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Die Rolle der Schutzgebiete im Klimawandel



Lange Zeit wurden Schutzgebiete vor allem dort ausgewiesen, wo es sich um die Lebensräume attraktiver Tiere und Pflanzen oder um besonders reizvolle Landschaften handelte. Dies änderte sich erst mit der zunehmenden Intensivierung von Land- und Forstwirtschaft. Als diese Intensivierung und andere menschliche Einflüsse wie Industrieabgase oder Abwässer zu immer größeren Umweltschäden führten, wurde deutlich, dass menschliches Leben und Wirtschaften ohne funktionierende Ökosysteme nicht möglich ist. Deshalb werden in Schutzgebieten besonders empfindliche Ökosysteme vor zu intensiver Nutzung geschützt.
Fand Naturschutz bisher unter weitgehend gleichbleibenden Rahmenbedingungen statt, so erfordert der fortschreitende Klimawandel eine rasche Anpassung an sich dramatisch verändernde Bedingungen. Trockene, dürre Sommer lassen in einigen Regionen Deutschlands die Böden völlig austrocknen. Dabei wird zum Beispiel das Wurzelwerk von Bäumen bereits heute so stark geschädigt, dass diese sich nicht mehr erholen und in den Folgejahren absterben. In einigen Regionen fällt mehr Regen, aber vor allem außerhalb der Hauptvegetationszeit.
Andere Regionen werden ganzjährig nur noch so wenig Regen erhalten wie es heute am Mittelmeer üblich ist. Als Folge davon können sich der Grundwasserspiegel und der Wasservorrat in Flüssen und Seen absenken. Feuchtgebiete können verschwinden; die Bedingungen für die Land- und Forstwirtschaft verändern sich deutlich. Bei einer solchen Entwicklung werden einige Tier- und Pflanzenarten auch in Schutzgebieten nicht mehr überleben können. Andere könnten aus dem Süden und Osten Europas zuwandern und sich in ihrer neuen Heimat in den Ökosystemen etablieren - wenn wir sie lassen.
Die Anpassung unserer Ökosysteme an die neuen Rahmenbedingungen wird zusätzlich erschwert durch eine zunehmend intensive und naturferne Nutzung. Nur in ausreichend großen und miteinander vernetzten Schutzgebieten werden sich die Ökosysteme auf die neuen Umweltbedingungen einstellen, nur dort können sich neue Tiere und Pflanzen ansiedeln und neue Lebensgemeinschaften bilden.
Schutzgebieten erwächst damit für die Artenvielfalt von morgen die Funktion eines Hafens - ein möglichst stressarmer Raum, aus dem einige Schiffe nach langjähriger Liegezeit mit unbekanntem Ziel auslaufen. Gleichzeitig werden neue, bisher unbekannte Schiffe einlaufen und mit etwas Glück auf Dauer andocken.
von Jörg-Andreas Krüger