Am 20. Mai huschte der erste Schneeleopard durch das Bild einer Fotofalle. - Foto: NABU
Erster Schneeleopard tappt in Fotofalle
Gute Nachrichten im Vorfeld des ersten globalen Schneeleoparden-Forums
26. Juni 2013 - Ein stattlicher Schneeleopard ist in eine der 18 Fotofallen getappt, die der NABU erst vor wenigen Wochen im kirgisischen Tien Shan installiert hat. Das bis zu 7439 Meter hohe im Norden des Landes gelegene Hochgebirge ist eines der letzten Rückzugsgebiete für Schneeleoparden. Der NABU hatte die Fotofallen dank des Engagements vieler Spender kaufen und jüngst mit einer Gruppe von Experten in der Region installieren können. Das Revier eines Schneeleoparden umfasst bis zu 40 Quadratkilometer. Umso erstaunter war die NABU-Rangertruppe „Gruppa Bars“, als sie die Fotofallen zum ersten Mal kontrollierte: Bereits eine Woche nach der Platzierung der Fotofalle war ein Schneeleopard durch die Fotofalle geschlichen.
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Die Bilder sollen dabei helfen, mehr über die Schneeleoparden zu erfahren. - Foto: NABU
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Auch ein Mittelasiatischer Steinbock, ein Beutetier des Schneeleoparden, ... - Foto: NABU
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... ließ sich von der Fotofalle ablichten. - Foto: NABU
Tolkunbek Asykulov, Leiter des NABU Kyrgyzstan, ist begeistert: „Dass wir so schnell einen Schneeleoparden auf der Fotofalle haben, zeigt uns, dass unsere Fachleute die Fotofallen gut platziert haben.“ Mit dabei im Experten-Team war Markus Bathen, der im NABU-Projektbüro Wolf seit fünf Jahren den deutschen Wolfsbestand mit Fotofallen beobachtet. Dass er sein Wissen erfolgreich übertragen konnte, zeigt das schnelle Gelingen eines „Leo-Schnappschusses“. Dazu trug auch bei, dass das Know-how lokaler Hirten, des NABU Kyrgyzstan, der NABU-Wildhüter-Gruppe „Gruppa Bars“ und weiterer Experten einbezogen wurde. „Die Kameras werden dabei helfen, die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, ihre Fährten ausfindig zu machen und letztlich zu einem verbesserten Schutz der Schneeleoparden beitragen“, erklärte Tolkunbek Asykulov weiter.
Vereintes Wissen und Engagement sollen auch bei dem vom NABU initiierten ersten globalen Schneeleoparden-Forum dazu beitragen, die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Bei der internationalen Konferenz, die am 13. und 14. September 2013 in Bischkek stattfindet, kommen auf Einladung des kirgisischen Staatspräsidenten Almasbek Atambajew erstmals Vertreter aller zwölf Verbreitungsstaaten des Schneeleoparden zusammen. „Ziel ist es, Erfahrungen im Schneeleoparden-Schutz auszutauschen und sich auf einen verbindlichen internationalen Schutzplan zu einigen“, so Tolkunbek Asykulov.
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