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Tipps zur Insektenfotografie von Smartphone bis Stacking
Wer die Insekten in seinem Garten dokumentiert oder beim Spaziergang Entdeckungen am Wegesrand festhält, muss nicht groß vorplanen. Aber auch hier sollte man zum Beispiel wissen, dass Insekten Wind und Regen scheuen, wo sie sich gerne verbergen und welche Arten empfindlich auf Annäherung oder Bewegung reagieren.
Oft bemerken wir Insekten erst, wenn wir sie unabsichtlich aufgestöbert haben. Dann hilft es, ein Fernglas mit kurzer Naheinstellungsgrenze dabei zu haben und den Landepunkt des geflohenen Insekts aufzuspüren. Selbst wenn das Tier noch aus der Nähe fotografiert werden soll, lohnt sich vorab ein Blick aus der Ferne, bei dem sich vielleicht schon die Art erkennen lässt.
Auf die Pflanzen achten
Bei anderen Arten wiederum kann die Kenntnis der Futterpflanze entscheidend sein. Wer Insekten zur späteren Bestimmung fotografiert, sollte daher neben der ungefähren Größe – immer ohne Gliedmaßen – auch Lebensraum und Pflanzen notieren. So sind vielen Schmetterlingsraupen optisch kaum auseinanderzuhalten, aber jeweils auf bestimmte Futterpflanzen spezialisiert.
Größte fotografische Herausforderung: Insekten sind klein bis winzig. Unsere Kamera muss in der Lage sein, aus kürzester Distanz scharfe Fotos zu liefern. Inzwischen ist das selbst für die meisten Smartphones kein grundsätzliches Problem mehr. Viele verfügen über eine Nah- oder sogar Makroeinstellung. Das reicht für eine Aufnahme des Buchsbaumzünslers im Garten oder des Marienkäfers auf dem Fensterbrett. Ein Qualitätsnachteil der Smartphones ist trotz Fortschritten die geringe Größe des Bildsensors. Poster kann man von den Smartphonefotos also eher nicht machen.
Kurztipps
Auf die Augen schauen: Auch bei Insekten und anderen Tieren gilt, dass die Schärfe immer auf den Augen liegen sollte. Um Arten nachträglich bestimmen zu können, ist es ideal, mehrere Aufnahmen von der Seite, von oben und von vorne zu machen.
Richtig scharfstellen: Die automatische Scharfstellung (Autofokus) wird immer ausgefeilter. Im Makrobereich kann es aber einfacher sein, per Hand scharfzustellen. Moderne Kameras markieren mit „Fokus Peaking“ auf dem Monitor den fokussierten Ausschnitt.
Das richtige Licht: Ideal ist Streulicht, direktem Sonnenlicht kann mit einem Diffusor die Härte genommen werden. Doch wo natürliches Licht fehlt, kommt man um einen Aufhellblitz oft nicht herum.
Ruhe ins Bild: Stativverwendung bringt mehr Kontrolle und kürzere Verschlusszeiten. Wenn es das Motiv denn zulässt. Wer schnell bewegliche Motive festhalten will, ist auf eine ruhige Hand und Atemanhalten angewiesen.
Viel hilft viel: Ob ein Bild wirklich scharf ist, zeigt sich erst später am Rechner. Gerade wegen der geringen Schärfentiefe ist der Ausschuss bei Nahaufnahmen groß. Also lieber den Auslöser öfter drücken.
Wer statt einem fotografierenden Mobiltelefon weiter auf klassische Fotoapparate setzt, hat eine große Auswahl. Bereits mit Kompaktkameras (fest eingebautes Objektiv) lassen sich Nahaufnahmen machen, sogenannte Bridgekameras leisten noch mehr und das Nonplusultra sind nach wie vor Spiegelreflexkameras beziehungsweise ihre technischen Nachfolger, die spiegellosen Systemkameras.
Millimeterarbeit am Sucher
Wer viel Insekten fotografiert, wird sich über kurz oder lang für ein spezielles Makroobjektiv entscheiden. So kommen Insekten formatfüllend ins Bild. Je kleiner der Bildausschnitt, desto geringer ist allerdings die Schärfentiefe, also der räumliche Bereich, in dem das Bild scharf ist. Mit einer möglichst kleinen Blende (= hohe Blendenzahl) lässt sich die Schärfentiefe verbessern. Dazu braucht es viel Licht und mehr als wenige Millimeter sind nicht herauszuholen.
Dass es neuerdings Makrofotos mit nahezu endloser Schärfentiefe gibt, liegt an einem technischen Trick. Es handelt sich nämlich um viele, teils Hunderte Fotos mit jeweils minimal verschobenem Schärfepunkt, die automatisiert zusammengefügt werden. Dieses Stacking, also Stapeln, bieten immer mehr Kameras an. Für die Aufnahmen benötigt man allerdings Zeit und das Motiv muss nahezu unbeweglich sein, damit ohne Änderung des Bildinhaltes große Serien geschossen werden können. Ein bisschen wie zu Beginn der Fotografie im 19. Jahrhundert mit den riesig langen Belichtungszeiten im Fotostudio.
Helge May
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