Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) im Landeanflug – Foto: imageBROKER.com/Justus de Cuveland
Das ALMAR-Projekt
Meeresschutz im Rahmen von OSPAR und HELCOM
Das ALMAR-Projekt befasst sich mit der Analyse und Bewertung von Maßnahmen und Beschlüssen der beiden Regionalabkommen OSPAR und HELCOM. Wie wirksam sind sie, werden die gesetzten Ziele erreicht oder bedarf es geänderter oder neuer Maßnahmen? In dem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), Abteilung Meeresnaturschutz (Insel Vilm), geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E) begleitet der NABU aktiv die nationalen und internationalen Prozesse zum Schutz der Artenvielfalt in Nord- und Ostsee.
Denn die beiden Meere stehen zunehmend unter Druck: Ihre Arten und Lebensräume sind durch eine Vielzahl an menschlichen Nutzungen und die Auswirkungen des Klimawandels stark belastet. Es gilt daher, den Zustand unserer Meere zu verbessern, die Artenvielfalt zu schützen und die Nutzung der Meere durch uns Menschen nachhaltig zu gestalten. Um das zu erreichen, ist der NABU bestrebt durch fachliche Expertise, Stellungnahmen, Wissensaustausch mit internationalen Organisationen und beratenden Funktionen den Meeresnaturschutz in Deutschland und international zu stärken.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der naturschutzfachlichen Analyse und Bewertung der Schutzgebietskonzepte, des Schutzgebietsmanagements und der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen, die für den Erhalt der marinen Biodiversität notwendig sind. Denn nur durch effektive Schutzmaßnahmen und ein ökologisch kohärentes Schutzgebietsnetzwerk mit Zonen, die komplett vor menschlichen Eingriffen geschützt sind, können sich die Meere erholen. Und nur so können sie auch weiterhin ihre wichtigen Funktionen für uns Menschen bereitstellen – beispielsweise als Nahrungslieferant, Erholungsort und Klimaregulator.
Die vielfältigen Aufgaben im ALMAR-Projekt umfassen insbesondere die
- Entwicklung von wissenschaftlich fundierten Vorschlägen für konkrete Schutzmaßnahmen in den deutschen Meeresgebieten der Nord- und Ostsee sowie in internationalen Gewässern (Stichwort: Hohe See)
- Weiterentwicklung von Bewertungskriterien und Indikatoren für ein effektives Schutzgebietsmanagement sowie ein ökologisch kohärentes Schutzgebietsnetzwerk
- Aktive Beteiligung an naturschutzrelevanten OSPAR- und HELCOM-Prozessen zu den Schwerpunktthemen: Meeresschutzgebiete und deren Management, Schutzgebietskonzepte, Biodiversitätsschutz sowie Empfehlungen zum Schutz von Arten und Habitaten
- Stärkung und Koordinierung der Aktivitäten des NABU-Dachverbandes BirdLife International innerhalb der Regionalabkommen OSPAR und HELCOM
- Identifizierung von geeigneten Meeresschutzgebieten sowie von Lücken im Schutzgebietsnetzwerk
- Überprüfung und Einforderung der Umsetzung von OSPAR/HELCOM-Empfehlungen und Beschlüssen auf Landes- und Bundesebene
- Stärkung des Meeresschutzes auf Landesebene
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Der Ostsee geht es schlecht, das bestätigt der neue HELCOM-Bericht. Schutzmaßnahmen, die Arten und Lebensräumen helfen würden, werden bisher nicht konsequent umgesetzt. Die Anrainer, allen voran Deutschland, müssen endlich ernst machen. Mehr →
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Obwohl der Schweinswal in Deutschland streng geschützt ist, sind die Bestandszahlen in Nord- und Ostsee besorgniserregend. Warum schaffen wir es nicht, unseren einzigen heimischen Wal vor Unterwasserlärm, Fischernetzen und Meeresverschmutzung zu schützen? Mehr →