Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
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Schutzmaßnahmen für die Feldlerche
Um weiteren Bestandseinbrüchen der Feldlerche entgegenzuwirken, müssen Schutzmaßnahmen vor allem auf eine Verbesserung der Lebensräume während der Brutsaison abzielen. Feldlerchen müssen wieder die Möglichkeit bekommen, mehr als eine Jahresbrut aufzuziehen.
1. Mosaik verschiedener Nutzungen
Statt riesiger Feldschläge mit nur einer einzigen Ackerfrucht wäre für die Feldlerche ein möglichst vielfältiges und kleinräumiges Mosaik ideal, das aus verschiedenen Feldfrüchten, Sommer- und Wintergetreide, Brachen und Wiesen oder Weiden besteht. Auf diese Weise kann die Art während der gesamten Brutzeit und in jedem Revier geeignete Vegetationsbedingungen für eine Brut vorfinden. Der vermehrte Anbau von Sommergetreide wäre dabei ein besonders wichtiger Schritt.
2. Brachen erhalten
Vorübergehend ungenutzte Felder bieten unserem Jahresvogel beste Brutbedingungen mit einem reichen Nahrungsangebot. Dabei bevorzugt die Feldlerche Brachen, die nur ein Jahr aus der Nutzung genommen werden. Andere Feldvögel hingegen bevorzugen zwei- oder mehrjährige Brachflächen.
- Experten fordern einen Brachenanteil von etwa zehn Prozent der Ackerfläche, um die Bestände aller Feldvogelarten erhalten zu können.
- Um keine Feldlerchenbruten zu zerstören, sollten Brachflächen erst ab August gemäht werden.
3. Grünland extensivieren
Grünland eignet sich nur dann als Feldlerchen-Brutgebiet, wenn es nicht zu intensiv bewirtschaftet wird. Bei Weideland sollte die Weidetierdichte nicht zu groß sein. Denn im abgefressenen Gras können Feldlerchen ihre Nester nicht verstecken und diese laufen Gefahr zertrampelt zu werden. Bei Mähwiesen sind möglichst lange Schnittintervalle von mindestens 46 Tagen zur Brutzeit zwischen März und Juli wichtig. Ist die Schnitthöhe angemessen, können zusätzlich Nest- und Jungenverluste reduziert werden.
4. Kein Gift aufs Feld
Außerhalb der Brutzeit ernähren sich Feldlerchen von heruntergefallenen Samen auf Stoppelfeldern. Je länger diese erhalten werden können, desto besser ist die Nahrungsversorgung für die Feldlerchen. Auch stehen gelassene Streifen von nicht geerntetem Getreide helfen unserem Himmelsvogel.
Wo Feldlerchen auch in der kalten Jahreszeit leben, sind Winterstoppeln und Brachen ein wichtiger Faktor für das Überleben. Durch den Verzicht auf Pestizide lässt sich die Vielfalt der Wildkräuter auf Feldern erhöhen. Mit ihnen finden sich Insekten und Wirbellose ein und stehen der Feldlerche als Nahrung zur Verfügung. Indem weniger gedüngt wird, bekommen auch Wildkräuter eine Chance, die auf fetten Böden nicht gedeihen können.
Umsetzung der Maßnahmen
Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Dünger ergeben sich einige der oben genannten Schutzmaßnahmen für die Feldlerche automatisch als Nebenprodukt des ökologischen Landbaus.
Doch auch in der konventionellen Landwirtschaft muss es ausreichende Überlebensmöglichkeiten für die Feldlerche geben. Die meisten Schutzmaßnahmen für die Art sind jedoch mit Kosten oder Ertragseinbußen verbunden. Die notwendigen großflächigen Veränderungen werden sich daher nur durchsetzen lassen, wenn sich die entsprechenden Maßnahmen für Landwirte und Landwirtinnen auch wirtschaftlich auszahlen.
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