Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Tundrasaatgans
Anser serrirostris
Die Tundrasaatgans gleicht der Kurzschnabelgans fast wie ein Ei dem anderen. Natürlich vermischen sich die verschiedenen Gänsearten gerne, wenn sie bei uns im Winter auf den Feldern und Wiesen zu sehen sind. Der geübte Ornithologe muss dann auf die Feinheiten achten. Tundrasaatgänse sind im Winter – nach den Blässgänsen – die zweithäufigste Gänseart am Niederrhein.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
- 66-84 cm groß, Flügelspannweite 142-175 cm
- Mittelstreckenzieher, überwintert in Mitteleuropa
- von September bis Februar zu beobachten
Aussehen
Die Tundrasaatgans ist kleiner als die Waldsaatgans, mit kurzem Hals und rundem Kopf. Die Beine sind orange (bei der Kurzschnabelgans rosa). Kopf und Hals sind dunkelbraun. Der Rücken ist graubraun gefärbt, die Flügeldecken sind weiß gerandet. Die Federn haben weiße Kanten. Der kurze Schnabel ist dunkel mit orangem Band. Der Unterschnabel ist dicker.
Verhalten
Im Winterquartier kann man sie in großen Ansammlungen auf den Feldern antreffen, im Brutgebiet sind sie paarweise unterwegs. Tundrasaatgänse sind ihrem Partner lebenslang treu. Die Jungtiere bleiben bis zur nächsten Brutsaison bei den Eltern, diese zeigen den Jungvögeln die traditionellen Zugstrecken. Tundrasaatgänse verpaaren sich auch gern mit anderen Gänsearten.
Lebensraum
Sie bevorzugen als Lebensraum die feuchte Tundra mit ihren Moosen, Flechten und Sträuchern. Als Brutplatz nehmen sie auch gern unwegsames Gelände am Ufer von Seen. Im Winter bevorzugen Tundrasaatgänse bei uns Ackerflächen, Weiden und Wiesen. Zum Schlafen ziehen sie sich aufs Wasser oder Eis zurück.
Gefährdung
Tundrasaatgänse sind nicht gefährdet.
Zugverhalten
Sie fliegt im August/September nach Mitteleuropa ins Winterquartier und bevorzugt Gebiete am Niederrhein und in den Niederlanden bis hin zur Atlantikküste. Im März bricht sie auf in ihr Brutgebiet in der Tundra Nordrusslands und Nordwestsibiriens.
Nahrung
Die Nahrung besteht aus Flechten, Gräsern, Kräutern, Wasserpflanzen und Beeren. Im Winter findet die Tundrasaatgans auf den Feldern Getreidekörner, Wurzeln, Kartoffeln und die Reste von Mais und Zuckerrüben. Die Jungvögel fressen auch Insekten, Weichtiere und Fischeier.
Stimme
Die eher ruhige Gans ruft nasal, trompetend und sehr gänsetypisch „ang-ank“, fliegend auch „agagag“, „kajak“ oder tief „tjött-tjött“.