Mistelbewuchs auf Apfelbaum - Foto: Helge May
Wie umgehen mit Misteln in Streuobstbeständen?
Ein neues NABU-Infopapier klärt auf
14. Dezember 2016 - Der NABU-Bundesfachausschuss Streuobst hat auf der Basis aktueller wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse ein achtseitiges Info-Papier zum Thema Mistel und Obstbäume erarbeitet, das Sie hier herunterladen können.
Die Laubholzmistel breitet sich in Deutschland stark aus und führt in einigen Regionen insbesondere Süd- und Mitteldeutschlands zu teils existenzgefährdenden Problemen für die Streuobstbestände. Aber auch Norddeutschland hat die Mistel bereits erreicht.
Ursachen für diese Ausbreitung sind nach derzeitigem Wissensstand unter anderem die unregelmäßige Pflege von Streuobstbeständen, klimatische Aspekte sowie die irrige Annahme, die Laubholz-Mistel stehe unter besonderem Schutz. Befallen werden im Obstbau Apfelbäume und Ebereschen, nicht aber Kirschen, Walnüsse, Pflaumen und Zwetschgen. Wie neue Rückmeldungen zeigen, breitet sich die Mistel entgegen ursprünglichen Annahmen und bei massivem Befall auch auf Birnbäumen aus.
Die Empfehlung des NABU lautet: Bei geringem Befall ist in Streuobstbeständen massiv gegen denselben vorzugehen, ohne damit die Mistel ausrotten zu wollen. Sie verbreitet sich unabhängig von der Pflege von Kulturbäumen insbesondere an Pappeln unabhängig davon weiter. Bei starkem Befall sollte zumindest das jährlich erfolgende Fruchten verhindert werden. Es besteht erheblicher Forschungsbedarf über die Ursachen der Ausbreitung sowie über Bekämpfungsmethoden.
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