Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Neuntöter
Lanius collurio
Wer sich schon einmal über merkwürdig aufgespießte Insekten und Raupen an Weißdorn und Brombeerstacheln gewundert hat, hat eventuell das Werk eines Neuntöters beobachtet. Der hübsche Vogel legt sich dort Vorräte an. Auch kleine Mäuse kann man – oft zum Schreck der Beobachter – auf diese Art gelagert finden. Der Neuntöter gehört zur Familie der Würger, hierzulande ist er ihr häufigster Vertreter.
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Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Neben der Vorratshaltung der Beute scheint auch das Vorbereiten der Nahrung wichtig zu sein: Die Beutetiere werden an Dornen zerteilt, aufgebrochen oder entstachelt.
- 17 cm groß
- Langstreckenzieher, überwintert im tropischen Afrika
- von Mai bis September zu beobachten
- brütet vor allem in Hecken und Dornengebüsch
Aussehen
Das Männchen hat einen grauen Kopf mit schwarzem Augenstreif. Die Kehle ist weiß, Brust und Bauch sind hellrosa. Der Rücken ist rotbraun, der Schwanz schwarz. Das Weibchen ist rotbraun gefärbt, im Nacken gräulich. Die Augenmaske ist dunkelbraun. Die Unterseite ist cremeweiß mit Querbänderung.
Verhalten
Neuntöter spießen übrig gebliebene Nahrung auf Dornen, um sie dort für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren. Auch Stacheldraht nutzen sie dafür. Die Männchen sitzen gerne auf exponierter sonniger Warte. Neuntöter sind zur Brutzeit paarweise unterwegs und sehr territorial. Auf Vogelzug fliegen sie eher alleine.
Lebensraum
Neuntöter bevorzugen offene strukturierte Landschaften mit Plätzen zum Sonnen- und Staubbaden und vielen Hecken und Sträuchern. Auch auf Äckern und an Waldrändern sind sie unterwegs, vorausgesetzt es sind ausreichend Sträucher und Dornengebüsch vorhanden.
Gefährdung
Neuntöter sind nicht gefährdet.
Zugverhalten
Sie ziehen bereits im August über das Mittelmeer gen Afrika. Im Frühjahr ziehen sie wesentlich weiter östlich entlang des roten Meeres wieder gen Norden.
Nahrung
Sie ernähren sich von Insekten, Raupen, Kleinsäugern, Reptilien wie Eidechsen und kleinen Schlangen.
Stimme
Er ist eher ein leiser Geselle. Bei Erregung macht er ein schnalzendes „tschäk“ oder „teck“. Sein Revier zeigt er mit einem heiseren „wäw“-Ruf an. Der leise zwitschernde Gesang ist mit Imitationen anderer Vögel durchsetzt.