klimaschutz ist eine der dringlichsten Aufgabe unserer Generation und der Energiesektor einer der wesentlichen Treiber des menschengemachten Treibhauseffekts. Die Energiewende ist also unabdingbar, wollen wir die Erderhitzung begrenzen. Durch die Einführung des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) fand in den vergangenen Jahren eine sehr dynamische Entwicklung der erneuerbaren Energien statt. Mittlerweile liegt der Anteil von erneuerbaren Energien am Stromverbrauch mittlerweile bei fast 40 Prozent.
Allerdings führt der Ausbau der erneuerbaren Energien auch zu einem steigenden Druck auf Flächen. Denn erneuerbare Energie-Anlagen sind immer auch Eingriffe in den Naturraum – direkt oder indirekt. Schlecht geplante und platzierte Windenergieanlagen können gravierende Folgen für Fledermäuse und Vögel haben. Durch die Bauwerke verlieren die Tiere Lebensraum oder sie sterben durch Rotoren. Zudem kann sich der großflächige Energiepflanzenanbau zur Biogaserzeugung auch negativ auf Insekten, Vögel und anderen Tiere auswirken, weil ihnen Lebensräume verloren gehen.
Ein möglicher Lösungsweg
Die Experten vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie untersuchten für den NABU vorliegende Energieszenarien und identifizierten daraus diejenigen Klimaschutzstrategien, die bisher deutlich unterrepräsentiert sind und künftig deutlich stärker gefördert werden sollten. Dazu zählen Photovoltaik, Steigerung von Energieeffizienz, Förderung natürlicher Senken und Ressourcenschutz.
Die aufgezeigten Klimaschutzstrategien machen klar: Kohle- kann nicht einfach durch Windstrom ersetzt werden. Wir müssen zunächst versuchen, deutlich weniger Energie zu verbrauchen. Hierzu sind ordnungspolitische Rahmenbedingungen notwendig, außerdem müssen natürliche Kohlenstoffspeicher wie Moore verstärkt in den Fokus rücken. Deshalb arbeiten wir daran, Moore zu renaturieren und zu schützen und mehr Totholz in Wäldern zu belassen. Das hilft nicht nur dem Klima, es ist auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.
Es ist dringend geboten, die Nutzung von Photovoltaik auszubauen, künftige Förderinstrumente entsprechend auszurichten und vorhandene Hürden zu minimieren. Und auch die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen ihren Teil beitragen. Neben einem nachhaltigeren, ressourcenschonenderen Lebensstil müssten mehr Maßnahmen in die Steigerung der Energieeffizienz fließen. Im Gebäudesektor würde eine steuerliche Abschreibung bei der Gebäudesanierung schnell mehr Effizienz bringen. Auch eine gut umgesetzte CO2-Bepreisung würde effiziente Technologien in allen Sektoren fördern.
Der NABU fordert die Politik auf, die Rahmenbedingungen für eine naturverträgliche Energiewende auf Basis der genannten Strategien zu schaffen und zu fördern!
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