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Internationaler Tag des Artenschutzes
02. März 2018 - Löwen und Afrika kann man synonym verwenden! Das ist mittlerweile leider ein Mythos, wenn man auf den enormen Rückgang der Population der Tiere blickt. Die Werte sind alarmierend. Die Population afrikanischer Löwen ist in den letzten 25 Jahren um mehr als 40 Prozent gesunken, ihr Verbreitungsgebiet im Vergleich zu historischen Werten um 80 Prozent geschrumpft. In 26 afrikanischen Ländern sind Löwen bereits ausgestorben. Zum Internationalen Tag des Artenschutzes, der in diesem Jahr unter dem Motto „Großkatzen: Bedrohte Raubtiere“ steht, macht der NABU auf die dramatische Situation der afrikanischen Löwen in Tansania aufmerksam.
Jährlich sterben tausende Löwen. Ihre größten Bedrohungen sind der Verlust von Lebensräumen, der Rückgang natürlicher Beutetiere sowie die Wilderei und Trophäenjagd. Das ostafrikanische Land Tansania ist eine von nur wenigen verbleibenden Hochburgen für Löwen. Doch auch hier steht der „König der Tiere“ unter wachsendem Druck. Da viele Löwen außerhalb von Schutzgebieten leben und die Bevölkerung immer weiter wächst, kann es nur dann eine Zukunft für die Großkatzen geben, wenn Wege für ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Tier gefunden werden.
NABU-Löwenprojekt in Tansania trägt Früchte
Auch die im Süden der Serengeti lebenden Löwen, einschließlich der berühmten im Ngorongoro-Krater lebenden Population, sind von dieser Problematik betroffen. Hier hat sich in den vergangenen 60 Jahren die Bevölkerungszahl verzehnfacht. Natürliche Beutetiere wurden durch Viehherden der ansässigen Massai verdrängt, was die Löwen häufig zwingt, auf Haustiere auszuweichen. Präventiv- und Vergeltungstötungen sind die Folge.
In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung setzt der NABU International erfolgreiche Schutzmaßnahmen um: Massai-Krieger überwachen mit Senderhalsbändern ausgestattete Löwen und alarmieren Viehhirten, sobald sich die Großkatzen ihren Herden nähern. Die Einführung dieses Frühwarnsystems hat zu einer deutlichen Abnahme von Viehrissen geführt. Aufklärungsarbeit, der Bau löwensicherer Gehege und die tierärztliche Versorgung von Herdentieren sorgen zudem dafür, Konflikte zwischen Mensch und Tier zu minimieren. Zuletzt konnten mehrere Massai-Jagdexpeditionen auf Löwen verhindert werden. Diese Maßnahmen zusammengenommen führten bislang dazu, dass die Zahl der Löwen im Ngorongoro Krater um 40 Prozent angestiegen ist. Ein wichtiger Schritt im Löwenschutz und ein Beispielprojekt dafür, wie es gelingen kann, dem Rückgang der afrikanischen Löwen entgegenzuwirken.
Die NABU International Naturschutzstiftung und Pro Wildlife kritisieren die Entscheidung der EU vom 15. September, die Einfuhr von Löwentrophäen aus Tansania trotz massiver Bestandsrückgänge zu genehmigen und fordern ein umgehendes Importverbot. Mehr →