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Zur Lebensweise des Turmfalken
Es ist nicht schwer, einen Turmfalken zu beobachten. Er lebt wenig versteckt und ist vergleichsweise häufig anzutreffen, vor allem bei der Jagd im freien Gelände oder bei der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Bereits im Spätwinter erscheinen Turmfalken im Umfeld ihres Brutplatzes, der nicht selten mehrere Jahre hintereinander genutzt wird. Vor der Brutzeit sind sie besonders präsent: Man sieht und hört sie häufig. Während der Brutzeit verhalten sie sich dagegen unauffällig und ruhig. Nur die Angstschreie anderer Vögel weisen manchmal darauf hin, dass ein Falke stumm und pfeilschnell auf Nahrungssuche ist.
Eines der wichtigsten Kennzeichen des Turmfalken ist der Rüttelflug. An dieser charakteristischen Flugtechnik kann man den Vogel auch auf größere Entfernungen erkennen. Im Beutesuchflug steht er mit ausdauerndem Rütteln am Himmel. Der Körper ist dabei aufgerichtet und der Schwanz als Stabilisierungsfläche breit gefächert. 20 bis 40 Meter über dem Boden späht der Turmfalke nach Beute, um dann im Stoßflug herabzuschießen. Die Stoßgeschwindigkeit ist relativ gering, was den Vorteil hat, dass sich der Turmfalke im Flug abfangen kann, wenn die Beute ausweicht. Aus tieferer Warte geht er dann erneut ins spähende Rütteln über.
Gelegentlich sieht man auch andere Vogelarten im Rüttelflug, wenn ihnen der Gegenwind unter die Flügel greift, zum Beispiel den Mäusebussard oder den Raubwürger. So ausdauernd und häufig wie der Turmfalke praktiziert jedoch keine andere Vogelart diese Flug- und Fangtechnik, ausgenommen natürlich der Kolibri, der aber bekanntlich nicht bei uns vorkommt.
Der Turmfalke jagt und erbeutet auch Vögel am Boden, im Nest und manchmal auch im Flug. Wegen der geringen Stoßgeschwindigkeit hat die Flugjagd allerdings wenig Bedeutung. Trotzdem versucht er es bei kleineren und mittelgroßen Vögeln wie Schwalben, Staren, Amseln, Finken und Spatzen immer wieder. Die Hauptnahrung besteht jedoch aus Feldmäusen. Im Sommer jagt der Turmfalke aus dem Rüttelflug heraus und in etwa gleichem Umfang von Ansitzen aus. Im Winter hingegen erbeutet er seine Nahrung überwiegend von Sitzwarten aus. Der Rüttelflug ist dann zu kräftezehrend; zudem ermöglicht die niedrige Vegetation eine bessere Sicht auf die Beute.
Man muss kein Vogelkundler sein, um auf ihn aufmerksam zu werden: Über dem Feld oder einer Straßenböschung „rüttelt“ der schlanke Vogel am Himmel – mit raschem Flügelschlag und breit gefächertem Schwanz steht er punktgenau in der Luft. Seine Aufmerksamkeit gilt meist einer Wühlmaus. Mehr →
„Der Kirchenfalk ist ein ziemlich ansehnlicher Vogel mit lebhaften Augen. In seiner Lebensart bezeigt er viel Emsigkeit und Muth.“ Mit diesen lobenden Worten beschreibt Jean Louis Leclerc de Buffon Mitte des 18. Jahrhunderts den Turmfalken. Mehr →