Birkenhölzer - Foto: NABU/Nicole Flöper
DIY-Tannenbaum
Zum nachhaltigen Weihnachtsbaum in drei Schritten
Der festlich geschmückte Tannenbaum gehört bei vielen Familien genauso zum Weihnachtsfest, wie „Ihr Kinderlein kommet“, „O Tannenbaum“ oder die Geschenke für Familie und Freunde. Doch immer mehr Menschen wollen nachhaltiger feiern und sich keinen echten Baum ins Wohnzimmer stellen.
Denn von den rund 30 Millionen in Deutschland verkauften Weihnachtsbäumen kommen gut 90 Prozent aus Deutschland – allerdings meistens aus eigens angelegten Weihnachtsbaumkulturen. Auf den Plantagen wird in der Regel kräftig gespritzt und gedüngt: Insektizide gegen Rüsselkäfer und Läuse, Herbizide gegen konkurrierendes Gewächse und Mineraldünger für einen gleichmäßigen Wuchs und für eine intensive Grün- und Blaufärbung der Nadeln.
Wir haben daher eine tolle Alternative für Sie. Wir basteln uns einen eigenen Weihnachtsbaum. Dafür wird benötigt:
- 5 bis 6 Äste (Äste vom Obstbaumschnitt aus dem eigenen Garten, Überreste von einer Blumendeko oder Ähnliches)
- Jute-Schnur
- Orangen
- Schneidebrett
- Säge, Messer und Schere
- Vorher gebastelter oder geliehener Weihnachtsschmuck wie Glaskugeln, Strohsterne, Papiersterne, Filzsterne, Papierfiguren, Origami, Hagebutten oder oder…
Anleitung Schritt für Schritt
Sie können beispielsweise Äste nehmen, die beim Obstbaum- oder Strauchschnitt übrigbleiben. Wenn Sie keinen eigenen Garten haben, fragen Sie mal bei Nachbarn oder bei Gartenbaumfirmen nach. Wichtig ist, sie gut zu trocknen, damit sie leichter sind. Wenn Weihnachten vorbei ist, können Sie die Äste dann im Garten als Reisighaufen zweitverwenden, denn Totholz ist wichtig für die Artenvielfalt. Oder in der Biotonne entsorgen – natürlich ohne den Baumschmuck.
Hinweis:
Abgesehen von Obst- und Strauchschnitt keine Äste extra absägen oder abbrechen, das macht die Bäume anfällig.
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Säge und Gartenschere Foto: NABU/Nicole Flöper
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Sägen der Hölzer - Foto: NABU/Nicole Flöper
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Hölzer in Form gesägt - Foto: NABU/Nicole Flöper
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Schere und Band - Foto: NABU/Nicole Flöper
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Herstellung von Orangen-Baumschmuck - Foto: NABU/Nicole Flöper
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Hölzer aneinander binden - Foto: NABU/Nicole Flöper
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Auswahl an altem Baumschmuck - Foto: NABU/Nicole Flöper
1. Und dann geht es los: Für die Weihnachtsbaumsilhouette die Äste der nach Länge sortieren und untereinander auslegen. Mit einer Säge die Äste in die gewünschte Länge sägen. Bei dünneren Ästen geht das auch mit einer Gartenschere. Auf die Sicherheit beim Sägen achten, beispielsweise mit einer rutschfesten Unterlage.
2. Die Juteschnur auf die gewünschte Länge abschneiden. Die Stöcke jeweils an beiden Seiten aneinanderbinden. Möglichst zwei feste Knoten übereinander machen, damit die Konstruktion hält. Am obersten Ast dann eine Aufhängung befestigen. Bei uns reichte eine Juteschnur, die wir mit einem Knoten angebracht haben. Hinweis: Möglichst Jute oder Baumwolle verwenden. Kunststoffgarne oder Metalldrähte müssen später getrennt entsorgt werden.
3. Baum aufhängen und los geht es mit dem Schmücken. Wer noch keine Schmuckelemente hat, kann sich welche basteln. Fröbelsterne aus Papierstreifen, Sterne oder Engel aus alten Buchseiten, zum Beispiel Liederbüchern. Kugeln haben viele zu Hause oder man kann sie sich bei Nachbarn leihen oder tauschen. Eine Möglichkeit ist sie auf dem Flohmarkt zu erwerben. Das schont die Ressourcen, denn es müssen keine neuen Kugeln hergestellt werden. Nach dem Gebrauch sollte der Baumschmuck so lange wie möglich wiederverwendet werden. Wir empfehlen auch wiederverwendbare Strohsterne. So manches Lieblingsstück hängt dann jedes Jahr wieder am Weihnachtsbaum.
Extra-Tipp: Schmuck aus Orangen
Hübsch sind auch Anhänger aus Orangen. Dazu die Schale abschälen und mit einem Messer Sterne ausschneiden. Wer nicht so künstlerisch begabt ist, kann Plätzchen-Ausstecher nutzen. Mit einem Bindfaden versehen und aufhängen. Nach ein paar Tagen schrumpeln die Orangen etwas. Wer das nicht mag, kann die Schale vorher auf der Heizung trocknen.
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