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Jetzt informieren!Besserer Vogelschutz beim Netzausbau
Kollisionen mit Stromleitungen verhindern
Wie viele Vögel sich dadurch schwer verletzen oder getötet werden, lässt sich für ganz Deutschland schwer abschätzen, denn systematische Untersuchungen gibt es nur punktuell. Die Verlegung der kritischen Leitungen in die Erde liegt zur Vermeidung von Vogelanflügen nahe. Doch bedeuten Erdkabel vor allem mit ihrer langen Bauphase und der erforderlichen Logistik einen erheblichen Eingriff in Boden, Grundwasser und Lebensräume.
Unsichtbares Flughindernis
Vor allem Feuchtgebiete und Küstenlebensräume stellen Gebiete dar, wo es zu überdurchschnittlich hohen Vogelverlusten an Stromleitungen zu kommen scheint. Viele Vögel brüten und rasten hier. In Gebieten mit hohen Vogelkonzentrationen konnten in der Vergangenheit bis über 400 Kollisionsopfer pro Leitungskilometer im Jahr nachgewiesen werden. Auch Zugvögel, die sich in und entlang von Fluss- und Bergtälern bewegen, sehen sich einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wenn sie in geringere Flughöhen kommen. Gerade bei schlechtem Wetter oder in der Nacht erkennen die Vögel die Leiterseile zu spät und fliegen selbst bei ihren Ausweichmanövern in das noch dünnere Erdseil. Das Problem ist schon seit vielen Jahren bekannt und bereits seit den siebziger Jahren gibt es in den Niederlanden und später auch u. a. in Deutschland Versuche mit unterschiedlichen Vogelschutzmarkierungen, die Leitungen für Vögel besser sichtbar zu machen, sogar im Dunkeln.
Vogel-Hotspots von Freileitungen freihalten
Beim Vogelschutz an Freileitungen kommt es in erster Linie auf eine konfliktvermeidende räumliche Steuerung beim Bau von neuen Leitungen an. So müssen grundsätzlich EU-Vogelschutzgebiete und andere wichtige Schutzgebiete für kollisionsgefährdete Vogelarten für den Freileitungsbau außen vor bleiben. Es bestehen Möglichkeiten, die vor Ort das Kollisionsrisko senken, jedoch nicht – wie etwa mit Hilfe von unterirdischen Erdkabel - vollständig vermeiden. Dazu gehören neben Vogelschutzmarkierungen auch optimierte Mast- und Leitungskonfigurationen, in Offenlandschaften etwa durch niedrigere Masten, die die Leitungen auf einer Ebene tragen.
Neuer Standard zu Vogelschutzmarkierungen
Um die Vögel in Zukunft besser vor einer Kollision zu schützen, hat der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) mit Unterstützung des NABU, Vertretern von Netzbetreibern, Behörden, Herstellern und anderen Umweltverbänden 2014 einen Vorschlag zu besseren Vogelschutzmaßnahmen an Freileitungen erarbeitet. Die gemeinsame Veröffentlichung gibt Empfehlungen, in welchen Trassenabschnitten, für welche Arten und in welchen Abständen Vogelschutzmarkierungen anzubringen sind und gibt Hinweise zu ihrer Prüfung und Montage. Bei den anstehenden Netzausbauvorhaben ist ein einheitlicher, hoher Standard besonders wichtig damit Netzbetreiber und Genehmigungsbehörden in den notwendigen Einzelfallprüfungen zu ausgewogenen Entscheidung kommen. Bereits seit 2011 beschreibt eine VDE-Anwendungsregel wirkungsvolle Maßnahmen gegen Stromschlag an Mittelspannungs-Freileitungen (VDE-AR-N 4210-11), an der auch der NABU maßgeblich mitgewirkt hat.
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Viele größere Vogelarten verenden regelmäßig an Stromfreileitungen. Ein mit Unterstützung des NABU erarbeitetes Empfehlungspapier des Verbands der Elektrotechnik (VDE) gibt Hinweise zum besseren Vogelschutz und zur Leitungsmarkierung. Mehr →