8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Türkentaube
Streptopelia decaocto
Die Türkentaube ist ein wahrer Ausbreitungskünstler. Eigentlich aus dem asiatischen Raum stammend, ist die Taube nach Europa eingewandert und hat sich dort innerhalb weniger Jahre gut etabliert. Diese Meisterleistung gelang vor allem aufgrund optimaler Lebensbedingungen in den Ansiedlungsgebieten, einer effektiven Brutbiologie und großen Ausbreitungswanderungen der Jungvögel von bis zu 200 Kilometern. Doch nun sieht sich der Expansionskünstler starken Rückgängen ausgesetzt.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Sie sind sehr frühreif. Die erste Brut kann mitunter drei bis vier Monate nach dem Schlüpfen begonnen werden.
- 29-33 cm groß
- ganzjährig zu beobachten
- schwarzer Nackenring
Aussehen
Die Türkentaube ist eine mittelgroße Taube mit überwiegend beige-grauem Gefieder. Ihre Oberseite ist eher staubbraun gefärbt, während die Brust leicht rötlich ist. Auffälligstes Merkmal ist der schwarze Nackenring. Im Flug erkennt man sie gut an den dunklen Unterschwanzdecken, die zum Schwanzende hin weiß begrenzt werden.
Verhalten
Obwohl Türkentauben eigentlich nur eine Saisonehe führen, wird das Zusammentreffen beider Partner im Folgejahr durch eine ausgeprägte Reviertreue begünstigt. Die Männchen zeigen den Weibchen verschiedene Nistmöglichkeiten und versuchen, sie durch Rufe und Flügelklatschen von sich und dem jeweiligen Neststandort zu überzeugen.
Lebensraum
Sie sind aus den westasiatischen Steppen und Halbwüsten nach Europa eingewandert und haben sich mittlerweile in weiten Teilen Mitteleuropas etabliert. Dabei bevorzugen sie die Nähe menschlicher Siedlungen. Wichtig sind lockere Baumbestände, ein ausreichendes Futterangebot und ein günstiges Winterklima.
Gefährdung
Nach zunächst schnellen Arealausbreitungen sind die Bestände der Türkentaube nun aufgrund von Nahrungsengpässen durch moderne Ernte- und Verarbeitungstechniken, sterile Gartengestaltung und direkte Verfolgung rückläufig. Zudem ist die Konkurrenz mit anderen Arten, die ebenfalls die Nähe menschlicher Siedlungen suchen, größer geworden.
Zugverhalten
Bei den adulten Vögeln handelt es sich meist um Standvögel, jedoch kann es bei jüngeren Vögeln zu sogenannten Streuungswanderungen kommen. Das bedeutet, dass sich Jungvögel oft weit entfernt von ihrem Geburtsort ansiedeln. Dies ermöglicht ihnen eine relativ rasche Arealausweitung, auch über große Distanzen.
Nahrung
Die Nahrung der Türkentauben ist überwiegend pflanzlich. Sie ernähren sich von Getreide, Samen und Früchten. Daher halten sie sich gerne in der Nähe von Tierparks und Bauernhöfen auf, um Tierfutter zu ergattern. Aber auch andere Pflanzenteile wie Blätter oder junge Triebe werden nicht verschmäht.
Stimme
Der „hu-huu hu“-Ruf der Türkentaube ähnelt dem der Turteltaube, ist jedoch deutlich kürzer. Kurz vor dem Flug und unmittelbar nach dem Landen kann sie auch einen nasalen „chräh“-Ruf ertönen lassen.