

Klimaschutz braucht erneuerbare Energie – und intakte Natur!
Die Natur- und die Klimakrise verstärken sich gegenseitig und lassen sich nur gemeinsam lösen. Treiber der Klimakrise ist die Freisetzung menschengemachter Treibhausgasemissionen – aus fossilen Energieträgern oder aus der Zerstörung unserer Wälder, Feuchtgebiete und Meere, die sonst als wichtige Kohlenstoffsenken fungieren. Der IPCC-Bericht alarmiert und ruft zum Handeln auf: Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten könnte als Folge der Erderhitzung bis 2070 aussterben. Somit ist klar: Wir brauchen mehr Tempo bei der naturverträglichen Energiewende.
Mehr Tempo für eine naturverträgliche Energiewende!
Wir müssen raus aus Öl, Gas und Kohle. Der Umbau des Energiesystems auf erneuerbare Energieträger ist unumgänglich im Kampf gegen die Natur- und Klimakrise. Wir brauchen einen massiven und schnellen Ausbau von Wind- und Sonnenenergie, aber auch erhebliche Anstrengungen in den Bereichen Energiesparen und Energieeffizienz, etwa im Wärmebereich und bei der Sanierung von Gebäuden. Dazu gehört auch eine echte Verkehrswende, inklusive eines Tempolimits auf Autobahnen und neben einem Umstieg auf E-Mobilität vor allem die verstärkte Nutzung von energiesparenden Verkehrsmitteln wie Bahn und Rad.
Da Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie auch drastische Schäden in der Natur anrichten können, führt kein Weg an einer gut geplanten naturverträglichen Energiewende vorbei. Schlecht platzierte und falsch geplante Windenergie- oder Freiflächen-Photovoltaikanlagen können wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen gefährden und sich im schlimmsten Fall negativ auf die Bestände von ohnehin geschwächten Arten auswirken.
Warum wir die energiewende brauchen
-
Der Ukraine-Krieg muss sofort enden – für Mensch und Natur
Der NABU setzt sich entschlossen für Frieden ein. Deutschland und die EU müssen schnell krisensicher werden – auch mit Klima- und Naturschutz.
-
Weltklimarat betont Schutz natürlicher Ökosysteme
Überschwemmungen, Hitze, Wassermangel nehmen weiter zu, zeigt der aktuelle Bericht des Weltklimarats. Natürlichen Ökosystemen kommt daher eine besondere Rolle zu.
-
Wälder und Klimaschutz
Unsere Wälder leisten einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Doch auch sie sind von der Klimakrise betroffen.
-
Moore und Klimawandel
Moore müssen eine ihrer Bedeutung als Kohlenstofflager und -speicher angemessene Rolle erfahren!
-
Ozeane in der Klimakrise
Der IPCC-Bericht zeigt die ganze Dramatik der Klimakrise: Bei einer Meereserwärmung von drei Grad Celsius kann der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 bis zu einem Meter ansteigen.
Ökosysteme als CO2-Speicher schützen
Damit das Artensterben gestoppt und nicht weiter verschärft wird, muss die Energiewende mit einer Offensive für Artenvielfalt und natürlichen Klimaschutz einhergehen. Mit der Ausweitung von Schutzgebieten, Artenhilfsprogrammen und der Wiederherstellung von Mooren, Wäldern und gesunden Meeren können wir sowohl der Natur helfen, als auch wirksamen Klimaschutz betreiben. Die Natur- und die Klimakrise müssen gemeinsam bekämpft werden.
Der NABU begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, verbindlich Flächen für den Naturerhalt und die Umsetzung von Artenhilfsprogrammen in der Gesetzgebung vorzuhalten und fordert konkrete Regelungen für die Umsetzung. Neben Klimaschutz muss auch der Naturschutz zum vorrangigen öffentlichen Interesse erklärt werden. Einseitiger Vorrang für Klimaschutz schwächt den Naturschutz! Der Schutz von Natur und Landschaft darf nicht einseitig abgeschwächt werden.
Forderungen an die Politik
Für die konkrete Umsetzung einer naturverträglichen Energiewende müssen jetzt politisch die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Deshalb fordert der NABU von der Politik:
Der NABU bringt sich aktiv in den politischen Prozess für die naturverträgliche Gestaltung von Gesetzesinitiativen ein. Forderungen an das Klimaschutzsofortprogramm der Bundesregierung finden Sie hier.
Mehr zur NABU-Stellungnahme zum Gesetzesvorhaben des Erneuerbare-Energien-Gesetz
Wie sieht der Strommix derzeit aus?

Strommix in Deutschland 2021 - Grafik: NABU
Gesetzespakete der Bundesregierung für den beschleunigten Ausbau von Windenergie
Die Bundesregierung hat zwischen Februar und Juli 2022 Gesetzesinitiativen für einen beschleunigten Ausbau der Windenergie vorgelegt, die im Juli im Bundestag als sogenanntes Osterpaket verabschiedet worden. Diesen politischen Prozess hat der NABU aufmerksam mit der Veröffentlichung von Stellungnahmen zu den verschiedenen Gesetzesvorhaben begleitet und sich in die Verbändebeteiligung eingebracht.
In besonderem Maße wurden für das Wind-an-Land-Gesetz und die Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz konkrete Forderungen kommuniziert, die für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie notwendig sind. Mit dem Beschluss im Bundestag am 7. Juli 2022 liegt nun viel Verantwortung bei den Bundesländern, die Naturverträglichkeit beim Ausbau von Windenergie zu berücksichtigen.

Erläuterungen zu den NABU-Forderungen zur Windenergie weiter unten auf der Seite.
Die naturverträgliche Energiewende leistet einen wertvollen Beitrag zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und zum Klimaschutz. Dieser Wandel bedeutet aber auch einen Eingriff in Landschaften und das kann Lebensräume von Tieren und Pflanzen beeinträchtigen. Wie können die einzelnen erneuerbaren Energieträger im Einklang mit der Natur genutzt werden?
Der Ausbau der Windenergie ist essenziell für die Energiewende in Deutschland. Der Ausbau der Windenergie braucht Platz. Einerseits benötigen die Anlagen selbst mit ihrem Fundament und ihrer Zuwegung ausreichend Fläche. Andererseits können Windräder nicht dicht an dicht stehen, wenn sie effektiv Strom erzeugen sollen. Vielmehr muss zwischen ihnen Platz frei bleiben, wobei auf der Fläche dann beispielsweise Landwirtschaft betrieben werden kann. Die entscheidende Frage ist also, wo die Anlagen gebaut und wie sie räumlich verteilt werden. Mehr zur NABU-Position.
Naturverträglich Flächen ausweisen!
Aus Sicht des NABU ist es entscheidend, dass die für das Erreichen der Energieziele notwendigen zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie unter Berücksichtigung des Naturschutzes und regionaler Unterschiede ausgewiesen werden. Besonders sensible Bereiche für den Naturschutz müssen bei der Ausweisung von Flächen für die Windenergie konsequent freigehalten werden. Nur so können Konflikte zwischen der Planung konkreter Windparks und Naturschutz minimiert werden. Hemmnisse, die eine naturverträgliche Flächenauswahl erschweren, sollten wiederrum abgeschafft werden.
Ausbauhemmnisse abschaffen!
Beispiele der willkürlichen Ausbauhemmnisse sind die 1000-Meter-Abstandsregel zu Wohnsiedlungen in Nordrhein-Westfalen oder auch die „10H-Regel" in Bayern. Beide Vorgaben machen es schwierig bis unmöglich, in diesen beiden großen Flächenbundesländern ausreichend Windenergie zu erzeugen. Zudem erhöhen die Regelungen künstlich die Flächenkonkurrenz, in dem sie die Windenergieplanung auf Regionen konzentrieren, die oft aus Naturschutzsicht besonders sensibel sind.
Schutz für besonders gefährdete Arten!
Abstandsregelungen von Windrädern zu Brutgebieten von Vogelartensind eine entscheidende Schutzmaßnahme. Sie bewahren Arten davor mit Windenergieanlagen zu kollidieren und zu sterben oder durch die Anlagen dauerhaft aus ihrem Habitat vertrieben zu werden. Alle wirksamen Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen müssen eingesetzt werden dürfen nicht beschränkt werden.
Welche Abstände zwischen Windrädern und betroffenen Arten eingehalten werden müssen, unterscheidet sich derzeit in den einzelnen Bundesländern. Einschlägige Studien zeigen große Unterschiede bei den naturverträglichen Flächenpotenzialen der einzelnen Bundesländer. Aus Sicht des NABU müssen Abstandsregelungen immer auf naturschutzfachlichen Standards basieren.
Naturverträgliche Rahmenbedingungen schaffen!
Die Bundesregierung hat innerhalb des so genannten Osterpakets vier Gesetzesvorhaben vorgelegt, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen. Mit der Verabschiedung des Osterpakets am 7. Juli 2022 liegt jetzt noch einmal mehr Verantwortung in den Landesregierungen, den Ausbau von Windenergie naturverträglich zu gestalten. Ausgehend vom Wind-an-Land-Gesetz und den Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz fordert der NABU konkret sieben Punkte, die für einen naturverträglichen Ausbau von Windenergie absolut notwendig sind:
1. Die Flächenausweisung für Windenergie auf zwei Prozent der Landesfläche muss naturverträglich erfolgen.
Verbindliche Flächenausweisung für die Windenergie kann bei richtiger Umsetzung naturschutzfachliche und rechtliche Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz frühzeitig reduzieren. Das Flächenziel von zwei Prozent der Landesfläche begrüßt der NABU und fordert, dass die Ausweisung der Flächen in den Bundesländern naturverträglich erfolgt.
2. Eine Liste zu schützender Arten darf nicht abschließend sein.
Nach EU-Vogelschutzrichtlinie sind alle europäischen Vogelarten geschützt. Eine abschließende Liste mit Vogelarten festzulegen, die bei der Planung eines Windparks untersucht und geschützt werden, widerspricht dem EU-Recht. Denn auch kollisionsgefährdete Vogelarten, die nicht Teil der Liste sind, müssen vor einer potenziellen Gefährdung durch ein geplantes Windrad geprüft und geschützt werden.
3. Abstandsregelungen von Windenergieanlagen zu Horsten müssen auf dem Helgoländer Papier basieren - bis es eine gleichwertige und aktuelle wissenschaftliche Grundlage gibt.
Durch das Einhalten von Abständen zwischen der geplanten Windenergieanlage und dem Horst einer kollisionsgefährdeten Vogelart, können Konflikte minimiert werden, da sich die Vögel dort besonders viel aufhalten. Das Helgoländer Papier ist dafür aktuell die beste Grundlage und die dort geforderten Abstände sollten nicht unterschritten werden.
4. Alle wirksamen Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen für Windenergieanlagen müssen eingesetzt werden dürfen und sollen nicht beschränkt werden.
Soll ein Windrad dichter an den Horst einer kollisionsgefährdeten Vogelart heran gebaut werden, sodass der Vogel mit der Anlage kollidieren könnte, müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Anlagen in Zeiten hoher Flugaktivitäten wie der Jungenaufzucht und Brut abzuschalten, muss weiterhin möglich sein und darf nicht eingeschränkt werden.
5. Um die Frage zu klären, ob sich eine artenschutzrechtliche Ausnahme negativ auf den Erhaltungszustand einer Population auswirkt, braucht es eine Untersuchung und keine Vermutung.
Eine artenschutzrechtliche Ausnahme bedeutet, unter bestimmten Bedingungen den Tod von Individuen einer geschützten Art hinzunehmen. Dafür braucht es zum Beispiel einen Nachweis, dass sich trotz der Tötung eines Tieres die lokale Population nicht verschlechtert. Diese Frage muss anhand von Untersuchungen und validen, aktuellen Daten beantwortet werden. Vermutungen und Annahmen reichen hierfür nicht.
6. Im absoluten Nahbereich um Horste kann das signifikant erhöhte Tötungsrisiko nicht widerlegt werden. Der Nahbereich muss auch für die artenschutzrechtliche Ausnahme tabu sein.
Im Nahbereich besteht ein sehr hohes Kollisionsrisiko. Dieses kann auch durch Schutzmaßnahmen nicht abgesenkt werden. Eine artenschutzrechtliche Ausnahme würde den sicheren Verlust der Tiere bedeuten. Das wird der Dramatik der Artenkrise nicht gerecht, deshalb muss eine Ausnahme im Nahbereich tabu sein.
7. Es braucht die Festlegung einer Frist zur Einführung von bundesweiten Artenhilfsprogrammen und Regelungen für die Übergangszeit.
Artenhilfsprogramme sind wichtig, um die von der Windenergie betroffenen Arten zu unterstützen. Eine Frist gewährleistet, dass Artenhilfsprogramme so schnell wie möglich umgesetzt werden. Nur so kann eine positive Wirkung für die betroffenen Arten erzielt werden und Beeinträchtigungen bis zu einem gewissen Maß ausgeglichen werden.
Mehr zur windenergie an land
-
Zielkonflikt nicht gelöst
Damit es bei der Genehmigung konkreter Windparks zu weniger Konflikten mit dem Artenschutz kommt, muss der Naturschutz bei der vorherigen Flächenausweisung konsequent berücksichtigt werden.
-
Ausbau der Windenergie nur im Einklang mit dem Naturschutz
Beim Ausbau der Windenergie kommt es zu Konflikten mit dem Naturschutz. Wie dieser im Einklang mit der Natur erfolgen kann, zeigt der NABU in einem Positionspapier.
-
Naturverträglicher Ausbau der Windenergie nötig
Der Bundestag hat ein Wind-an-Land-Gesetz veraschiedet. Zwei Prozent der Fläche jedes Bundeslandes müssen für den Ausbau der Windenergie bereitgestellt werden.
-
Ungeeignete Änderungen am Bundesnaturschutzgesetz
Erneuerbare Energien sollen künftig schneller ausgebaut werden. Doch die beschlossenen Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz schwächen Naturschutz und Energiewende.
-
Neues Gesetz soll Energiewende beschleunigen
Der geplante schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien darf nicht zulasten des Naturschutzes gehen. Wir machen in unseren Stellungnahmen konkrete Vorschläge.
Nord- und Ostsee geht es nicht gut, aktuell konkurrieren zu viele Nutzungen um zu wenig Raum: Fischerei, Schifffahrt, Windenergie-Erzeugung und der Lebensraum unserer Meeresbewohner. Wie kann unsere Zukunftslandschaft Meer künftig aussehen? Was schlagen wir vor, damit Lebensräume geschützt und gleichzeitig genug Offshore-Windenergieanlagen entstehen können?
Entscheidend ist, dass unsere Meere gesund sind und als natürliche CO2-Speicher dienen können. Auch müssen gefährdete Arten wie unser einziger heimischer Wal, der Schweinswal, und Seevögel überleben können, das Ökosystem für uns und unsere Kinder und Enkel erhalten bleiben. Dazu müssen Fischerei, Verkehr und Rohstoffabbau zurückgefahren werden. Und es sind Schutzgebiete erforderlich – mindestens 50 Prozent der geschützten Flächen müssen frei von Nutzung bleiben, auch vom Ausbau der Windenergie. Heute sind – außerhalb von Schutzgebieten – etwa 18 Prozent der Nordsee für Windenergieanlagen reserviert. Hier müssen wir zeigen, dass die Energiewende naturverträglich gelingen kann.
mehr zur windenergie auf see
-
Offshore Windkraft in Deutschland
Offshore-Windkraft gilt als wichtige regenerative Energiequelle. Doch Bau, Betrieb und Wartung der Anlagen gefährden Meeressäuger, Vögel und Fische erheblich.
-
Stellungnahme: Windenergie auf See
Der NABU kritisiert den aktuellen Entwurf zum Flächenentwick-lungsplan Offshore. Und fordert Überarbeitungen im Sinne des Natur- und Artenschutzes.
-
Schweinswale als Opfer verfehlter Meerespolitik
Die Bestandszahlen der Schweinswale in Nord- und Ostsee sind besorgniserregend. Warum schaffen wir es nicht, unseren einzigen heimischen Wal zu schützen?
-
NordseeLIFE: Die Magie der Nordsee von Zuhause erleben
Dem Schweinswal ins Auge blicken, Basstölpel besuchen und Korallen bestaunen: Jetzt die faszinierende Vielfalt der Nordsee in 360 Grad erleben!
Sonnige Aussichten für Dächer und Freiflächen! Zum Gelingen der Energiewende trägt die Solarenergie einen wichtigen Teil bei. Energie aus Sonneneinstrahlung kann zur Erzeugung von Wärme (Solarthermie) und Strom (Photovoltaik) verwendet werden. Und das naturverträglich und vielseitig einsetzbar.
Die ehrgeizigen Ausbauziele der Bundesregierung für Photovoltaik sieht der NABU positiv. Notwendig sind nun schnelle konkrete Schritte für mehr Solaranlagen auf den vielen ungenutzten Dächern und versiegelten Flächen.
Solarparks: Win-Win für Klima und Artenvielfalt
Bei den Solarparks in der Fläche ist Bewegung bei den Vorhaben der Bundesregierung erkennbar. Sie können bei guter Standortwahl einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz liefern. Gleichzeitig muss klar sein, dass Solarparks auch immer einen Eingriff in die Landschaft darstellen und natürliche Lebensräume beeinträchtigen können. Die Kriterien, die beachtet werden müssen, um Solarparks im Einklang mit der Natur zu bauen, zeigt der NABU im Positionspapier „Solarparks naturverträglich ausbauen“ auf.
Welche Flächen sollten genutzt werden?
Für Photovoltaik sollten in erster Linie bereits versiegelte Flächen genutzt werden, wie Dächer, Parkplätze, Schallschutzmauern oder Straßen, die mit Solarzellen überdacht werden. Deswegen ist die Solardachpflicht ein absolutes Muss! Neben bereits versiegelten Flächen können mit den Solarparks auch weitere Flächen für die Gewinnung von Solarenergie genutzt werden. Das verändert unser Landschaftsbild, bietet aber auch eine Chance für die Biodiversität auf zuvor landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Denn unter und zwischen Solarpanelen können sich Boden, Vegetation und Tierwelt erholen.
Zwischen oder unter den Solarmodulen kann sogar Weidetierhaltung betrieben werden und es können Kulturpflanzen wachsen, die dann besser vor Witterungseinflüssen wie Dürre und Hitze geschützt sind (Agri-Photovoltaik). Diese Lösung verringert die Flächenkonkurrenz. Allerdings muss hier auf Biodiversität besonders geachtet werden, da sonst wieder intensiv gedüngte und gespritzte Flächen mit wenig Biodiversität entstehen könnten.
mehr zur solarenergie
-
NABU-Resolution: Solardächer müssen Pflicht werden
Mit Blick auf die Klimakrise ist eine gesetzliche Solardachpflicht für alle geeigneten Gebäude nötig – in Einklang mit dem Schutz von Gebäudebrütern.
-
Biodiversität in Solarparks
Den perfekten naturverträglichen Solarpark anzulegen, ist gar nicht so kompliziert. Worauf geachtet werden muss, zeigt unsere interaktive Infografik.
-
Kriterien für mehr Artenschutz im Solarausbau
Solarparks können nicht nur das Klima, sondern auch Lebensräume schützen. Hierfür haben der NABU und Solarverband BSW-Solar Kriterien entwickelt.
-
Solaranlagen für Klima- und Naturschutz
Solaranlagen sind langlebig und produzieren über Jahrzehnte Strom. Dabei gilt es Natur- und Klimaschutz zu vereinbaren, so das NABU-Hintergrundpapier.
-
Neues Gesetz soll Energiewende beschleunigen
Der geplante schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien darf nicht zulasten des Naturschutzes gehen. Wir machen in unseren Stellungnahmen konkrete Vorschläge.
Für Bioenergie werden Wälder abgeholzt und auf immer mehr Flächen Mais und Raps angebaut. Die akute Energiekrise erhöht den Druck zusätzlich: Biomethan soll Erdgas, Holz soll Kohle ersetzen – und zwar umgehend und in allen Sektoren. Davon würden enorme Mengen benötigt werden. Das würde also noch mehr Intensivlandwirtschaft und Abholzung bedeuten. So werden wir niemals die Klima- und Ernährungskrise bewältigen können!
Biogas birgt jedoch durchaus Potenziale als naturverträgliche Ausgleichsenergie. Aber nur wenn Bioenergie aus naturverträglicher Biomasse erzeugt wird, kann sie einen langfristig zuverlässigen Beitrag zur Energiewende liefern. Strom aus Biogas ins Netz einspeisen – und zwar genau dann, wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint.
Mehr zur bioenergie
-
Bioenergie naturverträglich gestalten
Bioenergie wird von der Politik als klimafreundliche erneuerbare Energie gefördert – ein Irrtum mit verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt.
-
Biomasse: Lebensgrundlage erhalten und das Klima schützen
Biomasse ist viel mehr als nur ein Rohstoff für Energie oder Produktion. Sie muss naturverträglich und verantwortungsvoll genutzt werden.
-
Die Vielseitigkeit der Bioökonomie
Die Bioökonomie nutzt nicht nur land- und forstwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe, sondern auch organische Reststoffe, Tiere, Mikroorganismen, Insekten oder Algen.
-
Politische Rahmenbedingungen der Bioökonomie
Unser Wirtschaftssystem muss auf biobasierte Rohstoffe umgestellt werden. Doch für ein grundsätzliches Umdenken fehlt der Politik (noch) der Mut.
-
Ressourcen sparen, Natur schützen
Wie sieht nachhaltiges Wirtschaften in Zukunft aus? Eine Studie im Auftrag des NABU zeigt Potenziale für die nachhaltige Rohstoffnutzung auf.
-
Neues Gesetz soll Energiewende beschleunigen
Der geplante schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien darf nicht zulasten des Naturschutzes gehen. Wir machen in unseren Stellungnahmen konkrete Vorschläge.
Der ökologische Preis für Wasserkraft ist hoch. Bei der naturverträglichen Nutzung von Wasserkraft muss besonders die Effektivität im Vordergrund stehen, damit möglichst wenig in die sensiblen Ökosysteme von Gewässern eingegriffen wird.
Kleine Wasserkraftwerke tragen mit einer Leistung unter einem Megawatt nur 0,5 Prozent zur Stromproduktion bei. Gleichzeitig zerstören diese Anlagen unverhältnismäßig viel Natur. Deshalb lehnt der NABU die Förderung der kleinen Wasserkraft ab. Wichtiger ist es, größere, bestehende Anlagen zu modernisieren und ökologisch nachzurüsten. Das heißt, die negativen ökologischen Auswirkungen der Anlagen zu verringern und die Stromerzeugung bestehender Anlagen zu steigern. Ziel bis 2035 sollte insbesondere die Wiederherstellung naturnaher Gewässer und Gewässerlandschaften sowie der Durchgängigkeit von Fließgewässern sein.
mehr zur wasserkraft
-
Aufgestaut und zugebaut
Wasserkraft gilt als grüne Energie. Doch ihr ökologischer Preis ist hoch. Insbesondere kleine Kraftwerke zerstören unverhältnismäßig viel Natur.
-
Wasserkraft
Bei der Nutzung von Wasserkraft muss die Effektvität im Vordergrund stehen, um die sensiblen Ökosysteme von Gewässern zu schützen.
-
Neues Gesetz soll Energiewende beschleunigen
Der geplante schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien darf nicht zulasten des Naturschutzes gehen. Wir machen in unseren Stellungnahmen konkrete Vorschläge.
Geothermie kann Strom, Wärme oder Kälte emissionsfrei liefern und damit einen erheblichen Anteil zur klimafreundlichen Energieversorgung beitragen. Geothermische Kraftwerke prägen die Landschaft deutlich weniger als beispielsweise die Windenergie und können gut in den Siedlungsbereich eingepasst werden.
Worauf muss geachtet werden?
Durch notwendige Bohrungen sind die Erschließungskosten relativ hoch und nicht immer naturverträglich. Nicht überall reichen die Temperaturen der Erdwärme aus oder die Fließrate der Thermalwasser ist zu gering. Bei Wärmepumpen mit oberflächennaher Geothermie wird Wärme in der Nähe der Erdoberfläche, des Grundwassers oder der Luft gewonnen. Diese relativ niedrigen Temperaturen lassen sich zum Heizen und Kühlen im Privatbereich nutzen. Bei der hydrothermalen Geothermie wird die Wärme genutzt, die ab zwei Kilometer Tiefe vom flüssigen Erdinneren aufsteigt. Mit diesen Bohrungen muss jedoch vorsichtig umgegangen werden und in die Forschung investiert werden, damit nicht-geeignete Bohrungen vermieden werden.
Wie Geothermie funktioniert und gewonnen wird, lesen Sie hier.
mehr zur geothermie
-
Erdwärme (Geothermie)
Mit dieser Energiequelle kann man emissionsfrei Strom oder Wärme erzeugen. Ihr Potenzial übertrifft den menschlichen Energiebedarf bei Weitem.
-
Erneuerbare Energie aus der Tiefe
Das Potenzial der Geothermie übertrifft die von der Menschheit benötigte Energie um ein Vielfaches. Es ist jedoch nur schwer zu erschließen.
-
Neues Gesetz soll Energiewende beschleunigen
Der geplante schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien darf nicht zulasten des Naturschutzes gehen. Wir machen in unseren Stellungnahmen konkrete Vorschläge.
Effizienz und Suffizienz sind zentrale Säulen der Energiewende. Und sie betreffen vor allem uns selbst: Indem wir die knappen erneuerbaren Ressourcen effizienter nutzen und weniger Energie für mehr Leistung einsetzen, senken wir insgesamt unseren Energieverbrauch. Verbraucher*innen können einiges tun, um selbst Energie zu sparen, etwa indem sie unnötige Energieschlucker vermeiden und die Heizung häufiger herunterdrehen oder auf energieeffiziente Lösungen setzen. Jedoch braucht es gezielte Unterstützung aus der Politik, um dies zu fördern.
Zur Energieeffizienz und -suffizienz hat der NABU konkrete Forderungen an die Politik:
-
Energieeffizienz & Gebäudesanierung
Im Bereich der Gebäudesanierung schlummert noch ein enormes Klimaschutzpotenzial, welches bisher nicht annähernd ausgeschöpft ist.
-
Schneller Schutz in der kalten Jahreszeit
-
Klimaschutz beginnt im Haushalt
Wer etwas zum Klimaschutz beitragen möchte, sollte darauf achten, Energie einzusparen. Der NABU hat die besten 77 Klimaschutz-Tipps zusammengestellt.