Youth Talks Biodiversity
Teil 2: Was hat das Artensterben mit der Klimakrise zu tun?




Grafik: NABU/Magdalene Trapp
Du bist jung, umweltinteressiert und willst mehr über biologische Vielfalt - kurz Biodiversität - erfahren? Du suchst nach Argumenten für den Schutz der Biodiversität oder möchtest dich politisch in dem Bereich engagieren? Dann bist du bei der Veranstaltungsreihe "Youth Talks Biodiversity" genau richtig!
In dem zweiten Event dieser Reihe ging es um den Zusammenhang von Biodiversität und Klima. Wir haben uns mit folgenden Fragen beschäftigt:
- Wie hängen Biodiversitäts- und Klimakrise zusammen?
- Was verursacht die beiden Krisen und welche gemeinsamen Lösungen gibt es?
- Was kann ich machen – individuell und politisch?
Mit dabei waren: Dr. Gregor Hagedorn (Akademischer Direktor am Museum für Naturkunde Berlin und Mitbegründer von Scientists for Future) und Felician Heim (Jugenddelegierter zur Weltbiodiversitätskonferenz bei der NAJU und engagiert bei Fridays for Future Brandenburg).

Dr. Gregor Hagedorn im Gespräch mit dem NABU beim Globalen Klimastreik, September 2021 - Foto: Ben Kriemann
Im ersten Teil des Events zeigte Dr. Gregor Hagedorn auf, dass die Biodiversitätskrise (das heißt Artensterben, Verlust von Ökosystemen und Verlust von genetischer Vielfalt) eng mit der Klimakrise zusammenhängt. Beide Krisen haben ähnliche Treiber - letztlich vor allem die Konsummuster und Übernutzung von Ressourcen von immer mehr Menschen. Dahinter stecken eine intensive Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, Ausbau von Siedlungen und Industrie, die Wassernutzung sowie Energie und Transportsektoren.
Gleichzeitig und genau deshalb gibt es auch viele gemeinsame Lösungsansätze. Hierzu gehört die Art der Energieproduktion (keine Bioenergie, dafür naturverträgliche Windkraft), die Art der Landnutzung, insbesondere der Landwirtschaft (weniger intensiv, Reduktion in Fleischproduktion und -konsum, bodenschonende Bewirtschaftung, reduzierter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden), die Möglichkeit der Kohlenstoffspeicherung in Ökosystemen, die durch Renaturierung von Mooren und anderen Ökosystemen deutlich erhöht werden kann, sowie ein reduzierter Flächenverbrauch von neuen Straßen und Siedlungen.
Die Präsentation von Dr. Gregor Hagedorn könnt ihr euch hier herunterladen.
Im zweiten Teil hat Felician Heim von seinem Engagement in der Klima- und Biodiversitätspolitik und insbesondere von seinen Erfahrungen als Jugend-Delegierter zur 15. Weltbiodiversitätskonferenz (CBD COP-15) berichtet. Die „COP-15“ findet voraussichtlich Ende April 2022 im chinesischen Kunming statt. Weitere Verschiebungen aufgrund der Pandemie sind aber nicht auszuschließen. Die aktuellen digitalen Verhandlungen verlaufen eher schleppend und das aktuelle Verhandlungsdokument reicht noch nicht aus, um die Biodiversitätskrise adäquat zu adressieren. Wichtige Verhandlungspunkte sind beispielsweise der Abbau umweltschädigender Subventionen, die Finanzierung der Umsetzung der Ziele sowie Renaturierung und sogenannte "nature-based solutions".
Die Präsentation von Felician Heim könnt ihr hier herunterladen.
Im dritten Teil konnten die Teilnehmer*innen sich vernetzen und konkrete Ideen für Aktionen und Maßnahmen zum Lösen der Biodiversitäts- und Klimakrise ausarbeiten. Über die engagierte Teilnahme und die guten Ideen, die dabei entstanden sind, haben wir uns sehr gefreut. Die Ergebnisse könnt ihr hier herunterladen.
Die Jugenddelegation der NAJU nimmt gerne auch weitere Anregungen für ihre Arbeit per Mail entgegen.
Die Veranstaltung Youth Talks Biodiversity Teil 2: Was hat das Artensterben mit der Klimakrise zu tun? fand am 2. Dezember 2021 via Zoom statt. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihr Interesse und die aktive Teilnahme. Uns hat es wieder viel Spaß gemacht und wir freuen uns jetzt schon auf Teil 3 der Veranstaltungsreihe!
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Veranstaltungsreihe "Youth Talks Biodiversity"
Sauberes Wasser, die Luft, die wir atmen, unsere Lebensmittel und unsere Kleidung – all das ist abhängig von einer vielfältigen, intakten Natur. Doch seit Jahrzehnten beuten wir Menschen die Natur immer mehr aus und überschreiten damit die planetaren Grenzen massiv, gerade im Bereich der Biodiversität.
Diese Workshop-Reihe richtet sich primär an junge, umweltinteressierte Menschen und vermittelt Wissen zu verschiedenen Aspekten der Biodiversität und Biodiversitätspolitik. Sie schafft Räume für Vernetzung und fördert politisches Engagement.
Thematisch im Zentrum steht die Entwicklung des neuen globalen Rahmen-Abkommens für die biologische Vielfalt mit den Zielen für 2030 sowie dessen Umsetzung in Deutschland.
Die Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden.
Die Veranstaltungsreihe Youth Talks Biodiversity ist Teil eines vom BMUV geförderten Projekts.
Deutsche Jugend-Delegation der UN-Biodiversitätskonferenz
Wenn du dich für den globalen Schutz der Biodiversität einsetzen möchtest, melde dich bei den Jugend-Delegierten der NAJU!
Diese sechs jungen Menschen werden 2022 in Kunming, China als Stimme der Jugend ihre Forderungen in die Verhandlungen zum Schutz der Arten und Lebensräume einbringen.
Teil 1 und 3 der Veranstaltungsreihe
Youth Talks Biodiversity
Teil 3: CBD im Fokus - Wie verhandelt die Welt über die Biodiversität?
Wer verhandelt eigentlich über die Natur? Wir sprachen gemeinsam darüber, wer die Zukunft der Natur bestimmt und welche Rolle Deutschland dabei spielt. Mehr →