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NABU-Tipps zur Garten-Bewässerung an heißen Sommertagen
In der Natur kommt niemand mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch. Falsch ist jedoch die Annahme, in einem Naturgarten müsste man deshalb nicht gießen. Ein Garten ist immer eine von Menschen erzwungene Lebensgemeinschaft auf engem Raum und oft auf ungünstigem Boden. Wer nicht das Vertrocknen der Pflanzen in Kauf nehmen will, muss auch seinen Naturgarten gießen. Der Bio-Gärtner kennt aber einige Tricks, mit denen er Wasser spart und die Pflanzen schonend versorgt.
Wenn der Gartenschlauch an die Trinkwasserleitung angeschlossen wird, werden nicht nur Ressourcen verschwendet, es kann auch teuer sein. Wer die Möglichkeit hat, sollte Regenwasser auffangen und damit gießen. Dieses Wasser gibt es kostenlos und es ist auch besser temperiert als Leitungs- oder Brunnenwasser.
Boden und Tageszeit beachten
Besondere Beachtung sollte zunächst der Boden finden. Ist er sandig, hält er wenig Wasser; ist er lehmig, kann es schnell zu Staunässe kommen. Nach und nach kann man die Bodenqualität mit guter Humuserde optimieren. Es schadet überhaupt nicht, wenn die Beete dadurch höher liegen als das Umland. Wenn nach dem Gießen das Wasser pro Stunde acht Millimeter tief eindringt, stimmen Bodendichte und Wassermenge. Durch einfaches Nachgraben kann das kontrolliert werden.
Wenn die Sonne brennt, verbrauchen die Pflanzen viel Wasser. Sie darum auch zu dieser Zeit zu gießen, ist aber grundfalsch. Wenn die kalten Tropfen auf die aufgeheizten Blätter treffen, kommt es zu einem Temperaturschock und die Pflanze kann Schaden nehmen. Vor allem aber verdunstet mittags das Wasser, bevor es die Wurzeln im Boden erreichen kann. Das Wässern geschieht im Garten am besten in den Tagesrandzeiten. Ideal und am wirksamsten ist der frühe Morgen. Auch Abends kann gegossen werden, allerdings ist hier die Gefahr der Schimmelpilzbildung größer und auch Schnecken sind Fans der Abendbewässerung.
Gründliches Gießen direkt im Wurzelbereich der Pflanzen ist besser als ein großflächiges Beregnen. Da der Boden größere Wassermengen nicht sofort aufnehmen kann, sollte man sich beim Gießen Zeit lassen: Ideal ist Wässern, eine halbe Stunde Pause, dann noch einmal Wässern. Die Erde darf nicht zu nass werden. Verschlammt der Boden beim Gießen, kommt es im Erdreich zu Sauerstoffmangel. Nach dem Gießen sollte der Boden regelmäßig gut aufgelockert werden.
Welche Pflanze hat wie viel Durst?
Wem seine Pflanzen gute Bekannte sind, der sieht ihnen gleich an, wenn sie durstig sind. Junge Keimlinge brauchen eher Wasser als alte mehrjährige Pflanzen mit tiefen Wurzeln. Eine wesentliche Rolle spielt natürlich die Herkunft der Pflanze. Daraus ergeben sich die Standortansprüche. Wichtig ist nicht nur, ob die Pflanze sonnig oder schattig stehen soll, sondern auch, wie viel Wasser sie benötigt oder überhaupt verträgt.
An einzelnen Pflanzen kann man einen Blumentopf in die Erde eingraben. Den füllt man dann in regelmäßigen Abständen einmal voll und lässt das Wasser versickern. Es erreicht direkt die Wurzeln. Die genau bemessene Wassergabe kommt nur der einen Pflanze zugute. Das ist viel effektiver, als das Wasser einfach auf die Erde zu schütten. Nach einiger Zeit lehrt die Erfahrung, wie lange die Pflanze mit dieser Wassergabe auskommt und also den nächsten Schluck benötigt.
Auch Bäume brauchen Wasser; besonders zur Zeit der Blüte und während des Heranreifens der Früchte. Unsere Obstgehölze haben recht flache Wurzeln. Man gießt Bäume nicht am Stamm, sondern im Randbereich der Krone. Dort können die Wurzeln das Wasser am besten aufnehmen.
Immergrüne Pflanzen brauchen selbst im Winter Wasser und manche Winterschäden haben ihre Ursache nicht im Frost, sondern im winterlichen Wassermangel. Einen Gärtner, der in frostfreien, niederschlagsarmen Perioden des Winters mit der Gießkanne unterwegs ist, braucht man also nicht zu belächeln.
Mulch verhindert nicht nur wirksam das Wachstum von unerwünschten Konkurrenzpflanzen, sondern hemmt auch die Verdunstung von Wasser aus dem Boden. Das gemulchte Beet trocknet also nicht so schnell aus, wie das wohlgejätete im rechtwinkligen Hausgarten.
Gießkanne oder Beregnungs-Computer?
Mit der altmodischen Gießkanne kann man gezielt dort wässern, wo es nötig ist und dabei sehr gut dosieren. Wer Gießkannen nicht schleppen kann oder will, der sollte sich für die Tropfenbewässerung entscheiden. Dabei wird ein Schlauch mit kleinen Löchern direkt an den Pflanzen verlegt. Daraus sprüht, je nach Wasserdruck, ein feiner Strahl oder es quellen einige Tropfen heraus. Das Wasser erreicht die Pflanzen ohne große Verluste.
Immer mehr Firmen bieten elektronische, automatische Bewässerungssysteme an. Unter Umständen kann durch ihren Einsatz der Wasserverbrauch gesenkt werden. Allerdings werden diese Anlagen meist an die Trinkwasserleitung angeschlossen. Außerdem sind sie wohl eher für den Stadtpark als für den Naturgarten geeignet. Dem Hobby-Gärtner wird es wenig Freude machen, wenn Computer ihm sein Hobby erledigen.
René Sievert
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