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Jetzt informieren!NGOs boykottieren UN-Klimakonferenz
„Schwarzer-Peter-Spiel“ der Vertragsstaaten unzumutbar
21. November 2013 - Der NABU hat heute mit zahlreichen weiteren Nichtregierungsorganisationen die UN-Klimakonferenz im polnischen Warschau verlassen. „Wir protestieren damit gegen die Haltung vieler Regierungen, sich einem Fahrplan für ein neues Weltklimaabkommen 2015 zu verweigern“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels, die zuletzt auf den Philippinen, in Italien, Afrika oder den USA sichtbar wurden, ist die destruktive und in Teilen sogar konfrontative Haltung von einzelnen Ländern wie Polen, Australien, Kanada und Japan völlig unzumutbar.
Mit dem Boykott fordert der NABU die Industrie- und Entwicklungsländer auf, das Schwarze-Peter-Spiel bei den UN-Klimaverhandlungen zu beenden. „Wir müssen zu einem respektvollen Umgang und zur Kompromissbereitschaft zurückfinden“, erklärt Tschimpke. Besonders die polnische Regierung hat sich als schlechter Gastgeber erwiesen, der die Interessen der Industrie über die Interessen von Mensch und Natur stellt. Mit zeitgleichen Veranstaltungen zu den Themen Fracking und Kohle zum UN-Klimagipfel hatte die polnische Regierung die Vertragsstaaten vor den Kopf gestoßen. Wertvolles Vertrauen ist damit verloren gegangen und müsse nun neu aufgebaut werden, so Tschimpke. Auch die EU und Deutschland haben aus NABU-Sicht ihre frühere Führungsrolle verloren und sind ihrer Verantwortung in der Welt hier in Warschau nicht gerecht geworden.
Grundsätzlich hält der NABU am Prozess der internationalen Klimaverhandlungen fest. Voraussetzung dafür ist aber, dass es klare Zusagen der Vertragsstaaten und die Bereitschaft zum lösungsorientierten Handeln gibt.