Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Mornellregenpfeifer
Charadrius morinellus
Das Herz eines jeden Ornithologen hüpft ein wenig höher, wenn er im Frühling oder Herbst den Mornellregenpfeifer auf seinem Durchzug entdeckt. Er rastet dann häufig in kleineren Trupps auf den abgeernteten Feldern oder kurzen Wiesen.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Mornell leitet sich vom lateinischen „morinellus“ ab und bedeutet „kleiner Narr“.
- 20-24 cm groß
- Mittelstreckenzieher, überwintert in Nordafrika
- im Mai und August/September zu beobachten
- helle Überaugenstreifen und Brustband
Aussehen
Mornellregenpfeifer haben ein deutliches weißes Brustband, das die graubraune Brust und die rostrote Unterseite abgrenzt. Die Weibchen haben einen schwarzen Unterbauch und eine einheitlich graue Oberseite. Die Männchen sind etwas diffuser braungrau. Deutlich sind bei beiden die weißen Überaugenstreifen, die sich im Nacken treffen und ein V bilden.
Verhalten
Während des Brutgeschäfts sind sie als Paar territorial, ansonsten aber in geselligen Gruppen unterwegs. Mornellregenpfeifer sind nicht scheu und lassen auch Menschen nah herankommen. Feinden gegenüber präsentieren sie sich zum Teil verletzt oder sogar sterbend mit zitternden Flügeln.
Lebensraum
Sie brüten oberhalb der Baumgrenze im Bergland nördlich des Polarkreises und Skandinaviens. Dort trifft man sie in steinigen, spärlich bewachsenen Gebieten an. Während des Zuges rasten sie an der Küste, auf Äckern, im Heideland und auf kurzen Wiesen.
Gefährdung
Als Brutvogel ist der Mornellregenpfeifer bei uns schon länger ausgestorben. Der weltweite Bestand gilt als sicher, schwankt jedoch stark.
Zugverhalten
Im Herbst ziehen die Vögel bei uns durch in Richtung Nordafrika. Im Frühling brechen sie wieder in den Norden auf. Der Vogelzug geschieht insgesamt recht heimlich.
Nahrung
Der Mornellregenpfeifer ernährt sich überwiegend von Insekten, aber auch von Spinnen, Regenwürmern, Schnecken und seltener Sämereien und Beeren.
Stimme
Mornellregenpfeifer rufen im Flug weich rollend und abfallend „pjürr“. Außerdem wird pfeifend „titi-ri-titi-ri“ wiederholt. Die Weibchen balzen über dem Brutrevier kreisend „bütt bütt bütt“.