Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Baumpieper
Anthus trivialis
Auch wenn der Baumpieper früher noch sehr häufig war, erzeugt der Artname „trivialis“, was „gewöhnlich“ bedeutet, heute ein falsches Bild von der Verbreitung des Baumpiepers. Denn in einigen Regionen sind die Bestände des Baumpiepers bis zu 80 Prozent zurückgegangen oder gar ganz erloschen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber in hohem Maße einer intensiveren Forstwirtschaft und den Schwierigkeiten auf dem Zug und in den Wintergebieten zuzuschreiben.
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Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Schon mal einem Baumpieper beim Singflug zugeschaut? Nein? Dann wird es höchste Zeit! Denn der Baumpieper wirkt beim Landen ein bisschen wie ein abstürzendes Segelflugzeug.
- 14-16 cm groß
- Langstreckenzieher
- von April bis Oktober zu beobachten
- beginnt Singflug von der Baumspitze und gleitet nach unten
Aussehen
Baumpieper und Wiesenpieper sehen sich sehr ähnlich. Im Unterschied zum Wiesenpieper trägt der Baumpieper einen deutlicheren Überaugenstreif und einen angedeuteten dunklen Augenstreif. Bei ihm ist ein sichtbarer Übergang zwischen der beigen Brust und dem weißen Bauch sowie zwischen der dicken Brust- und der dünnen Flankenstrichelung zu erkennen.
Verhalten
Beim Singflug steigt der Baumpieper von einer hohen Baum-oder Strauchspitze zunächst stumm weit über die Singwarte hinaus auf und startet am höchsten Punkt, kurz bevor der Abstieg beginnt, mit seinem Gesang. Dabei lässt er sich mit ausgebreiteten Flügeln und gespreiztem Schwanz wie ein Fallschirm fallen, um dann wieder auf der Baumspitze zu landen.
Lebensraum
Sie haben verschiedene Lebensraumansprüche. Zum einen benötigen sie eine hohe Vegetation zur Nahrungssuche und als Neststandort und zum anderen hohe Singwarten wie Bäume oder Sträucher, um ihren Singflug durchzuführen. Das napfförmige Nest wird beispielsweise in Grasbüscheln oder Farnen angelegt.
Gefährdung
Der Baumpieper steht auf der Vornwarnliste. Aufgrund des Wandels in der Forstwirtschaft nehmen die Bestände stark ab. Eine intensivere Forstwirtschaft mit Trockenlegung von Mooren und starken Aufforstungen sowie eine zunehmende Nährstoffanreicherung und Sukzession haben zu einem drastischen Lebensraumverlust geführt. Hinzu kommen die Gefahren auf dem Zug und Dürre in den Wintergebieten.
Zugverhalten
Als Langstreckenzieher machen sich die deutschen Brutvögel ab etwa Anfang August auf den Weg in ihre Überwinterungsgebiete in südwestliche bis südsüdwestliche Richtung. Ihr Ziel sind die Savannen West- und Ostafrikas. Erst Ende April oder Anfang Mai kehren sie an ihre Brutplätze zurück.
Nahrung
Baumpieper ernähren sich überwiegend tierisch. Dabei stehen beispielsweise kleine Raupen, Spinnen oder Insekten auf dem Speiseplan.
Stimme
Der Gesang des Baumpiepers ist eine aneinandergereihte Folge von Lauten. Er beginnt mit einem abfallenden „zi-zi-zi“, das in pfeifende „wiswiswis“-Laute mit einem kleinen Überschlag am Ende übergeht und mit rau gezogenen „zjia zjia zjia“-Lauten endet. Sein Ruf ist ein scharfes „sphiz.“