Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
Jetzt spenden!Mittelmeermöwe
Larus michahellis
Die Mittelmeermöwe ist eine typische weißköpfige Großmöwe, die vor allem entlang menschlich geprägter Flüsse lebt. Entgegen ihres Namens kommt sie inzwischen auch bei uns vor, besonders im Süden Deutschlands ist sie weit verbreitet. Sie hat sich im letzten Jahrhundert vom Mittelmeergebiet ausgehend immer weiter nach Norden ausgebreitet. In Süddeutschland löst die Mittelmeermöwe fast schon die norddeutsche Silbermöwe ab.
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Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Den ersten Brutnachweis für Deutschland gab es erst im Jahre 1987.
- 52-58 cm groß, Flügelspannweite 120-140 cm
- Standvogel und zum Teil Kurzstreckenzieher
- ganzjährig zu beobachten
- Großmöwe mit weißem Kopf, gelben Beinen und rotem Lidring
Aussehen
Die Mittelmeermöwe ist eine Vierjahres-Möwe, die im adulten Kleid eine hellgraue Oberseite sowie einen weißen Bauch und Kopf hat. Der Schnabel ist gelb mit rotem Gonyseckfleck. Adulte können anhand des meist weißeren Kopfes und der gelben Beine von der ähnlichen Silbermöwe und anhand des kräftigeren Schnabels, der gelben Iris und des roten Lidrings von der Steppenmöwe unterschieden werden.
Verhalten
Die Mittelmeermöwe ist ein Bodenbrüter, sie baut ein typisches einfaches Großmöwennest an offenen Stellen. Sie brütet auf baumfreien Inseln, Nistflößen, Brückenpfeilern oder Staumauern. Gerade in Städten wählt sie auch gerne Flachdächer als Brutplatz. Die Partner führen eine monogame Saisonehe.
Lebensraum
In Deutschland ist sie vor allem Brutvogel im Binnenland an Flüssen und Seen. Die Mittelmeermöwe nutzt oft menschliche Strukturen wie Häfen oder Staustufen. Die Nahrungssuche erfolgt an diesen Gewässern, aber auch im Kulturland und auf Mülldeponien.
Gefährdung
Als Gefährdung kommen Störungen an Brutplätzen und direkte Verfolgung infrage.
Zugverhalten
Die Mittelmeermöwe ist ein Standvogel und kann daher das ganze Jahr bei uns beobachtet werden. Jedoch unternehmen Jungvögel nach der Brutzeit oft Wanderungen in alle Richtungen. Dabei können sie ab Juli auch weit nördlich des Brutgebietes auftreten.
Nahrung
Die Nahrung ist vielseitig: Insekten, Schnecken, Fische, Amphibien, Kleinsäuger bis Rattengröße oder sogar Kaninchen. Aber auch pflanzliche Bestandteile wie Getreidesamen oder Kirschen frisst sie gern.
Stimme
Sie hat das gleiche Rufrepertoire wie Silbermöwen, klingt aber etwas anders. Es sind langsamere und tiefere nasale Rufe, die eher nach Heringsmöwen klingen. Der typische Balzruf ist das „aau…kjA-kjA-kjA-kjA-kjA…kjAU“, der einem als „Möwen-Geschrei“ sofort in den Kopf kommt.