Alte Batterien können überall dort abgegeben werden, wo sie gekauft wurden. Etwa in Drogeriemärkten. - Foto: Helge May
Müll trennen – aber richtig!
Trennung zuhause ist Voraussetzung fürs Recycling
Für die Produktion und das Recycling von Verpackungen sind Rohstoffe und Energie nötig. Daher steht Abfallvermeidung immer an erster Stelle vor Recycling! Wenn aber Müll nicht zu vermeiden ist, sollten wir so viel Abfall wie möglich „stofflich verwerten“, das heißt recyceln: Aus den Abfällen gewinnen wir Rohstoffe, die zu neuen Produkten verarbeitet werden. Durch Recycling kann der Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Holz oder Erdöl und der Energieverbrauch reduziert werden. So spart jede Tonne Recyclingplastik gegenüber Plastik aus Erdöl eine Tonne CO₂.
Das Potenzial für das Recycling von Kunststoffen und Baumaterial wird auch in Deutschland leider bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Dass aber überhaupt große Mengen recycelt werden können, liegt an der Mülltrennung durch die privaten Haushalte. Jeder kann hier einen wichtigen Beitrag zu einer effizienteren Nutzung unserer Ressourcen leisten.
Warum muss ich zu Hause schon sortieren?
Hochwertiges Recycling bedeutet, dass möglichst viel Müll recycelt wird und dass das dabei gewonnene Recyclingmaterial eine hohe Qualität hat. Es ist beispielsweise komplizierter, Recyclingplastik für transparente Flaschen herzustellen als für farbige Putzeimer.
Um aus dem Hausmüll hochwertiges Recyclingmaterial (so genannte „Recyclate“) herstellen zu können, muss der Müll möglichst wenig verschmutzt sein. Deshalb beginnt effizientes Recycling schon im Haushalt: Kunststoff und Aluminium werden beispielsweise im Restmüll bei einer Verpressung im Müllwagen zu stark durch Essensreste, Staubsaugerbeutel, Windeln etc. verschmutzt. Papier muss für das Recycling trocken und sauber bleiben, was im Restmüll nicht möglich ist. Glas würde ungetrennt das andere Material zerstören und so die Wiederverwertung erschweren.
Sortieranlagen könnten nicht so gut und sauber trennen wie Menschen im Haushalt. Mit einzelnen Fehlwürfen und Störstoffen können die Anlagen umgehen, aber je besser zuhause getrennt wird, umso leichter können die unterschiedlichen Verpackungen in den Anlagen nach Kunststoffarten und Metallen sortiert und danach auch recycelt werden.
Zu den Mülltrennungs-Tipps:
I. Wertstoffe
Von der Gelben Tonne zur Wertstofftonne
In die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack kommt Verpackungsmüll, aber kein Glas und Papier. Ökologisch sinnvoll ist es, hier auch andere Produkte aus Kunststoff und Metall zu entsorgen, wie kaputte Pfannen oder Plastikeimer. Offiziell erlaubt ist dies nur bei der sogenannten Wertstofftonne. Diese muss nach Meinung des NABU bundesweit eingeführt werden. Zwölf bis fünfzehn Millionen Bürger*innen in fortschrittlichen Kommunen haben sie bereits. Manchmal wissen sie dies allerdings gar nicht, weil die Tonnen nicht komplett ausgetauscht werden, sondern z.B. nur neue Infokleber aufgeklebt werden.
Für die Entsorgung der Gelben Tonne und der Wertstofftonne fallen im Gegensatz zur Restmülltonne keine Gebühren an. Die Entsorgung wurde quasi schon mit der Verpackung „gekauft“. Wenn die Tonnen jedoch zu stark mit Restmüll verschmutzt sind, werden sie von der Müllabfuhr nicht mehr geleert.
Ignorieren Sie den Grünen Punkt!
Nur das Material entscheidet, welche Tonne richtig ist - nicht der Grüne Punkt. Ursprünglich hatten alle Verpackungen einen Grünen Punkt, deren Entsorgung über die Gelbe Tonne, die Papiertonne und die Glastonne bereits bezahlt war. Seit 2009 muss das Zeichen aber gar nicht mehr abgebildet werden. Auf manchen Verpackungen wird es noch immer abgedruckt, was leider nur zu Verwirrungen führt.
Die Recyclingquote bei Plastikverpackungen liegt in Deutschland offiziell bei circa 55 Prozent. Die tatsächliche Recyclingquote ist jedoch niedriger, denn im Zuge des Recyclings fällt Ausschuss an. Auch werden Plastikexporte nicht immer recycelt. Beim Recycling wird das beste Material herausgefischt und der Rest wird zur Energiegewinnung verbrannt. Dies liegt u.a. daran, dass die gesetzlich festgelegten Recyclingquoten zu niedrig sind und es zu viele Müllverbrennungsanlagen gibt. So ist die Verbrennung häufig billiger als Recycling. Wie hoch der recycelte Anteil ist, und wie viele Kunststoffarten auseinander sortiert werden können, hängt von den örtlichen Sortieranlagen ab. Diese sind technisch sehr unterschiedlich.
Das darf aber niemanden abhalten weiter zu trennen! Denn nur wenn getrennt wird, kann überhaupt recycelt werden.
Das kommt rein:
- Kunststoff
- Alu
- Weißblech
- Materialverbunde wie Getränkekartons
BEISPIELE
-
Kunststoff: Becher (z.B. Joghurtbecher), Styroporschalen für Lebensmittel, Plastiktüten, Plastikflaschen (z.B. Spül-, Waschmittel)
-
Metall: Konservendosen, Flaschenverschlüsse
-
Verbundverpackungen: Getränkekartons (Deckel dranlassen), Kaffeevakuumverpackungen, Papierverpackungen mit Beschichtung aus Kunststoff oder Alu, die man nicht einfach einreißen kann
-
Bei der Wertstofftonne: Auch kaputte Gebrauchsgegenstände aus denselben Materialien wie z.B. Plastikschüsseln und Spielzeug aus Kunststoff oder Töpfe, Werkzeug, Besteck oder Schrauben aus Metall
WAS SIE HIER BEACHTEN SOLLTEN
- Joghurtbecher und andere Verpackungen müssen nicht ausgewaschen werden, löffelrein reicht.
- Bei Kombinationen von Papier und Plastik oder Alu und Plastik Bestandteile möglichst getrennt entsorgen (Joghurtbecher, Brötchentüten mit Sichtfenster, Werbeprospekte in Plastikhüllen usw.).
- Bei vielen Verpackungen sind auch unterschiedliche Plastikfolien verklebt, z.B. bei Käse- und Wurstverpackungen. Hier ist es wichtig, Schale und Deckel zu trennen, damit die Sortiermaschine auch beide Materialien getrennt erkennen kann.
- KEINE Elektrogeräte über den Hausmüll entsorgen, auch nicht in der Wertstofftonne! (Geräte können so nicht fachgerecht recycelt werden und Schadstoffe gefährden die Prozesse.)
Sie haben noch keine Wertstofftonne?
Dann dürfen laut Gesetzgeber nur Verpackungen in die Gelbe Tonne - auch wenn es ökologisch gar keinen Sinn ergibt! Der kaputte Plastikeimer ist offiziell eine „stoffgleiche Nicht-Verpackung“ und muss, obwohl es dasselbe Material wie eine Plastikverpackung ist, in die Restmülltonne und wird dann verbrannt. Aus Umweltsicht ist es überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum es nicht schon überall eine Wertstofftonne statt der Gelben Tonne gibt.
II. Glas – auch Farbentrennung macht Sinn
Getrennt gesammeltes Glas und Papier kann zu fast 100 Prozent recycelt werden – und das immer wieder ohne große Qualitätsverluste. In den meisten Glasflaschen stecken daher auch schon hohe Anteile an Recyclingglas.
Dafür muss Glas aber ordentlich nach Farben getrennt und in die passenden Sammelbehälter für Weiß-, Braun- und Grünglas einsortiert werden. Blaues und gelbes Glas können über den Sammelbehälter für Grünglas entsorgt werden. Braun und weiß müssen farbrein bleiben. Bei weißem Glas dürfen zum Beispiel wohl nur drei von 1000 Flaschen eine andere Farbe haben.
Das kommt rein:
- Glasflaschen und Einweggläser (für Lebensmittel -oder Drogerieerzeugnisse; am besten ohne Deckel)
- Trinkgläser und Fensterglas (stören das Recycling wegen anderer Zusammensetzung und höherem Schmelzpunkt)
- Blei- und Kristallglas, Spiegelglas (Flachglas)
- Vasen, Porzellan, Keramik
- Glühbirnen
BEISPIELE
- Flaschen, z.B. Getränkeflaschen, Essig- und Ölflaschen
- Gläser z.B. für Marmeladen- und Konservengläser, Gläser für Babynahrung
WAS SIE HIER BEACHTEN SOLLTEN
- Verschlüsse aus Alu oder Plastik gehören in die Wertstofftonne (einzelne Deckel kann die Anlage aber verkraften, wenn das getrennte Sammeln sonst zu ekelig ist…).
- Gläser und Glasflaschen müssen vor der Entsorgung geleert, aber nicht gespült werden!
Kaufen Sie Mehrweg - und zwar aus der Region!
Im Gegensatz zu Getränkekartons oder Plastikflaschen sind Glasflaschen um einiges schwerer. Ihr Transport verbraucht mehr Kraftstoff, daher haben insbesondere Einwegglasflaschen eine schlechte Klimabilanz und verursachen hohe Schadstoffemissionen. Auch ihr Recyclingvorgang ist sehr energieintensiv, daher ist Mehrweg besser: Glasflaschen können durch Reinigung und Wiederbefüllung bis zu 50-mal benutzt werden, bevor sie zum ersten Mal eingeschmolzen und zu einer neuen Flasche werden. Ebenso sind Mehrweg-Plastikflaschen ökologisch sinnvoll. Sie werden bis zu 25-mal wieder befüllt.
Download:
III. Papier
Wenn Vermieter*innen keine Papiertonne zur Verfügung stellen, gibt es die Möglichkeit, das Altpapier über öffentliche Papiercontainer zu entsorgen. Papier aus Frischfaser herzustellen ist mit einem hohem Holz- und Energieaufwand verbunden. Der Einsatz von Altpapier verbessert die schlechte Ökobilanz: weniger Holz, weniger Wasser und weniger Energie.
Das kommt rein:
- Papier
- Pappe
- Karton
BEISPIELE
-
Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Bücher, Prospekte, Kataloge
-
Geschenkpapier, Schulmaterial aus Papier, Briefumschläge etc.
-
Papierverpackungen wie Eierkartons, Mehl- und Zuckerpapiertüten usw.
WAS SIE HIER BEACHTEN SOLLTEN
-
Thermopapier (z.B. weiße, glatte Kassenzettel oder Fahrkarten) muss in den Restmüll, nur die neuen blauen Papiere für zum Beispiel Kassenbons dürfen und sollen ins Altpapier.
-
Stark beschichtete Papiere wie Backpapier, To-Go-Becher und To-Go-Verpackungen gehören in den Restmüll bzw. die Gelbe Tonne/Wertstofftonne.
-
Getränkekartons und andere Papierverbunde mit Kunststoff oder Alu gehören in die Gelbe Tonne/Wertstofftonne.
-
Wenn man eine Papierverpackung mit Kunststoffbeschichtung (zum Beispiel Tiefkühlverpackungen oder Papierbeutel) sehr einfach einreißen kann und keine dicke Laminierung erkennbar ist, kann die Verpackung in der Regel ins Altpapier – gut ist es, wenn ein Entsorgungshinweis auf der Verpackung abgedruckt ist.
-
Bei Kombinationen von Papier und Plastik die Bestandteile möglichst getrennt entsorgen (z.B. Brötchentüten mit Sichtfenster oder Werbeprospekten in Plastikhüllen).
Dem Wald und der Umwelt zuliebe
Kaufen Sie Schreib- und Hygienepapiere aus Altpapier mit dem Blauen Engel: bei Schreibpapier, Taschentücher, Toilettenpapier oder Küchenrolle sieht man inzwischen kaum noch einen Unterschied zu Frischfaser-Produkten. Der Blaue Engel garantiert auch, dass der normalerweise enorme Chemikalieneinsatz bei der Papierproduktion reduziert wird. Und wo es geht: Sparen Sie am Papier!
Papiertüten nicht zu schnell ins Altpapier geben!
Papiertüten sind zu schade, um sie als Mülltüte für das Altpapier zu nutzen und mit wegzuschmeißen. Die Produktion der Papiertüte ist sehr ressourcenintensiv (Energie, Wasser, Holz...), auch braune Tüten sind fast nie aus Altpapier. Für die Reißfestigkeit nutzt man in der Regel lange Frischfasern oder chemisches Klebematerial, um die kürzeren Altpapierfasern zusammenzuhalten. Daher: Nutzen Sie die Tüte so oft wie möglich und entsorgen Sie sie erst im Altpapier, wenn sie kaputt ist.
IV. Die Biotonne muss beliebter werden!
Bioabfall ist ein bedeutender Rohstoff für die Biogasgewinnung und ein wertvoller Kompostlieferant. Das Potenzial in Deutschland ist noch sehr groß: Circa 40 Prozent des Inhalts der Restmülltonne würde eigentlich in die Biotonne gehören. Gerade bei der Energiegewinnung sind Bioabfälle eine ökologisch sinnvolle Alternative zu den extra angebauten Energiepflanzen wie zum Beispiel Mais.
Ökologisch ist es sinnvoll, wenn unvermeidbare (!) Küchenabfälle in der Biogasanlage statt in der Müllverbrennungsanlage landen: Eine Bananenschale liefert geschätzt 34 Minuten Licht in einer 11 Watt Lampe. Essensreste wegen des hohen Nährstoffgehalts noch mehr.
Seit Januar 2015 müssen alle Kommunen ihren Bürger*innen die Möglichkeit bieten, Biomüll in einer eigenen Tonne zu sammeln. Hinein kommt mehr als Gartenkompost: alle Lebensmittelabfälle und Essensreste, egal ob einheimisch oder exotisch, bio oder nicht bio.
Das kommt rein:
- Küchenabfälle
- Grünabfälle
Alle Fragen und Antwort zum Thema Biomüll finden Sie hier.
BEISPIELE
- Schalen, Reste, Kerne von Obst, Gemüse und Nüssen
- Kaffeesatz und loser Tee
- Essenreste - auch Gekochtes, Fleisch, Knochenreste, Fischgräten; Käserinden
- nicht mehr essbare und verschimmelte Lebensmittel ohne Verpackung
- Blumen, Gartenabfälle, Grün- und Strauchschnitt, Laub
Am besten sammeln Sie den Biomüll ohne Tüte. Ansonsten können Sie Biomüll-Sammelbeutel aus Altpapier mit dem Blauen Engel nutzen.
Lebensmittel sind zu gut für die Mülltonne!
Rund 82 Kilogramm Lebensmittel werden pro Person und Jahr weggeworfen – über die Hälfte davon wäre vermeidbar. Abfälle im Einzelhandel und der Landwirtschaft sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Neben einem gut geplanten Einkauf und leckeren Reste-Rezepten helfen auch diese Tipps:
- Vertrauen Sie der eigenen Nase: Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert nur, dass Geschmack und Konsistenz bis zu diesem Tag gesichert sind. Das meiste ist auch danach noch genießbar. Ausnahme: Frischfleisch und Räucherfisch, hier gibt es ein Verbrauchsdatum statt Mindesthaltbarkeitsdatum.
- Verschenken oder tauschen Sie Reste mit Nachbarn oder „foodsharing“-Gruppen (www.foodsharing.de).
- Kaufen Sie abends, was übrig ist: Supermärkte und Bäckereien schmeißen viel weg, da sie meinen, das gesamte Sortiment bis zum Ladenschluss anbieten zu müssen.
Biotonne und Eigenkompostierung ergänzen sich
Einen Kompost kann man auch im eigenen Garten anlegen und dort Gartenabfälle und anderes biologisch abbaubares Material im Kreislauf der Natur belassen. Eine Biotonne ist aber in der Regel auch für selbst kompostierende Haushalte sinnvoll: gekochte Lebensmittelabfälle oder Fleisch- und Knochenreste enthalten enorm viel Energie und haben aber auf dem heimischen Komposthaufen nichts zu suchen. Wichtig ist, dass bei der Eigenkompostierung die Komposterde auch wirklich genutzt wird, diese in einem passenden Verhältnis zur vorhandenen Gartenfläche steht und durch Fäulnisprozesse kein klimaschädliches Methan entsteht. Dafür muss das Kompostmaterial ausreichend durchlüftet werden. Weitere Tipps zum Kompostieren finden Sie hier.
Exkurs: Biologisch abbaubare Tüten – ja oder nein?
Vielen Leuten ist es unangenehm, den Biomüll mit Papiertüte oder ohne Tüte zu sammeln. Sie nutzen daher oftmals so genannte „Bioplastik-Tüten“, die eigens für die Biomüllsammlung verkauft werden. Die Hersteller werben häufig damit, dass die Tüten kompostierbar sind oder sich biologisch abbauen.
Unabhängig von der Verwertungsanlage spricht sich der NABU gegen die Nutzung von „Bioplastik“-Tüten bei der Bioabfallsammlung aus. Genauso wie normale Plastiktüten werden Bioplastik-Tüten in Verwertungsanlagen in den meisten Fällen als Störstoff entfernt. Im schlimmsten Fall werden die Tüten mitsamt dem wertvollen Bioabfall aussortiert und in die Verbrennung gegeben. Wegen kurzer Rottezeiten werden die biologisch abbaubaren Tüten auch in Großkompostieranlagen nur unzureichend abgebaut und zersetzen sich nicht vollständig. Selbst eine zersetzte Tüte würde keinen Umweltnutzen bringen: Die Tüte aus bioabbaubarem Werkstoff zerfällt in Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffe und beim Abbau bilden sich Bakterien. Zu Humus wird die Tüte nie.
Fazit: Am besten sammelt man ohne Tüte oder mit Bioabfall-Papiertüten (mit dem Blauen Engel). Alternativ können Sie auch in einer verdreckten Plastiktüte sammeln, aber nur den Inhalt in die Biomülltonne schütten und die Plastiktüte selbst über die Gelbe Tonne entsorgen.
Bioplastik hat im Garten nichts verloren
Auf dem Gartenkompost haben biobasiertes Plastik und biologisch abbaubares Plastik nichts zu suchen, da die für den Abbau benötigten Temperaturen nicht erreicht werden.
V. Restmüll
Mülldeponien, wie sie früher üblich waren, sind in Deutschland seit Juni 2005 verboten. Unser Restmüll wird verbrannt und die dabei freigesetzte Wärme zur Energiegewinnung genutzt („energetische bzw. thermische Verwertung“). In der Regel können hierbei nur Metalle zurückgewonnen werden. Aktuell wird sogar Müll nach Deutschland importiert, um einzelne Müllverbrennungsanlagen auszulasten und Verbrennen ist für die Kommunen oft wirtschaftlicher als Recyceln. Ökologisch sinnvoller wäre es, wenn der Müll erst so oft wie möglich wiederverwendet wird, bevor er unter Energiegewinnung verbrannt wird.
Das kommt rein:
- Alle anderen, nicht verwertbaren Stoffe, die keine Problemstoffe sind.
BEISPIELE
- Asche
- Kerzen
- Windeln
- Gummi
- Fotos
- Leder
- Frittierfett
- Glühbirnen (ABER keine Energiesparlampen!)
- Hygieneartikel
- Kehricht
- Kohlepapier
- Porzellan
- Trinkkläser
- Staubsaugerbeutel
- Tapeten
- Stoffreste
- Lumpen
- verschmutztes Papier
- Zigarettenkippen
- Tierstreu
VI. Müll, der gar nicht in den Hausmüll gehört – egal welche Tonne
Einige Gegenstände werden aufgrund der enthaltenen Schadstoffe nicht in den üblichen Mülltonnen gesammelt, sondern müssen z.B. zum Wertstoffhof oder anderen Sammelstellen gebracht werden:
Es ist gesetzlich verboten, Elektrogeräte im Hausmüll zu entsorgen. Elektrogeräte werden von den Wertstoffhöfen kostenlos zurückgenommen. Auch große Elektromärkte und Supermärkte müssen Geräte bis zu 25 cm Länge zurücknehmen. Kundenfreundliche Läden nehmen auch größere Geräte an - es lohnt sich auf jeden Fall nachzufragen.
Batterien werden überall, wo sie verkauft werden, zurückgenommen. Auch für Energiesparlampen gibt es in vielen Läden kostenlose Rückgabemöglichkeiten.
Medikamente dürfen auf keinen Fall über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden, sondern werden von vielen Apotheken und allen Schadstoffsammelstellen der Entsorgungsunternehmen gesammelt. Sonst: Medikamente in den Restmüll und Verpackung in die entsprechende Tonne!
Kleidung weitergeben
Neben dem klassischen Flohmarkt und Second-Hand-Laden gibt es inzwischen auch viele Online-Möglichkeiten zu verschenken, zu tauschen und zu verkaufen. Und immer mehr Kleidertauschparties werden öffentlich oder privat im Freundeskreis organisiert.
Mehr Infos zum nachhaltigen Umgang mit Mode gibt unsere Infografik unter nabu.de/kleidung
Für Korken und Handys gibt es in vielen Orten spezielle Sammelaktionen. So wird mit der NABU-Handysammlung „Handys für Hummel, Biene und Co.“ Geld für den Insektenschutzfonds gesammelt. Aus Kork, der für die KORKampagne des NABU Hamburg gesammelt wird, wird zum Beispiel neues Dämmmaterial hergestellt.
CDs und DVDs und Blu-Rays bestehen zu 99 Prozent aus hochwertigem Polycarbonat und enthalten in der Beschichtung wertvolles Silber. Diese Rohstoffe können recycelt werden, jedoch gibt es nicht überall die Möglichkeit, ausrangierte CDs zurückzugeben. Am besten bei der lokalen Abfallberatung informieren!
Sperrmüll wie z.B. Möbel, Altholz und Bauholz gehören nicht in den Hausmüll. Sie werden von Wertstoff- bzw. Recyclinghöfen entgegengenommen. Holz und Möbel, die auf dem Wertstoffhof landen, werden allerdings in der Regel verbrannt. Ökologisch sinnvoll ist, alles, was noch nutzbar ist, wieder herzurichten und weiterzuverwenden. Es gibt inzwischen zahlreiche Sozialbetriebe oder andere Organisationen, darunter teilweise auch örtliche Entsorgungsunternehmen, die Möbel und Material sammeln, reparieren und weiterverkaufen oder kostenlos abgeben. Alles, was repariert werden kann, gehört nicht in den Müll.
Download NABU-Tipps:
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Unsere Plastikabfälle werden nicht nur innerhalb Deutschlands entsorgt und verwertet. Ein beträchtlicher Teil wird exportiert. Insbesondere Ausfuhren in Länder wie Malaysia oder die Türkei sind problematisch und müssen dringend reguliert werden. Mehr →