Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Lymnocryptes minimus
Früher noch Brutvogel in Deutschland, wurde der letzte Brutnachweis der Zwergschnepfe 1925 im heutigen Niedersachsen erbracht. Seitdem trifft man sie nur noch als Wintergast und Durchzügler bei uns an. Dabei wird sie aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise oft übersehen. Da sie bereits im Zug mit der Balz beginnt, um direkt bei Ankunft am Brutplatz mit dem Brüten zu beginnen, kann auch bei uns die Balz der Zwergschnepfen beobachtet werden, obwohl die Brutplätze noch weit entfernt sind.
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Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Wenn man in feuchten Wiesen unterwegs ist und ein Vogel erst auffliegt, wenn man fast schon draufgetreten ist, dann handelt es sich oft um eine Zwergschnepfe.
- 18-20 cm groß, Flügelspannweite 33-36 cm
- Kurz- bis Langstreckenzieher, Wintergast, Durchzügler
- von September bis April zu beobachten
- Oberseite mit gelben Längsstreifen
Aussehen
Die Zwergschnepfe ist unsere kleinste Schnepfenart. Auffallend sind ihr im Vergleich zu anderen Schnepfen kurzer Schnabel und der dunkle Scheitelstreif. Ihr bräunliches Gefieder ist oberseits von markanten gelben Längsstreifen durchzogen.
Verhalten
Wegen ihrer heimlichen Lebensweise wird die Zwergschnepfe oftmals übersehen. Nur bei der Balz verhält sie sich durch ihre aufwendigen Balzflüge auffällig. Diese bestehen aus einer Folge von Sturz- und Gleitflügeln, in die Horizontalgleiten und Wellenflüge eingebaut werden. Dabei äußert die Schnepfe ihre typischen Balzrufe.
Lebensraum
Moore und Sümpfe sind das bevorzugte Bruthabitat der Zwergschnepfe, wahlweise brütet sie aber auch auf nassen Wiesen oder in sumpfigen Bruchwäldern. Wichtig sind offene und schlammige Böden und Grabenränder zur Nahrungssuche sowie eine ausreichend hohe Vegetation, die Deckung bieten kann.
Gefährdung
Als Bewohner von Feuchtgebieten ist die Zwergschnepfe vor allem durch einen zunehmenden Lebensraumverlust bedroht, der durch Entwässerung und Intensivierung der Landnutzung verursacht wird. Hinzu kommt eine direkte Verfolgung durch Jagd.
Zugverhalten
Als Kurz- bis Langstreckenzieher überwintert sie in Großbritannien, im norddeutschen Tiefland sowie im Mittelmeerraum bis nach Nordafrika und Vorderasien. In Deutschland trifft man sie somit als Durchzügler und Wintergast an.
Nahrung
Auf dem Speisezettel der Zwergschnepfe stehen Kleintiere und Sämereien, die sie von der Bodenoberfläche aufliest oder aus den oberen Bodenschichten stochert.
Stimme
Die Zwergschnepfe ist wenig ruffreudig. Auch wenn sie aufgeschreckt wird, bleibt sie beim Wegfliegen meist stumm. Nur gelegentlich äußert sie ein heiseres „gatsch“. Während der Balz ist „ogogok“ zu hören.