Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Riparia riparia
Die kleinste europäische Schwalbenart ist eine der Ersten, wenn es darum geht, neue Lebensräume an Steilhängen zu besiedeln. Sie sucht sich bewusst vegetationsfreie Bereiche an Steilwänden, um ihre bis zu 70 Zentimeter langen Bruthöhlen in die Wand zu graben – eine Leistung, die für einen nicht mal sperlingsgroßen Vogel enorm erscheint. Zur Brutzeit kann man sie dann dabei beobachten, wie sie die Brutröhren anfliegt, um die am vorderen Rand sitzenden Jungvögel zu füttern.
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Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Auf dem beschwerlichen Zug in die Wintergebiete übernachten die sonst in Röhren brütenden Vögel in Schilfbeständen.
- 12-13 cm groß
- Langstreckenzieher
- von April bis September zu beobachten
- brütet in Steilwänden
Aussehen
Bei der Uferschwalbe handelt es sich um die kleinste europäische Schwalbenart. Ihr Gefieder ist oberseits matt braun gefärbt, wobei die Handschwingen und die Flügeldecken auf der Unterseite dunkler erscheinen. Die Körperunterseite ist weiß gefärbt und wird von einem braunen Brustband durchzogen.
Verhalten
Etwa Mitte April kehren die Uferschwalben aus ihren Winterquartieren in die Brutkolonien zurück. Nach der Ankunft werden vorhandene Bruthöhlen belegt oder von den Männchen unter Einsatz von Schnabel und Krallen neu gebaut. Am Ende der Brutröhre liegt eine ausgepolsterte Nestkammer, in die sie vier bis sechs Eier legt.
Lebensraum
Uferschwalben legen ihre Bruthöhlen in Steilwänden an, daher kamen sie ursprünglich nur an Küsten oder an Flussläufen mit natürlicher Dynamik vor. Nach und nach sind sie jedoch in Abgrabungsstellen für Ton- und Sandgruben ausgewichen, da viele ursprüngliche Lebensräume verbaut wurden. Doch auch der Ersatzlebensraum wird knapper.
Gefährdung
Die Bestände gehen aufgrund des schwindenden Lebensraums zurück. Auch Sekundärlebensräume wie Ton- oder Sandgruben werden knapper, da Auflagen Abbaurestriktionen oder Begrünungen vorsehen. Um ein freies An- und Abfliegen zu ermöglichen, sind jedoch vegetationsfreie Bereiche, wie sie nach Abbrüchen entstehen, nötig.
Zugverhalten
Die Überwinterungsgebiete der Uferschwalbe liegen in der afrikanischen Sahelzone von Westafrika nach Ostafrika. Dort reicht das Überwinterungsgebiet noch weiter bis nach Südafrika, in Westafrika wird es durch den Beginn des Regenwaldgebietes begrenzt. Die größten Ansammlungen im Wintergebiet findet man an den ostafrikanischen Seen.
Nahrung
Sie jagt kleinere Fluginsekten und sucht je nach Lebensraum über Wiesen und Feldern oder in Gewässernähe nach Nahrung.
Stimme
Der häufigste Ruf der Uferschwalbe ist ein raues „tschrd“ oder „tschrrip“. Bei Erregung wird aus den meist ein- bis zweisilbigen Rufen eine Folge dieser raspelnden Laute. Dabei können die Rufe individuell unterschieden werden, um ein Erkennen zwischen den Elterntieren oder den Eltern und den Jungtieren in den Kolonien zu ermöglichen.