Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
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Liebe Zaunkönig-Freunde,
nicht wenige, die die Ereignisse der letzten Tage miterlebt haben, fragen sich, ob nicht die Aktion selber - insbesondere das Wiegen der Jungvögel am Samstag - das traurige Schicksal der Zaunkönige beeinflusst haben könnte. Darauf lässt sich eine klare Antwort geben, und die lautet: Nein.
Zur Begründung: Das Berühren und kurzzeitige Herausnehmen der Küken hindert Vögel nicht daran, sich weiterhin um ihren Nachwuchs zu kümmern. Was beispielsweise für Rehe gilt, gilt nicht für Vögel, denn sie haben keine gute "Nase". Nachdem der letzte Jungvogel wieder zurück ins Nest gesetzt wurde, flog unser Zaunkönig-Weibchen bereits eine Minute später das Nest wieder mit Futter an. Es hat die Brut auch bis zum späten Sonntagabend völlig normal versorgt.
Während der gesamten Aktion war deutlich zu sehen, dass sich das Zaunkönig-Weibchen durch die Kamera-Apparatur und auch durch die menschliche Nähe in keiner Weise gestört fühlte. Die Zaunkönige brüteten direkt neben der Haustür. Das Weibchen kümmerte sich ununterbrochen um die Versorgung seiner Brut. Selbst das anfangs notwendige Versetzen des Türkranzes mitsamt dem Nest um etwa einen Meter (von der Haustüre an die Hauswand daneben), hatte die Zaunkönigin akzeptiert.
Die drei im Nest verbliebenen Eier wurden entfernt, da sie faulig geworden wären und durch zunehmenden Innendruck und das Gewicht der Küken in Kürze hätten platzen können. Diese Situation wollten wir den Küken ersparen.
Die Gewichtskontrolle am Samstag diente dazu, Aufschluss über den Ernährungszustand der Küken zu erhalten. Verglichen mit Werten gleichaltriger Zaunkönigküken lag ihr Gewicht im Normalbereich. Sie waren also vollkommen normal entwickelt.
Es besteht kein Zweifel darüber, dass das Weibchen in der Nacht zum Montag ums Leben gekommen ist. Die außergewöhnlich niedrigen Nachttemperaturen von etwa 11 Grad Celsius haben dann dazu geführt, dass die noch kaum befiederten Jungvögel innerhalb kürzester Zeit an Unterkühlung starben - ein Schicksal, das wir nicht mehr verhindern konnten.
Es ist sehr traurig, dass die Küken nicht groß geworden sind, und wir sie nicht mehr dabei beobachten konnten. Doch konnten Tausende Menschen unseren "Vogel des Jahres" miterleben und ein Stück weit begleiten. Dazu zählte nun leider auch, mit der Härte seines fragilen Lebens konfrontiert zu werden.
Dr. Markus Nipkow
für das NABU Zaunkönig-Team
Zaunkönigin kehrt nicht mehr zum Nest zurück
Die vier Küken sind in der Nacht von Sonntag auf Montag gestorben.
5. Juli Mutter Zaunkönig ist seit Sonntagabend nicht mehr zum Nest zurückgekehrt und offenbar nicht mehr am Leben. Noch wissen wir nicht, was wirklich mit ihr passiert ist. Die kleinen Zaunkönige wurden von ihrer Mutter nicht mehr gewärmt und kühlten daher in der Nacht rasch aus. Seit heute Morgen liegen sie regungslos im Nest. Da Vater Zaunkönig auch in so einem Fall die Fütterung nicht übernimmt, hatten die Kleinen keine Chance zu überleben. Noch bevor wir reagieren konnten, nahm die Natur ihren Lauf. Wir sind sehr traurig.
Zaunkönig-Tagebuch
Was geschieht am Nest
Sonntag, 4. Juli
Um 15 Uhr prasselt ein schwerer Gewitterregen über Buchholz hernieder, aber den Jungen geht es nach wie vor gut.
Um 20:05 Uhr fällt ein allzu neugieriges Junges aus dem Nest - wir können es gerade noch retten und es wieder in das Nest befördern. Mama hat noch prächtig gefüttert, scheint aber nicht mehr hudern zu wollen - die "Kleinen" sind schon recht groß und ihr vielleicht zu zappelig.
Am Samstag um 20:17 Uhr inspiziert unser Fachmann vor Ort - der Ornithologe Dr. Rolf Lille - für wenige Minuten den Nestinhalt. Er findet dort vier fidele kleine Zaunkönige und drei unbefruchtete Eier. Da aus den unbefruchteten Eiern keine Zaunkönige mehr schlüpfen, hat er sie aus dem Nest genommen. Gleichzeitig hat Rolf Lille die Gelegenheit genutzt, um die Kleinen zu wiegen: Ihr Gewicht beträgt 6,66; 6,65; 5,79 und 5,76 Gramm. Sie haben also seit dem Schlüpfen um fünf bis sechs Gramm zugelegt und werden sich hoffentlich bis zum flügge werden noch ordentlich Speck anfuttern können.
Samstag, 3. Juli
Es ist soweit. Die Gewinnerin des NABU-Wettbewerbs steht fest. Marion Scheffels aus Krefeld hat am Freitag um 14:57 und 12 Sekunden den richtigen Moment erwischt und konnte ein Küken mit geöffneten Augen per Screenshot festhalten. Zuvor haben sich bereits einige aufmerksame Beobachter gemeldet. Marion Scheffels war jedoch die erste, die den deutlichen Beweis per Bild (liehe links) liefern konnte. Wir gratulieren der Gewinnerin herzlich, bedanken uns bei allen Einsendern und wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß mit der Zaunkönig-Webcam. Frau Scheffels erhält als Danke schön das Buch "Geheime Signale - Die spektakulären Sinne der Tiere", Kosmos, 160 Seiten.
Damit auch den nächtlichen Surfern nichts entgeht, bietet der NABU einen 24-Stunden-Service. Tagsüber sind die Bilder in Farbe zu sehen und nachts liefert eine Infrarot-Ausleuchtung Schwarz-Weiß-Bilder.
Freitag, 2. Juli
Noch immer haben die kleinen Zaunkönige ihre Augen nicht geöffnet. Doch das große Ereignis müsste eigentlich in den nächsten Stunden geschehen. Mit ein wenig Glück kann man die beiden verbliebenen, unbefruchteten Eier sehen. Mutter Zaunkönig tickt sie dann vorsichtig mit den Schnabel an und wendet sie. Sie weiss natürlich nicht, dass aus ihnen keine Küken mehr schlüpfen werden. In den Fütterungspausen, versucht sie die Eier weiterhin auszubrüten.
Donnerstag, 1. Juli
Die Außentemperatur beträgt 17,4 Grad und es herrscht leichter Nieselregen. Das ist schlecht für die Zaunkönige, denn bei Regen fliegen keine Insekten. Dabei brauchen die kleinen Sprösslinge Unmengen an Insekten, um satt zu werden. Sie wachsen in rasanter Geschwindigkeit. Auf den Köpfen ist bereits der erste Flaum, an den Flügeln ist der erste Federkiel sichtbar. In den nächsten zwei bis drei Tagen werden die kleinen Zaunkönige ihre Augen öffnen.
Mittwoch, 30. Juni
Die kleinen Zaunkönig-Babies gedeihen weiterhin prächtig. Erstmals war auch Papa Zaunkönig kurz am Nest zu beobachten - er wird seine Beteiligung an der Aufzucht der Kinder in den nächsten Tagen sicher steigern.
Dienstag, 29. Juni
Aus den sieben Eiern sind mittlerweile fünf Küken geschlüpft und betteln mit ihren weit aufgerissenen Schnäbeln immer wieder um Nahrung. Zwei Eier scheinen unbefruchtet zu sein - aus ihnen werden wahrscheinlich keine Küken mehr schlüpfen. Mama Zaunkönig hat auch mit fünf Kleinen alle Schnäbel voll zu tun. Die Fütterungsintensität ist sehr hoch. Alle paar Minuten bringt sie ihrem Nachwuchs neue Larven. Zwischenzeitlich setzt sie sich immer wieder auf das Nest, um die kleinen Zaunkönige zu wärmen. Die Gefahr, dass sie auskühlen, ist bei rund 16 Grad, relativ groß. Papa Zaunkönig verhält sich - typisch Zaunkönig-Mann - wie ein Pascha. Er singt in der Nähe des Nestes und beteiligt sich noch nicht an der Aufzucht. Wahrscheinlich wird er aber in den nächsten Tagen Vatergefühle entwickeln und sich dann ebenfalls am Füttern beteiligen.
Montag, 28. Juni
Aus vieren der sieben Eier sind am Wochenende bereits Junge geschlüpft. Die meiste Zeit sitzt Mutter Zaunkönig noch schützend über der Brut. Regelmäßig aber muss die "Zaunkönigin" los, um Futter für den Nachwuchs zu fangen. Dann kann man die Küken sehen, deren Augen zur Zeit noch verschlossen sind. Besonders spannend ist zu beobachten, wie die kleinen Zaunkönige mit winzigen Insekten, deren Larven und Spinnen gefüttert werden. Selbst in diesem frühen Stadium füttern die Eltern bis zu 20 Mal pro Stunde ihre Jungen, so dass die Wahrscheinlichkeit einen dieser Augenblicke live mitzuerleben für die Internetsurfer relativ hoch ist.
Freitag, 25. Juni:
Es ist geglückt: Besucher der NABU-Homepage können ab sofort wieder einer Zaunkönig-Familie über den Nestrand schauen. Nach einer ersten Liveschaltung Anfang Juni, bei dem fünf beinahe flügge Jungvögel des NABU-Jahresvogels aus nächster Nähe zu bestaunen waren, geht nun ein zweites Nest online.
Rolf Lille, NABU-Mitglied und auch beruflich der Ornithologie und dem Vogelschutz verschrieben, entdeckte das kugelförmige Zaunkönignest in einem Schmuckkranz, der an der Haustüre seines Schwiegervaters in Buchholz/Nordheide hing. Sieben winzige Eier wurden gezählt.
Die Vögel hatten die längere Abwesenheit des Hausherren genutzt, um ihr wunderschönes Nest in den Trockenkranz hineinzubauen. Um ihnen auch nach der Rückkehr noch die nötige Ruhe zu verschaffen, wurden Kranz und Nest mit größter Vorsicht und Stück für Stück an die benachbarte Hauswand versetzt. Die Zaunkönigin brütete wie erhofft weiter. Inzwischen ist das Gelege soweit, dass jederzeit mit dem Schlüpfen der Jungvögel gerechnet werden kann. Da uns der Brutbeginn nicht genau bekannt ist, kann über den Zeitpunkt des Schlüpfens keine exakte Vorhersage getroffen werden. Es bleibt also spannend.
Unsere Partner
Mit folgenden Firmen und Institutionen hat der NABU die Zaunkönig-Webcam partnerschaftlich entwickelt.
Naturschutz-Zentrum
Hessen Akademie für Natur- und Umweltschutz e. V. Friedenstraße 38 35578 Wetzlar Tel. 0 64 41-92 10 63 E-Mail info@nzh-akademie.de Internet www.nzh-akademie.de |
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OrniTech
Consult Dr. Rolf Lille 21279 Hollenstedt Ochtmannsbruch-Siedlung 21 Tel. 0 41 65-22 24 52 E-Mail info@ornitech.de Internet www.ornitech.de |
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Staatliche
Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland Steinauer Straße 44 60386 Frankfurt am Main Tel. 069-42 01 05-0 E-Mail info@vswffm.de |
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xmade Workstation Cross Media Agentur GmbH Boumannstraße 1 46325 Borken Tel. 0 28 61-60 63 63 E-Mail info@xmade.de Internet: www.xmade.de |
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Märtens
Medientechnik GmbH Videokonferenz Systeme, Videoüberwachungsanlagen, ELA/Beschallung/ProAudio, Präsentationslösungen, drahtlose Übertragungstechnik Kabelkamp 2 30179 Hannover Tel.: 05 11 - 67 67 570 E-Mail: info@maertens.net Internet: www.maertens.net |
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Provitek Videoüberwachung und Sicherheitstechnik Reiherweg 7 26529 Upgant-Schott Tel. 0 49 34-80 47 54 E-Mail kontakt@provitek.de Internet www.provitek.de |