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Europas Rußpartikel schaden der Arktis und dem globalen Klima
Dieselruß schadet der Gesundheit erheblich und wirkt sich schwerwiegend auf das globale Klima und damit die natürlichen Lebens- und Naturräume aus. Der NABU kämpft seit drei Jahren gemeinsam mit weiteren Verbänden gegen Rußemissionen aus Dieselmotoren. Das Motto der Kampagne ist „Rußfrei fürs Klima“.
Das vorläufige Fazit der bisherigen Arbeit von NABU, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Verkehrsclub Deutschland und Deutscher Umwelthilfe: Deutschland ist noch weit davon entfernt, eine rußfreie Zone zu werden muss sich endlich zu verbindlichen Zielen bei der Rußminderung bekennen, wie sie auch für die Minderung des CO2-Ausstoßes gelten.
Dieselruß und Klimawandel
Europas Rußpartikel schaden der Arktis und dem globalen Klima
Dieselruß, der einen erheblichen Anteil an den Feinstaubbelastungen einnimmt, besitzt auch eine klimaschädliche Wirkung. Dies belegen jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem des NASA-Goddard-Instituts für Weltraumstudien.
Dr. James Hansen, Direktor des Goddard Instituts und Berater von US-Präsident Barack Obama, sagt, dass Rußpartikel insbesondere in der Arktis drei Effekte auslösen. Zum einen lagern sich die schwarzen Rußpartikel auf den Eisflächen der Arktis ab und führen zu einem „Grauschleier“, so dass die Sonneneinstrahlung nur noch reduziert vom Eis reflektiert werden kann. Die Folge: Das Abschmelzen des Meereseises wird beschleunigt. Zudem absorbieren die schwarzen Partikel die Sonnenwärme. Die Folge: Die unmittelbare Umgebung wird zusätzlich aufgeheizt. Des Weiteren beeinflussen die Rußpartikel die Wolkenbildung. Die Folge: Niederschlagsverhältnisse werden weiträumig verändert.
Rußpartikel besitzen somit einen wärmenden Effekt, der die Eisschmelze nicht nur in der Arktis, sondern auch in anderen natürlichen Lebensräumen wie den Alpen, schneller und stärker als bisher angenommen, beeinflusst. Dr. Hansen befürchtet, dass mit der verstärkten, großflächigen Arktisschmelze das umgebende Festland mit erwärmt wird und sich damit die Lebensbedingungen für Tier und Mensch dramatisch verändern werden. Besonders dramatisch wird des, wenn die arktische Klimaerwärmung den sogenannten Tipping Point erreicht, also eine unumkehrbare Situation mit unkalkulierbaren Folgen für das regionale und globale Klima entsteht.
Verkehrssektor als wesentliche Quelle von Dieselrußemissionen
Mehrere Rußquellen verbreiten die gefährlichen Partikel in die Atmosphäre: Hauptursache weltweit ist der Hausbrand und das Abbrennen von landwirtschaftlichen Flächen. Zwei Drittel des Rußes in der Arktis stammen aus Europa. Der Verkehrssektor in Mitteleuropa trägt mit 25 Prozent zu dem Rußemissionen bei und ist in Europa und Nordamerika damit Rußquelle Nummer 1.
Insbesondere in Ballungsgebieten zählt der Straßenverkehr zu dem dominierenden Rußpartikelquellen. Dabei gelangen Rußpartikel hauptsächlich über die Auspuffanlagen von Pkw, Lkw und anderen Nutzfahrzeugen, wie Bussen in die Luft. Zusätzlich entstehen Ruß- und Feinstaubaufwirbelungen durch den Abrieb der Reifen, Bremsen sowie der Aufwirbelung von Straßenstaub, welche als diffuse Emissionen bezeichnet werden.
Weitere Quelle für Dieselrußemissionen sind der Schienen- und Schifffahrtsverkehr sowie stationäre Baumaschinen – also überall dort wo Dieselmotoren für den Antrieb von Maschinen eingesetzt werden. Bisher wurden diese Emissionsquellen nur unzureichend berücksichtigt mit der Folge, dass bisherige Emissionsreduzierungsmaßnahmen (zum Beispiel die Einführung oder Nachrüstung mit Partikelfiltern und die Umweltzonen in den Städten) auf PKWs und teilweise LKWs beschränkt bleiben.
Europas Rußpartikel schaden der Arktis und dem globalen Klima
Wie die NASA-Studien nun anhand von Satellitenbildern und Modellierungen zeigen, wehen die herrschenden Windströmungen der Nordhalbkugel die Rußemissionen von Europa sowie aus Teilen Nordamerikas und Südostasiens entweder direkt oder über Sibirien an den Nordpol. Da die Rußemissionen aus Europa mit zwei Dritteln zur Rußbelastung der Arktis beitragen, ist der Handlungsbedarf in Europa besonders groß.