Dinosaurier des Jahres
Seit 1993 vergibt der NABU Deutschlands peinlichsten Umweltpreis


Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, der aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten oder Projekte aus, die sich sowohl durch negative Einzelleistungen als auch durch die Summe ihres Wirkens in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert erwiesen haben.
Dino-Preisträger*innen waren unter anderem der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, sowie zahlreiche Bundes- und Landesminister*innen.
Seit 2020 zeichnet der NABU nicht mehr eine Persönlichkeit aus, sondern einen konkreten Vorgang oder ein Projekt, das aus Umwelt- oder Klimaschutzsicht besonders rückschrittlich ist. Damit rückt der NABU nun ein Politik- oder gesellschaftliches Feld in den Fokus, in dem es besonders schlecht läuft und Veränderungen dringend erforderlich sind. Mit der Wahl der Umweltkatastrophe an der Oder im vergangenen Sommer steht der Negativ-Preis „Dinosaurier des Jahres 2022“ im Zeichen des schlechten Gesamtzustands der deutschen Flüsse.
Der aktuelle Dino-Preisträger
Der Negativpreis „Dinosaurier des Jahres“ geht im Jahr 2022 an das Fischsterben in der Oder. Ähnliche Umweltkatastrophen drohen allerdings auch an vielen anderen Gewässern, denn unseren Flüssen geht es dreckig. Der NABU fordert Gegenmaßnahmen. Mehr →
Liste sämtlicher Preisträger
- 2022: Umweltkatastrophe an der Oder, Verschmutzung und Ausbau des Flusses
- 2021: Baugebiet Conrebbersweg, Flächenfraß-Projekt in Emden
- 2020: A26 Ost, Autobahnprojekt in Hamburg
- 2019: keine Preisverleihung
- 2018: Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RWE AG
- 2017: Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV)
- 2016: Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG
- 2015: Philipp zu Guttenberg, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW)
- 2014: Gernot Kalkoffen, Europachef von ExxonMobil
- 2013: Wolfgang Burgard, Bund Getränkeverpackungen der Zukunft (BGVZ)
- 2012: Ilse Aigner (CSU), Bundeslandwirtschaftsministerin
- 2011: Michael Thamm, Präsident AIDA Cruises, und Richard J. Vogel, Vorsitzender TUI Cruises
- 2010: Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG
- 2009: Hans-Werner Sinn, Ökonom und Präsident des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung
- 2008: Michael Glos (CSU), Bundeswirtschaftsminister
- 2007: Joachim Hunold, Vorstandschef von Air Berlin
- 2006: Harry Roels, Vorstandsvorsitzender der RWE AG
- 2005: Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)
- 2003 und 2004: keine Preisverleihung
- 2002: Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW)
- 2001: Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
- 2000: Lee R. Raymond, Präsident des Ölkonzerns Exxon
- 1999: Erwin Teufel (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
- 1998: Otto Majewski, Vorsitzender der Bayernwerk AG
- 1997: Theo Waigel (CSU), Bundesfinanzminister
- 1996: Günter Rexrodt (FDP), Bundeswirtschaftsminister
- 1995: Hans-Olaf Henkel, BDI-Präsident
- 1994: Conrad-Michael Lehment (FDP), Verkehrsminister von Mecklenburg-Vorpommern
- 1993: Reinhold Kopp (SPD), Wirtschaftsminister des Saarlandes