Am Unteren Niederrhein ist ein wichtiges Brutgebiet für den stark gefährdeten Kiebitz – doch auch hier lauern viele Gefahren. Bitte helfen Sie dabei, die Kinderstuben des kleinen Vogels zu schützen!
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Prunella collaris
Alpenbraunellen trifft man meistens in alpinen Lagen an. Um in einer solch kargen Landschaft überleben zu können, bedarf es vielfältiger Anpassungen. So hat die Alpenbraunelle beispielsweise ein kompliziertes Fortpflanzungssystem entwickelt, das zu einem gewissen Grad in der Lage ist, die Verluste in strengen Wintern auszugleichen. Aber auch ihr Zugverhalten kann sich strengen Wintern anpassen, indem vermehrt Tiere die alpinen Lagen verlassen, um in die Talgebiete zu ziehen.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Die Alpenbraunelle mag es gesellig und vielfältig und ist während der Brutzeit gerne in Fortpflanzungsgruppen unterwegs.
- 15-17,5 cm groß
- Standvogel und zum Teil Kurzstreckenzieher
- ganzjährig zu beobachten
- rostrote Flankenstrichelung und schwarzes Flügelfeld
Aussehen
An den Flanken trägt die Alpenbraunelle eine recht auffällige rotbraune und auf dem Rücken eine graubraune Strichelung. Ihr Kopf ist grau und die Kehle schwarz-weiß gebändert. Zudem hebt sich das dunkle Flügelfeld ab.
Verhalten
Die Alpenbraunelle hat ein kompliziertes Fortpflanzungssystem, bei dem so gut wie alle denkbaren Kombinationen von der Einehe bis zur Mehrehe vorkommen können. Dabei etablieren sich Brutgruppen von fünf bis neun Individuen. Es wurden sogar Bruthelfer, meist aus früheren Bruten, festgestellt.
Lebensraum
Die Alpenbraunelle ist vor allem in alpinen Lagen in einer Höhe von 1800 bis 3000 Metern an Felswänden und auf alpinen Rasen anzutreffen. Sie brütet meist in Spalten oder Vertiefungen an der Felswand, Nester sind aber auch unter Steinen oder unter Erd- oder Grasbulten zu finden.
Gefährdung
Neben natürlichen Verlusten vor allem in den Wintermonaten ist die Alpenbraunelle durch Störungen am Brutplatz gefährdet. Der zunehmende Tourismus in den Bergen und verstärkte Freizeitaktivitäten wie Bergklettern erschweren der Alpenbraunelle die Bedingungen in einer kargen Landschaft.
Zugverhalten
In unseren Gefilden sind Alpenbraunellen Teilzieher, was bedeutet, dass ein Teil der Population im Brutgebiet verbleibt, während der andere Teil in die Wintergebiete zieht. Für die Brutvögel der Alpen liegen die Wintergebiete vermutlich in Südeuropa. Einige der Standvögel weichen im Winter auch in tiefere Lagen oder ins Vorland aus.
Nahrung
Sie ernährt sich den Sommer über vorwiegend von Insekten und deren Entwicklungsstufen. Im Winter frisst sie wegen eines Mangels an tierischer Kost auch Samen und im Frühjahr und Herbst Beeren.
Stimme
In ihren Gesang, der sich aus auf- und absteigenden Trillerlauten zusammensetzt und meist auf erhöhten Warten oder im Singflug vorgetragen wird, baut die Alpenbraunelle zwitschernde Elemente ein. Die Rufe sind variabel, häufig zu hören sind „drrü drrü“, „drrip“ oder „tschirr.“