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Jetzt spenden!Chemikalien-Cocktail in Wildvogeleiern
Alte Gifte nehmen ab, aber viele neue Gifte kommen hinzu
Kühlmittel und Weichmacher, Quecksilber, Imprägniermittel und Pestizide: Mehr als hundert verschiedene Chemikalien haben Wissenschaftler des Biodiversity Research Institute (BRI) in den Eiern von Wildvögeln des US-Ostküstenstaats Maine nachgewiesen. Analysiert wurden die Eier von insgesamt 23 Arten, die so unterschiedliche Lebensräume wie Seen, Salzwiesen, Wälder und das offene Meer bewohnen. Darunter sind mit Küstenseeschwalbe, Papageitaucher oder Wanderfalke auch Vogelarten, die auf beiden Seiten des Atlantiks vorkommen.
Die gute Nachricht: Seit Jahrzehnten verbotene Stoffe wie DDT und Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind zwar in Spuren immer noch nachweisbar - bei sämtlichen untersuchten Arten -, ihre Konzentration nimmt aber stetig ab. Die schlechte Nachricht: Es wurden zuhauf neue Substanzen gefunden, so etwa als Flammschutzmittel verwendete Polybromierte Diphenynläther (PBDE) oder Organochlor-Verbindungen (OC), die bei der Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen. Diese Stoffe treten flächendeckend in allen Lebensräumen und bei allen Vogelarten auf. "Labor-Untersuchungen zeigen, dass viele der Stoffe negative Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und die Fortpflanzung haben", heißt es in der nun dem Parlamentsausschuss für Natürliche Ressourcen vorgelegten Studie. Auch das Immunsystem, die Leber und der Hormonhaushalt können betroffen sein.
"Natürlich fallen die Vögel deswegen nicht gleich tot vom Baum", so BRI-Chefbiologe Wing Goodale gegenüber dem Boston Globe. "Aber es tauchen Stoffe auf, die in der freien Natur nicht vorkommen sollten. Und sie sind überall, bei Seevögeln genauso wie bei Greifen oder Watvögeln." Die Konzentrationen reichen teils schon einzeln, um für Schäden zu sorgen. Zu befürchten steht, dass sie in Kombination als "Chemikalien-Cocktail" noch größere Probleme bereiten. Wie zu erwarten, weisen die Eier der fleischfressenden Arten am Ende der Nahrungskette - Wanderfalke und Weißkopfseeadler - die höchsten Belastungen auf.
Selbst die Eier von Wellenläufern, die ihre Nahrung hundert Kilometer weit draußen im Meer suchen, sind belastet. Die Stoffe werden also über die Atmosphäre eingetragen und gelangen über Niederschläge ins Meer. Andererseits gibt es durchaus örtliche Unterschiede, so dass lokale Quellen in Form von Klär- und Verbrennungsanlagen existieren. (elg)
Weitere Informationen
- Kompletter Report "Contaminants in Maine Bird Eggs" (PDF mit 75 Seiten)
- Homepage des Biodiversity Research Institute (BRI)