Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit – an der Havel wird sie gestillt. Wir wollen nun 90 Flusskilometer der Natur zurückgegeben. Werden Sie Teil dieses einmaligen Unterfangens!
Machen Sie die Havel wieder lebendig!Entfernung von Deckwerken
Wiederherstellung natürlicher Ufer

Die Ufer der Unteren Havel sind heute zum größten Teil mit einer etwa 50 Zentimeter dicken Steinschicht, den so genannten „Deckwerken“, verbaut. Der Rückbau dieser Befestigungen stellt eine wichtige Maßnahme innerhalb des Renaturierungsprojektes dar. Insgesamt sollen bis zu 60 Kilometern Uferstreifen, vorrangig in nicht erosions-gefährdeten Bereichen, wieder entsiegelt werden.
Die Entfernung der künstlich angelegten Steinschüttungen ermöglicht die Ausbildung der ehemaligen natürlichen Uferstrukturen. Es können sich breite Röhrichtgürtel und Weidengebüsche entwickeln, die zahlreichen Tierarten einen Lebensraum bieten: An naturnahen Ufern fühlen sich Flussregenpfeifer und Flussuferläufer wohl, im Schilfröhricht brüten Rohrdommel und Teichrohrsänger und an den Abbruchhängen baut der Eisvogel seine Höhle. Doch nicht nur seltene Tiere und Pflanzen finden hier eine Heimat, auch Menschen freuen sich über attraktive, naturnahe Badestellen in einem sauberen Fluss.
Die für einen Tieflandfluss typischen sandigen und wasserpflanzenreichen Abschnitte sind wichtige Laichplätze und Aufwuchshabitate mehrerer, zum Teil geschützter, Fischarten. Viele Insekten und deren im Wasser lebende Larven haben hier ebenfalls ihren Lebensraum. Die Beseitigung des Deckwerks vermindert auch die Ansiedlung von Neozoen, die für die standorttypischen Arten häufig eine starke Konkurrenz darstellen.