Indonesien
Ein Maximum an Artenvielfalt




Harapan-Regenwald: einer der letzten Tropenwälder, in denen noch Sumatra-Tiger leben - Foto: T. Herzog
Indonesien ist eines der biologisch vielfältigsten Länder der Erde. Hier gibt es weltweit die meisten Säugetierarten (530), mehr als 37.000 Pflanzenarten, mit 1622 stolze 17 Prozent der weltweiten Vogelarten, 520 Reptilienarten, 270 Amphibienarten, 1900 Arten von Schmetterlingen und 1400 Arten Süßwasserfische.
Zählt man Erd- und Wasserlebewesen zusammen, so steht Indonesien als artenreichstes aller Länder an der Weltspitze. Eine von drei Arten in Indonesien ist endemisch, das heißt diese Art gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. In kaum einem anderen Land gibt es so viele dieser Arten.
Biokraftstoffe für Europa auf Kosten der Wälder

Viele Arten sind noch kaum erforscht, doch inzwischen sehr selten geworden. - Foto: rspb-images/C. Kendall
Unschätzbar wertvolle Lebensräume werden in den tropischen Regenwäldern zerstört, um zum Beispiel Kosmetika und Lebensmittel aber auch zunehmend Biokraftstoffe aus Palmöl zu gewinnen. Diese Zerstörung setzt mehr klimaschädliches Kohlendioxid frei als Biokraftstoffe durch das Ersetzen von fossilen Brennstoffen einsparen können. Die Aufklärung bei privaten und industriellen Verbraucher*innen sowie der Druck auf Zulieferer sind daher zentrale Ansatzpunkte für einen effektiven Schutz von tropischen Wäldern. Der NABU und seine Partnerorganisationen setzen sich daher für strikte Nachhaltigkeitsstandards beim Import von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen ein. Insbesondere die Verkehrspolitik in Europa darf nicht zur Zerstörung von Regenwald und zum Verlust der biologischen Vielfalt in den Herkunftsländern führen.
Harapan-Regenwald
Das Regenwald-Gebiet Hutan Harapan liegt in den Provinzen Süd-Sumatra und Jambi auf der indonesischen Insel Sumatra und umfasst 100.000 Hektar. Noch im Jahr 1900 umfassten die Trockenniederungsregenwälder, zu denen Harapan gehört, etwa 16 Millionen Hektar auf Sumatra. Davon sind heute nur noch 250.000 Hektar übrig – ein Rückgang um 98 Prozent.
Wirtschaftlich ausgebeutete Gebiete wie Harapan sind keine richtigen „Urwälder“ mehr. Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Tiere und Pflanzen auch in kleineren Bäumen, im Unterholz und in den Flüssen, die den Regenwald durchziehen, überleben konnten. Als Lebensraum hat dieser Wald noch immer einen enorm hohen Wert und kann mit fürsorglicher Pflege wiederhergestellt werden. Der NABU ist daher seit über zehn Jahren in Hutan Harapan aktiv. Gemeinsam mit internationalen Partnern und lokalen Dorfgemeinschaften setzen wir uns für den Erhalt der noch intakten Regenwaldflächen und die Wiederherstellung von gestörten Flächen ein.
Hutan Harapan ist eine gemeinsame Initiative der indonesischen Naturschutzorganisation Burung Indonesia, des britischen Vogelschutzverbandes Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) und der internationalen Naturschutzorganisation BirdLife International. Im Rahmen der Finanzierung durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) der Bundesregierung über die KfW Entwicklungsbank unterstützt der NABU das Projekt im Rahmen von Spendenaufrufen, technischer Beratung und der Kommunikation der Erkenntnisse an politische Entscheidungsträger*innen.
Waldbrände
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