Foto: Klemens Karkow
Foto: NABU/Klemens Karkow
NABU

Europas größte Flussrenaturierung
an der Unteren Havel

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Das glasklare Havel-Wasser fließt entlang sandiger Ufer, Auenwälder ragen in den Himmel. Vogelgezwitscher und Insektensummen ertönt aus dem Schilf, das sich sanft in der Brise wiegt. Auf den neuen Fluss-Inseln tummeln sich unzählige Tiere, umgeben von fischreichen Gewässern. Die bunten Farbtupfer der Blumen lassen die umliegenden Havelwiesen um die Wette strahlen. Wir stehen mitten im Naturparadies - im Projektgebiet der Unteren Havelniederung, Europas größter Fluss-Renaturierung.

Vor fünfzehn Jahren sah es hier noch ganz anders aus.

Unsere Vorfahr*innen hatten für die Schifffahrt die Untere Havel begradigt, eingedeicht und die Ufer versiegelt. Die Artenvielfalt schrumpfte. Ein grüner Teppich aus Algen bedeckte den trüben Fluss und die umgebende Landschaft war beschädigt. Erste ehrenamtliche Arbeiten zur Wiederherstellung der Natur fingen in den 80er-Jahren an. 2005 startete das Förderprojekt „Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung“, 2010 erfolgte der erste Spatenstich. Seitdem wird renaturiert!

Was der NABU konkret macht

Das Projekt Untere Havel vorgestellt

Das Havel-Projekt ist ein riesiges Vorhaben und ganz schön komplex. Es werden verschiedene Maßnahmentypen umgesetzt, die im Zusammenspiel die Flusslandschaft wieder in einen möglichst naturnahen Zustand bringen. In unserer interaktiven Grafik stellen wir vier Bau-Maßnahmen näher vor.

Unten ist dargestellt, wie es an der Unteren Havel vor der Renaturierung aussah. Fahre mit der Maus über die Zahlen, um zu sehen, welche menschlichen Eingriffe der NABU rückgängig macht und wie die Natur davon profitiert!

Mehr über die Maßnahmentypen erfahren

Planen, beantragen, baggern, ausheben und pflanzen – die Renaturierung an der Unteren Havel besteht aus vielfältigen Maßnahmen. Entdecke, was sich genau hinter den einzelnen Arbeiten verbirgt und warum sie für die Natur wichtig sind.

Klicke dich durch die Maßnahmentypen

  • Altarmanschluss Havel - Foto: NABU/Klemens Karkow

    Altarme anschließen

    Die ehemals für die Schifffahrt abgetrennten Flussarme schließt der NABU wieder an. Es entstehen natürliche Flusschleifen und kleine Inseln mit idealen Rückzugsorten für viele Arten.

  • Flutrinnenaktivierung - Foto: NABU/Sebastian Hennigs

    Flutrinnen reaktivieren

    Der NABU baut die historischen Verwallungen zurück, um die Flutrinnen zu reaktivieren. So durchströmt die Havel wieder ihre Auen und bei Hochwasser wird es weiträumig verteilt - ein natürlicher Hochwasserschutz.

  • Deckwerk Unter eHavel - Foto: NABU/Klemens Karkow

    Deckwerk entfernen

    Der NABU entfernt tonnenweise Deckwerksteine, um die Ufer naturnah wiederherzustellen. Dazu gehört auch die Initialisierung von Röhricht.

  • 230925-nabu-pflanzung-auenwald-ifa-680x453

    Auenwaldentwicklung

    Der NABU holt die ursprünglichen Auenwälder zurück, die unsere Vorfahr*innen gerodet hatten. Ausgewachsen bieten sie Lebensraum für viele Vögel, zum Beispiel den Pirol.

  • Kiebitz mit Küken - Foto: NABU/Thorsten Krüger

    Biotoplenkende Maßnahmen

    Auch abseits der Baustellen passiert viel. Der NABU erprobt zusammen mit Partner*innen Ideen im Bereich Wasser- und Grünlandmanagement sowie in der Gewässerunterhaltung.

Was wir bisher geschafft haben*

Hintergrundbild Hintergrundbild
25

Kilometer Deckwerk entfernt

8

Altarme angeschlossen

86

Hektar Auenwald gepflanzt

36

Flutrinnen angeschlossen

12

Verwallungen zurückgebaut

746

Hektar Aue angeschlossen

*diese Zahlen beziehen sich nur auf den Hauptstrang der Renaturierung im "Naturschutzgroßprojekt". Hier steht, wie viel wir im Strang „Flankierende Maßnahmen“ ergänzend umgesetzt haben.

Eine Renaturierung mit Erfolg

Zurück zu einem Naturparadies

An der Unteren Havel entsteht wieder ein Naturparadies. Das freut auch die Tiere und Pflanzen, die dadurch verbesserten Lebensraum finden. Die Untere Havelniederung gilt als das bedeutsamste und größte Binnenfeuchtgebiet im westlichen Mitteleuropa. Hier sind über 1.100 seltene und stark gefährdete Arten heimisch. Erfahre hier mehr zu dieser Landschaft und ihrer einzigartigen Artenvielfalt.

Heutzutage ist es schwer vorstellbar, in welchem schlechten ökologischen Zustand die Untere Havel mal war. Verschiebe den Regler, um die renaturierte Veränderung zu sehen.

Bildvergleich: Vorher Bildvergleich: Nachher

Der Kontrast ist groß: 2006 war das Wasser noch trübe und mit einem grünen Algenteppich bedeckt, die Ufer mit Deckwerk versiegelt und begradigt (links). Dank der Renaturierung hat die Untere Havel nun wieder sauberes Wasser und bildet erneut Flussarme und -schleifen mit natürlichen Ufern (rechts). Foto links: NABU IFA, Foto rechts: Robert Heinrich

Die Geschichte des Projektes

Der Weg zur Renaturierung

Seit der Wiedervereinigung ist die Havel-Renaturierung nicht mehr aus dem NABU wegzudenken.

Unser interaktiver Zeitstrahl zeigt die wichtigsten Ereignisse an der Unteren Havel. Erfahre, wie es zur Entstehung von Europas größter Fluss-Renaturierung kam.


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Der Transitschiffsverkehr sowie die Nährstoff- und Schadstoffbelastung in der Havel steigt. Ufer werden mit sogenanntem Deckwerk (schweren Steinen) bebaut und schrittweise werden große Teile des Überflutungsgebiets abgetrennt. Die Havel ist trübe, im Hauptstrom verschwinden die Wasserpflanzen und Schilfröhrichte.

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Die noch nicht eingedeichten Gebiete der Unteren Havelniederung werden als RAMSAR-Gebiet international geschützt.

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Eine vom Förderverein beauftragte Studie zur Erfassung des Gebietszustands der Unteren Havelniederung wird fertig. Sie bildet die Basis für drei Vorhaben: die Renaturierung des Flusses, Schutzgebietsausweisungen und den Aufbau von Großschutzgebieten.

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Erste ehrenamtliche Renaturierungsmaßnahmen an der Unteren Havel bei Premnitz, unter anderem Pflanzungen von Auenwald und Schilf.

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Einstweilige Sicherung des Landschaftsschutzgebietes Westhavelland und von ca. 26.000 Hektar Naturschutzgebietsfläche in der Unteren Havelniederung und peripheren Feuchtgebieten in Brandenburg.

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Ehrenamtliche Naturschützer*innen im NABU Förderverein Untere Havelniederung starten mit der Erarbeitung einer Vision für die Renaturierung des Flussgebiets. Der erste Projektantrag wird wenig später gestellt.

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Im Konzept „Flüsse zwischen Ost und West“ empfiehlt der NABU die weitgehende Verlagerung des Schiffsverkehres zwischen Elbe und Oder auf Kanäle, um dadurch Renaturierungen an der Havel, Elbe, Oder, Saale und Spree möglich zu machen.

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Die Elbe-Erklärung wird zwischen dem Bundesverkehrsministerium und Naturschutzverbänden vereinbart. Es bildet die politische Grundlage für die Renaturierung der Unteren Havel.

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Die Flusslandschaft Elbe wird als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt.

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Bekanntmachung des Naturparks Westhavelland.

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Die Untere Havelwasserstraße wird herabgestuft: Statt Frachtschiffen sind nur noch Fahrgastschiffe und Sportboote erlaubt. Beginn des Naturschutzgroßprojekts „Untere Havelniederung“ Projekt I – das Renaturierungsprojekt, wie wir es heute kennen. Kern dieser Phase ist die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans, der den „Fahrplan“ festlegt.

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Beginn des Naturschutzgroßprojekts „Untere Havelniederung“ Projekt II. Ab jetzt wird der erarbeitete Plan aus Projekt I umgesetzt.

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Gründung des NABU-Instituts für Fluss- und Auenökologie (IFA), das von Rathenow aus das Projekt leitet. Der erste Spatenstich findet statt: Die ersten Deckwerksteine werden entfernt.

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Mit dem Altarmanschluss Havelberg beginnt die erste Maßnahme des zweiten Projektstrangs „Flankierende Maßnahmen“. Hier werden Maßnahmen, die finanziell nicht im Hauptprojekt abgedeckt werden können, durch anderweitige Förderung realisiert.

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Startschuss für die Umsetzung des Altarmanschlusses Schliepenlanke, das erste aus NABU-Spenden finanzierte Vorhaben.

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Aufstockung und Verlängerung des Naturschutzgroßprojektes für weitere zehn Jahre.

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Die Renaturierung der Unteren Havelniederung ist umgesetzt – das Naturparadies in seiner vollen Pracht ist zurück!


Ein Ziel, zwei Projektstränge

Die Havel-Renaturierung besteht aus zwei Strängen, die sich bei der Finanzierung unterscheiden. Der Hauptteil der Maßnahmen wird im „Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung“ umgesetzt. Gefördert wird dies vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie von den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Entdecke den Umfang der beiden Projektstränge und was sich dahinter verbirgt.

  • Pracher Züge - Foto: NABU IFA

    Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung

    Das Kernvorhaben wird im Förderprojekt "Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf" umgesetzt. Es läuft bis 2033.

  • Nasswiesen Untere Havel - Foto: NABU/Klemens Karkow

    Flankierende Maßnahmen

    Der zweite Projektstrang. Mit NABU-Eigenmitteln, Spenden und weiteren Förderprogrammen werden zusätzliche Rück- und Umbauten an der Unteren Havel ermöglicht.

Die treibende Kraft hinter der Renaturierung

Eine Renaturierung in dieser Größenordnung ist nur Dank vieler engagierter Naturschutzmacher*innen möglich. Lerne einige Beteiligte hier kennen.

Entdecke mehr zu den Menschen hinter dem Projekt

  • Dr. Rocco Buchta - Foto: NABU/Sina Pfitzner

    Dr.-Ing. Rocco Buchta

    Vom ehrenamtlichen Mit-Initiator zum Leiter des Havel-Projekts. Im Interview verrät er unter anderem die Geschichte hinter der Renaturierung und spricht über die Rückkehr der Artenvielfalt und seine Vision für die Zukunft.

  • Vermessung durch IFA-Mitarbeitende - Foto: NABU IFA

    Das IFA

    Das NABU-Institut für Fluss- und Auenökologie (IFA) setzt das Havel-Projekt um. Das IFA ist ein Kompetenzzentrum für Renaturierungen, dessen Mitarbeiter*innen bundesweit modellhafte Projekte anstoßen und Initiatoren fachlich beraten.

  • Havelfischer Wolfgang Schröder - Foto: Sebastian Hennigs

    Weitere Unterstützende

    Entdecke unsere Portraits von Menschen vor Ort, die sich für die Havel-Region und den Erhalt der Natur stark machen.

Entdecke die Havel

Ob mit dem Fahrrad, zu Fuß oder im Kanu: Es gibt viele Möglichkeiten, die Havelregion zwischen Pritzerbe und Havelberg zu erkunden. Klicke auf die i-Symbole auf der Karte für einige Highlights, zum Beispiel die jährlichen NABU-Schiffstouren ins Projektgebiet.


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Auf einem Teilstück des Havel-Radweges geben Infoschilder Einblick in das Renaturierungsprojekt des NABU sowie die besonderen Lebensräume entlang des Flusses.

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Ins Projektgebiet schippern: Der NABU bietet Schiffstouren an, auf denen die Fortschritte der Renaturierung von Fluss-Expert*innen erläutert und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beobachtet werden können.

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Im „Haus der Flüsse“ in Havelberg laden eine interaktive Ausstellung sowie ein Außengelände zum Mitmachen und Erkunden ein. Ein Steg führt über den ersten vom NABU wieder angeschlossenen Havel-Altarm.

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Ein Paradies für Sternenfreund*innen und Hobbyastronom*innen ist der offiziell anerkannte Sternenpark Westhavelland. Ein einzigartig dunkler Nachthimmel ermöglicht den Blick in einen atemberaubenden Sternenhimmel.

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Naturverträglicher Tourismus: Die Havelregion ist ein Zuhause für viele, zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten. Auch für uns Menschen ist sie ein Ort der Erholung. Das bleibt nur so, wenn alle Besucher*innen Verantwortung zeigen: Müll, Vandalismus, laute Musik, Feuer und das Verlassen von Wegen würden dieses Paradies langfristig zerstören.

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Entschleunigung mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel: Mit dem Kanu durch diese faszinierende Landschaft zu gleiten, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Wasserwanderkarten gibt es beim Tourismusverband Havelland.

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Das NABU-Besucherzentrum in Milow bietet für Groß und Klein interaktive Einblicke in Brandenburgs Großschutzgebiete, darunter eine Ausstellung zur Havel-Renaturierung.

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Weitere Informationen für Presse und Öffentlichkeit

Weitere Infos für Presse und Öffentlichkeit

  • Ausschnitt Cover Broschüre Untere Havel

    Kostenloses Infomaterial

    Hier lang zum kostenlosen Download unserer Broschüre, Flyer, Maßnahmenblättern und einem Factsheet. Zudem gibt es eine Ausstellung zum Ausleihen.

  • Untere Havel - Foto: NABU/Klemens Karkow

    Pressebilder

    Die Pressebilder sind ausschließlich für redaktionelle Zwecke im Rahmen einer Berichterstattung über die Havel-Renaturierung kostenlos nutzbar. Ein Quellenhinweis ist verpflichtend. Wir freuen uns über ein Belegexemplar!

  • NABU-Shop Untere Havel

    Die Havel im NABU-Shop

    Havel-Material zum Bestellen nach Hause! Unser Shop hat ein breites Sortiment, von kostenlosen Postkarten über Tickets für die NABU-Schiffstouren bis hin zum Havel-Kochbuch ist für jede*n etwas dabei.

  • Gemma Tunmore - Foto: NABU/Seven + Maltry

    Ansprechperson

    Fragen zum Projekt? Kontaktiere Gemma Tunmore unter Gemma.Tunmore@NABU.de.



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