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Infopapier zeigt massive Auswirkungen auf Klima & Ressourcen
Deutschland liegt hinsichtlich der angestrebten Kreislaufwirtschaft weit hinter anderen europäischen Ländern zurück, die Altholz vorrangig stofflich, als zum Beispiel zur Produktion von Spanplatten, nutzen. Durch die Verbrennung hingegen werden Ressourcen verschwendet, Klima und Umwelt unnötig belastet und Wälder indirekt abgeholzt. Deutschland muss die stoffliche Verwertung von Altholz deutlich steigern. Von einem Zubau neuer Altholzverbrennungskapazitäten ist vor diesem Hintergrund abzusehen – derartige Planungen müssen gestoppt werden.
Was ist eigentlich Altholz und wofür ist es verwendbar?
Als „Altholz“ ist Holz definiert, welches nach dem Verbrauch anfällt und entsorgt werden muss, zum Beispiel als Sperrmüll oder beim Abriss von Gebäuden. Von den jährlich in Deutschland anfallenden 9 Millionen Tonnen Altholz werden aktuell etwa 83 Prozent verbrannt. Eine Wiederverwendung von Holzprodukten findet kaum statt und lediglich 1,5 Millionen Tonnen (17 Prozent) werden stofflich genutzt – obwohl die im Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgegebene fünfstufige Abfallhierarchie der Wiederverwendung und dem Recycling gegenüber der Verbrennung einen Vorrang einräumt. Dieser ist jedoch nicht ausreichend gesetzlich verankert.
Die Problematik der Altholz-Verbrennung
Auf der Suche nach alternativen Geschäftsmodellen in Zeiten des Kohleausstiegs setzen immer mehr Unternehmen auf eine Umrüstung der Kraftwerke auf Altholz-Verbrennung statt auf Kohle. Überlegungen für solche Altholz(heiz-)kraftwerke existieren momentan in unterschiedlich konkreten Planungsstadien unter anderem in Hannover, Braunschweig, Mannheim, Bremen und Kassel.
Energie aus Altholz klingt grüner und nachhaltiger. Doch diese Pläne gefährden Klima und Wälder: Denn je weniger Altholz die Spanplattenindustrie zur Verfügung hat, desto mehr frisches Holz aus dem Wald muss genutzt werden. Neben diesem indirekten Angriff auf die CO2-Senke im Wald, setzt die Verbrennung von Altholz zusätzliches CO2 frei - sogar mehr als bei der Verbrennung von Kohle. Dieses CO2 würde gebunden bleiben, wenn das Altholz weiter in Holzprodukten genutzt werden würde.
Ein gemeinsames Informationspapier von ROBIN WOOD, NABU, DUH und Biofuelwatch zeigt auf, welche Probleme die unverhältnismäßig hohe Verbrennung von Altholz in Deutschland mit sich bringt und formuliert Forderungen an die Politik.
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Nach dem Kohleausstieg setzen einige Kraftwerksbetreiber auf die Verbrennung von Holzbiomasse. Diese Pläne erzeugen zusätzlich Druck auf die Wälder – auf Kosten von Klima und Artenvielfalt. Noch besteht die Chance, diese Fehlentwicklung aufzuhalten. Mehr →
Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache und so schauen sich die großen deutschen Stromerzeuger nach Alternativen um. Bevor Kraftwerke ganz eingemottet werden, scheint es manchen naheliegend, statt Kohle künftig einfach Holz zu verbrennen. Mehr →
Praktisch gesehen heißt Kreislaufwirtschaft, Abfälle durch Wiederverwendung und Reparatur bestehender Produkte zu vermeiden. Ist das nicht möglich, werden sie wieder in ihre Ausgangsstoffe, also Rohstoffe, zerlegt und diese wiederverwertet. Mehr →