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NABU fordert Änderung der Waldpolitik in Deutschland
29. August 2019 – Unseren Wäldern muss geholfen werden. Um gegen den Klimawandel zu bestehen, müssen sie bei Dürre und anderen Wetterextremen widerstandsfähiger werden. Zu erreichen ist das nur mit einer grundlegend anderen Waldpolitik in Deutschland: Wir brauchen eine nachhaltige Strategie, um den Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern konsequent durchzusetzen und die Ökosysteme anpassungsfähiger zu machen.
Primäres Ziel der Waldpolitik in Zeiten des Klimawandels muss es sein, die Umwelt- und- Erholungsfunktionen des Waldes einschließlich seiner Klimaschutzfunktionen langfristig zu sichern. Unabdingbare Voraussetzung für den Schutz der Wälder ist die wirkungsvolle und umgehende Reduktion der Treibhausgasemissionen mindestens wie im Paris-Abkommen vereinbart.
In der Vergangenheit wurden Waldstücke, die zum Beispiel durch Borkenkäferbefall abgestorben sind, flächig ausgeräumt oder es wurden einseitig Nadelbaumarten gefördert. Diese Fehler sollten nicht wiederholt werden: „Anstatt aktionistisch Geld mit der Gießkanne zu verteilen sollte Julia Klöckner eine naturorientierte Waldwirtschaft unterstützen“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich eines Verbände-Treffens, zu dem Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eingeladen hat.
Bei dem Treffen soll der Waldgipfel im September vorbereitet werden und der NABU hat selbstverständlich zugesagt, um seine Forderungen einzubringen und ein Zwölf-Punkte-Papier vorzulegen.
Finanzielle Hilfen sinnvoll einsetzen
So sollten staatliche Hilfen zum Beispiel unbedingt dafür eingesetzt werden, die zahlreichen Vorteile, die Wälder für uns haben – zum Beispiel dass sie Trinkwasser bereitstellen, die Luft filtern und Kohlenstoff binden – zu erhalten und fördern. Und bei Maßnahmen zur Wiederbewaldung sollte immer die Naturverjüngung bevorzugt werden, bei der Wälder sich quasi selbst erneuern und standortheimische sich Bäume selbst aussäen.
Mehr Totholz im Wald
Zusätzlich müssen auch Jäger*innen ihren Beitrag leisten: Denn zu viele Rehe und Hirsche verhindern viel zu oft das Aufwachsen der kleinen Baumkeimlinge. Darüber hinaus besteht jetzt die große Chance, Totholz im Wald zu fördern. Es ist ein entscheidendes Strukturelement, bietet Lebensraum für Insekten, Pilze und Vögel, speichert Kohlenstoff und Nährstoffe und durch die Zersetzung entsteht Humus und erhöht dadurch die Wasserspeicherkapazität des Bodens. Deshalb müssen trockene Bäume – das sind derzeit vor allem Fichten – zumindest im öffentlichen Wald als Totholz im Wald belassen werden.
Sollten doch Anpflanzungen notwendig sein, muss sich die Neu-Pflanzung auf europäische Baumarten beschränken. „Bei Maßnahmen zur Wiederbewaldung in Schutzgebieten dürfen ausschließlich standortheimische Bäume wie Eiche und Buchen, in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten nur lebensraumtypische Baumarten verwendet werden“, sagt Heinz Kowalski, waldpolitischer Sprecher des NABU-Präsidiums.
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