Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Bienenfresser
Merops apiaster
Die Farbenpracht des Bienenfressers wirkt exotisch, denn kaum ein Brutvogel hat bei uns ein so buntes Gefieder. Sein Brutvorkommen ist jedoch sehr zersplittert: Es gibt nur wenige Brutpaare, die meist in warmen Regionen in Rheinland-Pfalz, am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt brüten. Der Bienenfresser jagt nicht nur Bienen, sondern auch andere fliegende Insekten. Zum Überwintern zieht er in den Süden Afrikas.
Wähle den Vogel des Jahres 2025!
Gib jetzt Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch oder Waldohreule deine Stimme.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Wenn er eine Biene oder Wespe gefangen hat, reibt er sie mit dem Hinterleib zunächst mehrmals über eine Unterlage, um ihren Stachel zu entfernen.
- 25-29 cm groß
- Langstreckenzieher
- in den Sommermonaten zu beobachten
- buntes Gefieder
Aussehen
Der Bienenfresser ist unverwechselbar: Der Scheitel und der Mantel sowie die Flügeloberseite sind rotbraun gefärbt. An den Schultern sind die Federn gelblich. Die Unterseite und der Schwanz sind leuchtend blau. Die Kehle ist leuchtend gelb, und über die Augen zieht sich ein schwarzer Zügelstreif.
Verhalten
Von einem Ansitz aus erspäht der Bienenfresser seine Beute. Hat er ein Insekt endeckt, unternimmt er häufig einen kurzen und raschen Jagdflug und verspeist seine Beute dann an der Warte. Zum Brüten gräbt er bis zu zwei Meter lange horizontale Röhren in die Erde, an dessen Ende sich sein Nest befindet.
Lebensraum
Als wärmeliebender Vogel brütet der Bienenfresser in offenen, warmen und sonnigen Gebieten. Zum Brüten benötigt er Abbruchkanten an Gewässern oder in Sand- und Kiesgruben.
Gefährdung
Der Bienenfresser gilt in Deutschland nicht als gefährdete Art und als Profiteur des Klimawandels.
Zugverhalten
Als Langstreckenzieher überwintert der Bienenfresser im südlichen Afrika. In seinen Brutgebieten ist er von Mai bis August.
Nahrung
Der Bienenfresser ernährt sich in erster Linie von größeren fliegenden Insekten wie Bienen, Heuschrecken oder Libellen, die er in der Luft fängt.
Stimme
Er ist sehr ruffreudig und besitzt einen rollenden, weichen „püt“-Ruf.
Was den Bienenfresser besonders macht
Der tropisch anmutende Vogel siedelt hierzulande erst seit den 1990er Jahren, aber seither mit stetig wachsenden Bestandszahlen. Vor allem in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg, aber auch in Rheinland-Pfalz, Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen fühlt er sich wohl. Wegen dieser Ausbreitung nach Norden, wird der Bienenfresser oft auch als Gewinner des Klimawandels bezeichnet. Vermutlich sind steigende Sommertemperaturen und abnehmende Niederschläge Faktoren, die zur Ausbreitung seiner Art nach Norden beitragen.
Allerdings findet der Bienenfresser nur selten geeignete und ungestörte Brutplätze für seine Brutröhren in Steilwänden. Die wenigen natürlichen Standorte, wie Abbruchkanten oder Steilufer, sind häufig durch Ufersicherungsarbeiten bedroht. Ein Großteil der Brutplätze befindet sich in aktiv genutzten Abbaugruben, wo Kies, Sand, Braunkohle oder Ton auch während der Brutzeit von Mai bis August abgebaut werden. Stillgelegte Gruben wachsen zu und sind auch als Lebensraum ungeeignet, wenn sie – wie häufig der Fall – als Motocross- oder Schießgelände umgenutzt sowie als Deponie missbraucht werden. Auch durch direkte Verfolgung, vor allem auch auf dem Durchzug und in mediterranen Brutgebieten, kommt es immer noch zu Verlusten bei dieser Vogelart.
Der Einsatz von Pestiziden und die Intensivierung der Landwirtschaft verringern das Vorkommen großer Fluginsekten. Für den Bruterfolg des Insektenfressers ist aber eine gute Nahrungsversorgung entscheidend, weswegen der NABU sich für blütenreiche Wiesen und Brachen, Streuobstbestände, Hecken und Kleingewässer einsetzt. Zum Schutz der Bienenfresser ist es außerdem wichtig, neue Steilwände in nahrungsreichen Lebensräumen anzulegen sowie vorhandene Brutplätze in Gruben in Absprache mit den Abbauunternehmen zu sichern – während und auch nach dem Abbau.