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Jetzt NABU-Mitglied werden!Die Kohlmeise hat den Schnabel vorn
Endergebnis bestätigt „häufigsten Wintervogel 2013“
28. Januar 2013 -
Zur „Stunde der Wintervögel“ zählten in diesem Jahr so viele Menschen wie noch nie die Vögel in ihrem Garten. Mehr als 90.000 Teilnehmer griffen am Wochenende vom 4. bis 6. Januar zum Fernglas, um Vögel zu zählen und an den NABU und den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu melden. Mit dieser Rekordbeteiligung ist die bundesweite Zählung erneut Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
Insgesamt wurden am Aktionswochenende mehr als 2,7 Millionen Vögel gemeldet, gut eine Million mehr als im Vorjahr. Die Kohlmeise konnte dabei ihren Spitzenplatz als bundesweit häufigster Wintervogel vom Vorjahressieger Haussperling zurückerobern. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen, wie im Vorjahr, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.
Nach einem besorgniserregenden Rückgang der meisten Arten im Vorjahr wurden zahlreiche Wintervögel 2013 wieder häufiger gesichtet. So legte der Buchfink um 20 Prozent zu, die Kohlmeise um 28 Prozent. Eichelhäher, Gimpel und Tannenmeisen wurden 50 Prozent häufiger gesichtet, der Buntspecht legte sogar um 80 Prozent zu. „Dass wir in diesem Jahr einige Arten besonders häufig sehen konnten, liegt an ihrem Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden und Osten. Denn zur Zeit der Zählung herrschte dort besonders strenges Winterwetter“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.
Auf Vorjahresniveau verharrten hingegen der Haussperling (Rang zwei), die Amsel (Rang fünf) und der Grünfink (Rang sechs). Andererseits kam es zu einem größeren Einflug der nur in manchen Wintern auftretenden Seidenschwänze. Neben Einzelbeobachtungen in nahezu allen Bundesländern ließen sich die exotisch anmutenden nordischen Gäste im Osten von Vorpommern bis nach Bayern flächendeckend sehen.
Mit besonderem Interesse beobachteten die Forscher in diesem Jahr die Meldungen von Amseln. Hatte die Amsel seit zwei Jahren entlang des Rheintals große Bestandseinbrüche durch den Usutu-Virus hinnehmen müssen, gibt es nun Grund zur Hoffnung: „Die Daten geben für die betroffenen Gebiete keinen Hinweis auf weitere Bestandseinbrüche. Stattdessen haben sich die Zahlen auf dem niedrigen Vorjahresniveau gehalten“, so Lachmann. Die Vermutung, dass Zugvögel aufgrund der warmen Witterung vermehrt in Deutschland bleiben anstatt in den Süden zu ziehen, konnte für dieses Jahr nicht bestätigt werden.
Die Kohlmeise ist der häufigste Wintervogel 2013
Zwischenstand aus 59.000 Gärten / 2,5 Millionen Vögel gemeldet
17. Januar 2013 -
Bei der Stunde der Wintervögel 2013 wurde das Vorjahresergebnis glatt um die Hälfte übertroffen und sogar die Premiere aus dem Traumwinter 2011 erreicht. Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben!
Bisher meldeten bei NABU und LBV 86.000 Vogelfreunde aus 59.000 Gärten und Parks mehr als 2,5 Millionen Vögel. Zur Zeit werden noch die letzten postalisch eingegangenen Meldungen für die Datenbank erfasst. Große Überraschungen sind jedoch nicht mehr zu erwarten.
Die Kohlmeise konnte bundesweit ihren Spitzenplatz weiter festigen, liegt regional aber nicht überall vorne. Im Norden und Nordosten, von Schleswig-Holstein über Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin bis nach Sachsen-Anhalt., hat der Haussperling seine Spitzenposition verteidigt.
Zahlreiche Arten wurden 2013 öfter gesichtet als 2012. Mit plus 27 Prozent legte die Kohlmeise ebenso deutlich zu wie der Buchfink auf Rang mit sieben mit plus 21 Prozent. Der Haussperling verharrt dagegen auf Vorjahresniveau, ebenso der Grünfink und die im Südwesten vom Usutu-Virus gepeinigte Amsel.
Vogel-Top-10: Durchschnittszahl pro Garten und Änderung zum Vorjahr in Prozent | ||
---|---|---|
1. Kohlmeise | 6,63 | plus 27 |
2. Haussperling | 6,23 | plus 2 |
3. Blaumeise | 4,44 | plus 14 |
4. Feldsperling | 4,03 | plus 10 |
5. Amsel | 3,27 | plus 2 |
6. Grünfink | 3,14 | plus 3 |
7. Buchfink | 1,93 | plus 21 |
8. Elster | 1,48 | plus 9 |
9. Rotkehlchen | 0,94 | plus 2 |
10. Kleiber | 0,92 | plus 58 |
Die Rabenkrähe flog mit minus elf Prozent sogar aus den Top 10 und wurde von Rotkehlchen und Kleiber knapp überholt. Da Krähen oft im Überflug in größeren Schwärmen gezählt werden, ist ihre Erfassung allerdings auch mit größeren Ungenauigkeiten verbunden. Weiter unten in der Rangliste wurden Eichelhäher, Gimpel und Tannenmeise jeweils gut 50 Prozent häufiger gesehen als 2012, der Buntspecht legte sogar um 80 Prozent zu.
Es ist gut möglich, dass unter den vermehrten Buchfinken und Eichelhähern auch Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden und Osten war. Zu Masseneinflügen typischer Invasionsarten ist es allerdings kaum gekommen, Wacholderdrosseln und Bergfinken nahmen deutlich ab. Seidenschwänze wurden dagegen häufiger gezählt als im Vorjahr. Neben Einzelbeobachtungen in nahezu allen Bundesländern ließen sie sich von Vorpommern über Brandenburg und Ostsachsen bis nach Bayern nahezu flächendeckend sehen.
Die erste Million ist geschafft
Zwischenbilanz zur „Stunde der Wintervögel“ / Noch bis 14. Januar melden!
06. Januar 2013, 16 Uhr - Es dämmert und die Beobachtungszeit zur diesjährigen Stunde der Wintervögel neigt sich dem Ende zu. Schon jetzt haben mehr als 30.000 Vogelfreunde Beobachtungen aus 22.500 Gärten übermittelt und dabei eine Million Vögel notiert. Das Online-Formular ist noch bis zum 14. Januar geschaltet und es ist absehbar, dass der Schlussstand des Vorjahres deutlich übertroffen werden wird.
Bereits am Freitag und Samstag haben mehr Menschen auf die NABU-Homepage zugegriffen, als jemals zuvor. Am Sonntag nahm der Verkehr ein weiteres Mal zu, so dass trotz Erweiterung der Kapazitäten auf acht Webserver Wartezeiten leider unausweichlich wurden. Ähnlch erging es dem Aktionspartner LBV mit seiner Seite.
Die Kohlmeise hat weiterhin gute Chancen auf den Ehrentitel „Häufigster Wintervogel 2013“. Sie liegt knapp, aber stabil vor dem Haussperling. Auf den Plätzen folgten Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Die Vögel ließen sich vom schlechten Wetter nicht beeindrucken. Im Durchschnitt wurden je Garten 45 Vögel gezählt, viele Arten waren häufiger zu sehen als im Vorjahr. Besonders deutlich legten Gimpel, Schwanzmeisen und Eichelhäher zu. „Diese Arten erhalten im Winter Besuch von Verwandten aus Nord- und Osteuropa“, erläutert NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „Es handelt sich also nicht unbedingt um die gleichen Individuen, die im Frühjahr bei uns brüten.“
Kohlmeise vor Haussperling und Blaumeise
Deutliche bessere Beteiligung als im Vorjahr
05. Januar 2013 - Am späten Samstagnachmittag wurde die Marke von 10.000 Meldungen überschritten. Bis 17 Uhr beteiligten sich 15.300 Vogelfreunde und meldeten aus 10.900 Gärten eine halbe Million Vögel. Damit liegt die Beteiligung deutlich über dem Vorjahr – und das bei doch eher „suboptimalem“ Wetter.
Während es im Südwesten der Republik dank eines Frankreich-Hochs noch ganz verträglich sein soll, schaute das Berliner NABU-Team heute auf einen dunkelgrauen Himmel, aus dem es immer wieder tröpfelte. Noch arger hat es Thüringer Wald, Erzgebirge und bayerisches Voralpenland getroffen. Dort regnete es teils ohne Unterlass. So ergossen sich auf Aschau nahe des Chiemsees in den letzten beiden Tagen stolze 176 Liter je Quadratmeter. Wäre es nun winterlich kalt und statt Regen wäre Schnee gefallen, ergäbe das nach Berechnung des Deutschem Wetterdiensts in Aschau glatte sieben Meter Pulverschnee.
Zurück zu den Vögeln: Auch heute zeigte der Haussperling Frühform und begann zunächst gegenüber der Kohlmeise aufzuholen. Diese hat ihre Spitzenposition aber nun wieder gefestigt. Auf dem dritten Platz liegt unverändert die Blaumeise, gefolgt von Feldsperling, Amsel, Grün- und Buchfink. Langsam nach hinten durchgereicht wird der Bergfink, da heute anders als am Freitag nur kleinere Trupps beobachtet wurden. Immerhin wurden aber in sieben Prozent aller Gärten Bergfinken notiert, das ist deutlich mehr als in den Vorjahren.
Vorkommen in Prozent der Gärten | |
---|---|
1. Kohmeise | 95 Prozent |
2. Amsel | 92 Prozent |
3. Blaumeise | 88 Prozent |
4. Rotkehlchen | 73 Prozent |
5. Elster | 66 Prozent |
6. Buchfink | 61 Prozent |
7. Haussperling | 60 Prozent |
8. Grünfink | 52 Prozent |
9. Kleiber | 51 Prozent |
10. Buntspecht | 41 Prozent |
Betrachtet man statt der Anzahl die Verbreitung der Vögel, hat die Kohlmeise ebenfalls den Schnabel vorne. Sie kommt in 95 Prozent aller Gärten und Parks vor, ist also praktisch allgegenwärtig. Ähnliches gilt für Amsel (92 Prozent) und Blaumeise (88 Prozent). Der Haussperling dagegen kommt „nur“ in 60 Prozent der Gärten vor, dann aber in größeren Schwärmen, was ihn mengenmäßig wieder nahe an die Spitze führt. Umgekehrt ist es bei Kleiber und Buntspecht. Diese treten meist einzeln oder in wenigen Exemplaren auf, lassen sich aber in jedem zweiten Garten beobachten.
Die Kohlmeise kehrt an die Spitze zurück
Eine Zwischenbilanz nach dem ersten Tag der „Stunde der Wintervögel“
04. Januar 2013 – Wie schon im Vorjahr ist es zum Aktionsstart „für die Jahreszeit zu mild“, dazu kam in vielen Regionen noch anhaltender Regen. Trotzdem können sich die Zahlen sehen lassen: Bis zum Freitagabend meldeten bei NABU und LBV mehr als 5.500 Vogelfreunde aus rund 3.900 Gärten fast 200.000 Vögel. Das ist in jeder Hinsicht deutlich mehr als 2012.
Unter den 130 Arten sind auch einige inzwischen fest etablierte Neubürger wie Halsband- und Alexandersittich sowie Nil- und Kanadagans. Wohl aus einer Voliere ausgebüchst ist eine einzelne Palmtaube, die schon seit November immer wieder den Garten von NABU-Vogelexperte Bernd Petri im südhessischen Büttelborn besucht. Auch heute ließ sie sich blicken. Freilebend besiedeln Palmtauben in großer Zahl warme Regionen von Afrika über den Nahen Osten bis nach Südostasien.
An der Spitze der häufigen Arten legte der Vorjahressieger Haussperling einen Frühstart hin, wurde dann aber doch von der Kohlmeise deutlich überholt. Sollte es dabei bleiben, wäre die alte Reihenfolge der ersten bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ im Jahr 2011 wieder hergestellt.
Überhaupt scheinen jene Arten, die im letzten Winter Federn lassen mussten, nun verstärkt in die Gärten und Parks zurückzukehren. So notiert die Kohlmeise momentan bei plus 35 Prozent, die Blaumeise bei plus 26 und das Rotkehlchen bei plus 26 Prozent. Viele Arten liegen sogar über dem Traumwinter 2011, aus den Top 10 können lediglich Buchfink, Rotkehlchen und Amsel diese Spitzenwerte nicht erreichen. Bei der Amsel ist das wenig verwunderlich, starben doch durch das Usutu-Virus entlang des Rheins in den letzten beiden Sommern mehrere Hunderttausend.
Der weitere Verlauf der Aktion wird zeigen, ob sich die ersten Trends verstetigen. Noch liegt lediglich ein Zehntel der erwarteten Datenmenge vor. Der Beobachtungszeitraum geht noch bis einschließlich Sonntag (6.), Meldungen können noch bis zum 14. Januar abgegeben werden.