Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Mit Pflanzensäften Hühnereier zum Leuchten bringen
Das österliche Eierfärben wird in Deutschland seit Jahrhunderten praktiziert – und macht auch heute noch genauso viel Spaß! Passend zu den leckeren Bio-Eiern kann man auch bei den Farben ganz auf die Natur setzen. Die Farbergebnisse sind zwar nicht so knallig wie die gekaufte Variante aus dem Supermarkt, aber dafür kommen Naturfarben ganz ohne E-Nummern aus und schon ihre Herstellung bereitet Spaß für die ganze Familie! Für ein Ostern im Sinne der Müllvermeidung empfiehlt der NABU, die Zutaten anschließend so weit wie möglich zum Kochen zu verwerten.
Ostereier färben mit Pflanzensäften
Das wird gebraucht
Natürlich Eier. Sowohl weiße als auch braune Eier können zum Färben verwendet werden. Weiße Eier ergeben eher leuchtende oder hellere Farben, braune Eier einen dunkleren Farbton. Wir verwenden natürlich Bioeier: Diese haben außerdem eine dickere und stabilere Schale und eignen sich deshalb zum Färben besonders gut.
Und jetzt noch die Pflanzenfarben aus der Natur. Grundsätzlich eignen sich alle färbenden Lebensmittel, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. So kann man auch beispielsweise mit frischem Spinat, Karottenschalen oder Hibiskusblüten experimentieren. Wir haben es mit folgenden Pflanzen versucht:
- Blau: frischer Rotkohl
- Rot: Rote Beete
- Orange: Schalen vom frischen Kurkuma (gemahlener Kurkuma geht auch gut)
- Gelb bis goldbraun: Zwiebelschalen
- Grün: frische Minze
- Braun: Kaffeesatz
Und so geht's
Zuerst müssen die Eier gekocht werden. Dafür die Eier am Tag vorher bei Zimmertemperatur aufbewahren. So stellt man sicher, dass sie beim Kochen nicht platzen und man erspart sich das Aufstechen. Die Eier dann in einen Topf mit lauwarmem Wasser legen und für mindestens zehn Minuten kochen.
Gekochte Eier mit kaltem Wasser abschrecken und, wenn nötig, vorsichtig mit etwas Essig den Stempelaufdruck entfernen oder zumindest verblassen. Die fertigen Eier in Vorbereitung für das Färben in leere Schalen, Tassen oder Gläser legen.
Jetzt werden die Naturfarben produziert. Da die verwendeten Zutaten abfärben, ist zum Beispiel die Nutzung einer Küchenschürze oder Tischunterlage vorteilhaft. Denn insbesondere Kurkuma hinterlässt auf Fingern, Kleidung oder auch der Tischplatte schnell einen Gelbstich.
Generell gilt: Je weniger Wasser verwendet wird, um den Farbsud anzusetzen, desto kräftiger sind später die Farben. Kleiner Tipp: Mit der Zugabe von Essig kann man die Farben aufhellen. Um die Farbpigmente zu lösen, gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit warmem Wasser aufgießen
Eignet sich besonders für die Zwiebelschalen und den Kaffeesatz. Je weniger Wasser benutzt wird, desto intensiver wird das Farbergebnis.
Mörsern
Mörsern ist vorteilhaft für wasserhaltige Lebensmittel wie Kurkuma. Dafür das Produkt kleinschneiden, mit dem Mörser zu einem Mus verarbeiten und dann zum Beispiel mit einem Passiertuch abseihen. Bei einigen Lebensmitteln kann man zum Schluss noch ein Schluck heißes Wasser hinzufügen, um für das Färben genug Flüssigkeit zu haben. Falls nach dem Abseihen noch Stückchen im Farbsud sind, steht dem Färben nichts im Weg, aber eventuell wird das Farbergebnis dann nicht einheitlich.
Aufkochen und pürieren
Diese Methode eignet sich für den Rotkohl und die Minze. Durch das Aufkochen gehen die Farbpigmente verloren, daher nur wenig Wasser nehmen. Dann die aufgekochte Masse mit einem Stabmixer pürieren und anschließend abseihen, zum Beispiel mit einem Passiertuch oder Leinentuch oder alternativ durch ein feines Sieb geben.
Nun die jeweils gewünschte Farbe über das gekochte Ei im Glas oder in der Schale gießen, bis es komplett bedeckt ist. Jetzt heißt es: Abwarten! Je länger das Ei im Farbsud badet, desto intensiver wird der Farbton. Erste Ergebnisse gibt es nach einer Stunde, für besonders kräftige Farben kann man die Eier auch über Nacht im Farbsud lassen.
Zum Schluss die Eier zum Trocknen auf ein Küchentuch legen – fertig ist das natürlich bunte Osterfest!
Bunte Ostereier: Woher kommt dieser Brauch? Und warum bringt der Hase die Ostereier?
Nicht nur in Deutschland wird während der Vorbereitung des Festes viel mit Farbe hantiert. Von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa hat sich die Tradition des Eierbemalens durchgesetzt. Möglicherweise stammt der Brauch ursprünglich aus einer viertausend Jahre alten Religion, die im Gebiet des heutigen Armenien und Kurdistan weit verbreitet war, dem Jesidentum. In Deutschland fand das österliche Eierfärben erstmals im 16. Jahrhundert Erwähnung. Hundert Jahre später wurde dann von dem Brauch berichtet, Eier für die Kinder zu verstecken.
Begehrte Gewinne bei traditionellen Osterspielen
Zunächst galten die aufwändig bemalten Eier als ein Geschenk zum Zeichen der Anerkennung oder Liebe. So schenkten junge Frauen früher ihren Auserwählten ein besonders hübsch verziertes Ei. Familien zeigten Ärzt*innen und Pfarrer*innen mit selbst bemalten Eiern ihre Dankbarkeit und natürlich sollten die bunten Eier schon damals Kinder glücklich machen. Nicht zuletzt waren die Ostereier ein begehrter Gewinn bei einem der vielen Osterspiele.
Welches Spiel ist in Ihrer Familie bekannt?
- Eiertitschen: Dieses Spiel ist vielleicht am weitesten verbreitet. Hierbei treten zwei Spieler gegeneinander an. Jeder hält sein Ei in der Hand auf ein Zeichen schlagen die beiden Kontrahenden ihre Eier gegeneinander. Der, dessen Ei unbeschadet bleibt, hat gewonnen.
- Eierschleudern: Ein Osterei wird in ein aus Wolle gehäkeltes Säckchen mit einem langen Band gesteckt: Dieses schleudert man und lässt es los. Sieger ist, wessen Ei am weitesten fliegt und dabei heil bleibt.
- Münzenwerfen: Der eine hält sein Ei in der Hand, der andere zielt mit einer Münze auf das Ei und wirft. Bleibt die Münze im Ei stecken, so gehört das Ei dem Werfer.
- Ostereierschieben: Ein traditionelles Spiel aus der Gegend von Bautzen. Die Eier werden einen Hang hinunter gerollt. Unten stehen Kinder und versuchen, die Eier aufzufangen.
Kuckuck, Fuchs oder Hase? Wer bringt die Eier?
Warum legt und färbt ausgerechnet ein Hase die Ostereier? Diese Geschichte ist noch nicht so alt. Noch vor 200 Jahren war der Osterhase in Deutschland weitgehend unbekannt. In Teilen der Schweiz war als Überbringer der bunten Eier der Kuckuck bekannt. In Schleswig-Holstein, Sachsen, Oberbayern und Österreich lieferte der Hahn die begehrten Ostergrüße. In Thüringen übernahm den Dienst der Storch und in Westfalen der Fuchs. Doch inzwischen hat sich überall der Hase durchgesetzt.
Eine Hypothese für den Ursprung dieser Geschichte ist, dass die Protestanten im 17. Jahrhundert dem Hasen die Überbringung der Eier zugeschrieben haben, um sich von den Katholiken zu distanzieren, deren Fastenbräuche und insbesondere die Eierweihe sie ablehnten. Doch die vielleicht netteste Erklärung ist diese hier:
Die Sophisten und die Pfaffen
Stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hats der Has gebracht.(Auszug aus dem Gedicht „Auf ein Ei geschrieben“ von Eduard Möricke)
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