Gesund und gedeihlich: Gemüsegärten zum Mieten bieten Gartenlosen eine interessante Möglichkeiten für den Gemüseeigenanbau. - Foto: NABU/Sebastian Hennigs
Gärtner für eine Saison
Mit Gemüsegärten zum Mieten sich unkompliziert selbstversorgen

Mit der Frühlingszeit beginnt alljährlich auch die Garten- und Balkonzeit. Die Sonne lässt nicht nur die Natur sondern auch die Triebfeder vieler Hobbygärtner und Naturliebhaber erwachen. Der Anbau von eigenem Gemüse wird bei vielen Menschen immer beliebter. Gut, wer da einen eigenen Garten hat. Doch auch Menschen ohne Beet und Balkon brauchen auf den eigenen Gemüseanbau nicht zu verzichten. Für sie gibt es viele Möglichkeiten zum Gärtnern. Ob Urban Gardening, Nachbarschafts- oder Gemeinschaftsgärten – der Trend zum Gärtnern in der Stadt und zur Selbstversorgung nimmt seit Jahren zu.
Für alle, die sich ohne eigenen Garten gesund, naturnah und ohne großen Aufwand selber versorgen möchten, gibt es jetzt Gemüsegärten zum Mieten. Etwa von meine ernte. In Stadtnähe gelegen, warten diese Gemüsegärten mit allem auf, was das Gärtnerherz begehrt: Gartenwerkzeug, Gießwasser und detaillierte Pflanz-, Pflege und Ernteanleitungen. So kann selbst für Garten-Neulinge kaum etwas schiefgehen. Für Rat und Tat sorgen außerdem eine Gärtnersprechstunde sowie ein Online-Forum, in dem Garten-Laien Fragen an Experten richten und sich mit anderen Hobbygärtnern austauschen können. Alles ist vorbereitet und für jedermann präpariert.
Und so funktioniert‘s: Die mietbaren Beete sind bereits mit über 20 Gemüsesorten, Kräutern oder auch Blumen bepflanzt und besät. Ein bestimmter Teil des Gartens steht den Hobbygärtnern zur freien, individuell Bepflanzung zur Verfügung. Unter fachkundiger Betreuung können die Mieter die Beete nun hegen und pflegen – und sich die ganze Saison über mit frischem Gemüse versorgen. In allen Gärten steht ein kleines Häuschen mit Gießkannen und Gartengerät. Der geneigte Gartenfreund kann sogleich loslegen und der Saat beim Wachsen beobachten.
2009 gründeten Wanda Ganders und Natalie Kirchbaumer meine ernte. 2010 startete das Unternehmen mit sechs Standorten. Heute gibt es bereits über 20 mit mehr als 2.000 Gemüsegärten in ganz Deutschland, etwa Berlin, Hamburg, Köln oder Stuttgart. Die Gemüsegärten werden in Kooperation mit Landwirten angeboten, die die Ackerflächen im Frühjahr vorbereiten und bepflanzen. Das Wachstum des Untermehmens veranschaulicht die steigende Nachfrage nach Selbstversorgung sowie die wachsende Lust am Gärtnern.
Ob Radieschen, Kartoffeln, Bohnen oder Mais – für alle Geschmäcker ist etwas dabei. Sogar Pastinaken und blauen Kohlrabi geben die Beete her. 179 Euro kostet eine 45 Quadratmeter große Parzelle pro Saison, 329 Euro die Familienversion mit 85 Quadratmetern. Gebucht werden die Gärten im Internet, wo ihnen auch ein Namen zugewiesen kann, der dann am Anfang und Ende der Parzellen auf Schildern steht.
Für Gartenfreunde bestehen die Vorteile der Mietgärten somit darin, dass für sie die Anschaffung von Gartenutensilien entfällt und sie sich eine Saison lang beim Gemüseanbau einfach einmal ausprobieren können, ohne gleich einen Stück Land erwerben zu müssen.
Auch aus ökologischer Sicht ist der eigene Gemüseanbau aus mehreren Gründen vorteilhaft: Der regionalen Anbau erfordert keine langen Transportwege der Ernte, die Entstehung klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids entfällt. Zudem werden die Mietgärten ökologisch bewirtschaftet, alle Hobbygärtner verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
Auch Spätentschlossene können ihren Gemüsegärten noch mieten. Noch sind in Berlin, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leverkusen, Münster, Oberhausen, Potsdam und Stuttgart ein paar Gemüsegärten frei.
Mehr Infos gibt es unter www.meine-ernte.de
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