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Nachhaltige Menstruationsprodukte
Zugegeben, das Thema „Periode“ ist nicht gerade das Erste, worüber Frauen beim Smalltalk auf der nächsten Hausparty reden. Obwohl es bei Millionen von Menstruierenden jeden Monat aufs Neue ganz schön viel Raum einnimmt, ist es immer noch weitestgehend ein gesellschaftliches Tabuthema. Es ist daher allerhöchste Zeit, die Periode mehr in den Fokus zu rücken. Damit vor allem junge Frauen selbstbewusst durch diese Zeit gehen können, bedarf es Aufklärung und Entstigmatisierung. Ist das Tabu erst einmal durchbrochen, fällt es vermutlich leichter, sich auch mit anderen Aspekten rund um die Menstruation zu beschäftigen, wie beispielsweise mit der breiten Produktpalette.
Aber wie nachhaltig ist diese eigentlich? Greift man auf herkömmliche Produkte zurück, fällt jeden Monat ganz schön viel Müll an. Dazu kommt, dass viele Produkte mit ihren Inhaltsstoffen nicht gerade glänzen. Anders als bei Lebensmitteln besteht in der EU nämlich keine Kennzeichnungspflicht von Periodenprodukten, obwohl sie an den empfindlichsten Körperstellen benutzt werden. Zum Glück gibt es aber bereits nachhaltige Alternativen. Einige stellen wir hier vor.
Bio-Einwegprodukte
Auch wenn sie nach ihrer Nutzung im Müll landen, sind Bio-Binden, Tampons & Co. immer noch die bessere Alternative zum herkömmlichen Sortiment. Sie bestehen aus umweltfreundlicherem und -schonenderem Material und werden chlorfrei gebleicht. Viele Hersteller verzichten außerdem auf Plastik, Weichmacher, Duftstoffe, synthetische Zusatzstoffe und verwenden ausschließlich zertifizierte Baumwolle. Man findet Bio-Binden mittlerweile in jeder gut sortierten Drogerie. Besonders wichtig ist allerdings die richtige Entsorgung. Statt in der Toilette sollten Einwegprodukte unbedingt im Restmüll landen.
Fazit: Bio-Einwegprodukte sind der perfekte Einstieg, um seine Periode nachhaltiger zu gestalten. Noch nachhaltiger ist es aber, so gut es geht auf Einwegprodukte zu verzichten.
Menstruationstassen
Noch vor ein paar Jahren hatte sie keiner auf dem Schirm, aber mittlerweile ist sie der Renner unter den nachhaltigen Periodenprodukten: die Menstruationstasse. Der Cup ist tassenförmig, meistens aus Silikon und wird in die Vagina eingeführt. Dort fängt er das Menstruationsblut auf. Die Benutzung ist am Anfang etwas ungewohnt, aber Übung macht ja bekanntlich die Meisterin. Besonders praktisch ist, dass man die Menstruationstasse nach dem Ausleeren nur unter fließendes Wasser halten muss und gleich wieder verwenden kann. Um Bakterien zu trotzen, sollte sie regelmäßig ausgekocht werden. Ansonsten kann man die Tasse getrost zwölf Stunden lang in der Vagina lassen. Das toppt so schnell kein anderes Periodenprodukt.
Fazit: Nachhaltiger geht es kaum. Einmal gekauft kann man die Menstruationstasse über längere Zeit verwenden. (Bitte Hygienehinweise beachten!)
Periodenunterwäsche
Periodenunterwäsche sieht aus wie normale Unterwäsche, hat aber deutlich mehr Funktionen. Das mehrschichtige Membransystem fängt das Periodenblut auf – bei manchen Modellen sogar so viel wie sonst sechs Tampons. Im Anschluss werden die Höschen kalt ausgespült und können bei 40 Grad in die Waschmaschine.
Fazit: Periodenunterwäsche ist wahnsinnig praktisch. Alles, was man braucht, trägt man schon an sich. Die Anschaffung ist allerdings etwas kostenintensiver. Man braucht gleich mehrere, um exklusiv mit den Höschen durch die Periode zu kommen. (Bitte Hygienehinweise beachten!)
Weitere Alternativen
Es gibt noch eine Vielzahl anderer Produkte – oder eben gar keine Produkte. Ja, in der Tat kann man auch gänzlich auf Periodenprodukte verzichten. Das nennt sich dann „free bleeding“. Wobei man bei dieser Methode nicht einfach das Blut laufen lässt, sondern eher kontrolliert (beispielsweise durch einen geübten Beckenboden). Für wen das nichts ist, der kann außerdem noch auf Menstruationsschwamm oder waschbare Tampons und Binden zurückgreifen. Letztere verursachen gar keinen Müll, sind aber eher für kleinere Mengen an Blut geeignet. Der Menstruationsschwamm besteht meistens aus Naturschwamm oder Schaumstoff und wird oft beim Sex verwendet oder um ins Schwimmbad zu gehen. Kleiner Nachteil ist hier das Wechseln, wenn man gerade unterwegs ist.
Wir finden: Egal ob man Team Menstruationstasse oder Team Periodenschlüpfer ist, alles miteinander kombiniert oder ganz und gar ohne auskommt: Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der hat eine ganze Bandbreite an Periodenprodukten zur Auswahl. Und je mehr wir über dieses Thema sprechen, desto selbstbestimmter können Frauen ihren (nachhaltigen) Weg durch die Periode und damit auch die richtigen Produkte finden.
Elisabeth Stanzl (Artikel erschienen in der Naturschutz heute, Frühjahr 21)
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